Ministerin Steffens: Ausbildung in der Pflege bietet geflüchteten Menschen Zukunftsperspektive und trägt zur Fachkräftesicherung bei

Bereits rund 130 Teilnehmende des Projekts „Care for Integration“ absolvieren Sprachkurse

24. März 2017
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Im Rahmen des vom Land und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützten Projekts „Care for Integration“ können geflüchtete Menschen einen Berufsabschluss in der Altenpflege erreichen. Vor Beginn der Ausbildung werden die Teilnehmenden unter anderem durch Sprachkurse und die Vermittlung kultureller Werte auf die zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

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Im Rahmen des vom Land und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützten Projekts „Care for Integration“ können geflüchtete Menschen einen Berufsabschluss in der Altenpflege erreichen. Vor Beginn der Ausbildung werden die Teilnehmenden unter anderem durch Sprachkurse und die Vermittlung kultureller Werte auf die zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

„Berufe in der Altenpflege bieten geflüchteten Menschen die Möglichkeit, eine sinnvolle, qualifizierte und zukunftsfähige Tätigkeit auszuüben. Wir bieten interessierten Frauen und Männern eine fundierte Ausbildung sowie eine sichere berufliche Perspektive und tragen damit gleichzeitig zu einer gelingenden Integration bei. Außerdem nutzen wir die Chance, geflüchtete Menschen für die Pflege zu gewinnen und damit zur Sicherung der benötigten Fachkräfte beizutragen“, erklärte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens anlässlich der offiziellen Übergabe des Förderbescheides des Landes für das Projekt. Zudem informierte sich Steffens im Gespräch mit rund zehn Frauen und Männern, die zurzeit an einem Sprachkurs des Projekts teilnehmen, über ihre ersten Erfahrungen und Eindrücke. „Durch das Projekt wollen wir noch detaillierter erfahren, wie wir geflüchtete Menschen bei der Ausbildung gezielt unterstützen können, um die hohen Ausbildungsstandards in Theorie und Praxis der Altenpflege zu erfüllen“, so Steffens weiter.

Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales, betonte: „Das Projekt ist anspruchsvoll: für Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleichermaßen, wie für die Akteurinnen und Akteure im Projekt. Aber es lohnt sich. Die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Pflege sind gut. Qualifizierte Personen treffen auf einen nachhaltigen Arbeitsmarkt. Das erreichbare Zertifikat in der Altenpflegehilfe begründet eine gute Basis für die Integration geflüchteter Menschen in Nordrhein-Westfalen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Modellprojekt können zudem die Option zur Weiterentwicklung im Pflegeberuf erlangen.“

Im Dezember 2016 startete das Projekt in Heinsberg und Münster, inzwischen sind Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Köln und  Lippstadt als Standorte hinzugekommen. Insgesamt werden aktuell 133 geflüchtete Menschen zwölf Monate lang zunächst durch Sprach­kurse, Informationen über die Kultur, das Berufsleben in Deutschland und die spezifischen Anforderungen in der Altenpflege sowie durch Praxiseinsätze auf die spätere Arbeit vorbereitet. Daran schließt sich eine 18-monatige, berufsbegleitende Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer an. Während der Ausbildung werden die Sprachkurse fortgesetzt. Ab Juni 2019 sollen die ersten Absolventinnen und Absolventen als ausgebildete Pflegehilfskräfte in der Altenpflege arbeiten. Teilnehmende können im Anschluss an das Projekt aber auch eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft anstreben.

Träger des Projektes „Care for Integration” sind die Akademie für Pflegeberufe und Management gGmbH (apm) sowie der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). „Mit dem Projekt schaffen wir berufliche Perspektiven für geflüchtete Menschen genau in dem Bereich, in dem wir in NRW einen riesigen Bedarf haben. Schon jetzt fehlen Tausende von Fachkräften in der Pflege, deshalb sind unsere Mitgliedsunternehmen überall im Land gerne bereit, sich für die Integration von Menschen aus anderen Ländern zu engagieren“, sagte die stellvertretende nordrhein-westfälische bpa-Landesvorsitzende Anne Egidy-Voigtländer. „Die gleichzeitige fachliche und sprachliche Ausbildung ermöglicht, dass die Maßnahmenteilnehmer schnell in den Arbeitsalltag der Pflegedienste und Heime einbezogen und zu echten Teammitgliedern werden“, so Egidy-Voigtländer weiter.

„Qualifizierung ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Berufsleben und damit zu einer guten Lebensperspektive in Nordrhein-Westfalen“, sagte Torsten Withake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit. „Für die Menschen ist diese Ausbildung eine Chance, sich nachhaltig in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren. Wir möchten Sie dabei tatkräftig unterstützen“.

Hintergrund

  • Über das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter und das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales – Europäischer Sozialfonds – werden für die Realisierung des Projekts „Care for Integration“ über 2,5 Jahre rund 1,2 Mio. Euro bereitgestellt. Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützt das Projekt durch Bildungsgutscheine. 
  • Um die Integration geflüchteter Menschen in Pflege- und Gesundheitsfachberufe zu verbessern, fördert das Land seit November 2016 auch die Koordinierungsstelle welcome@healthcare
  • Die Koordinierungsstelle soll Informationen über Anforderungen, Zugangswege und Einsatzmöglichkeiten von geflüchteten Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen bieten. Durch Vernetzung mit bereits bestehenden Institutionen sollen Beratung und Unterstützung für im Gesundheitsbereich Tätige, die geflüchtete Menschen für einen Beruf im Gesundheits- und Pflegebereich gewinnen möchten, verbessert werden. 
  • Für die LAG Wohlfahrtspflege NRW setzt der Landesverband NRW des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes das Projekt um. 
  • Bis November 2019 fördert NRW das Projekt mit 760.000 Euro. 

Weitere Informationen unter

www.paritaetische-akademie-nrw.de/healthcare-nrw 
 

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