Ministerin Gebauer: Wir stärken die berufliche Bildung durch regionale Vernetzung für bestmögliche Bildungsangebote vor Ort

Schulversuch ‚Regionale Bildungszentren‘ startet in Düsseldorf und Krefeld

6. Dezember 2020

Der Schulversuch ‚Regionale Bildungszentren‘ wird landesweit ausgeweitet.

Schule und Bildung

Der Schulversuch ‚Regionale Bildungszentren‘ wird landesweit ausgeweitet. Seit dem 1. August 2020 gibt es an zwei weiteren Orten für Berufskollegs die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrer Stadt als Schulträger neue Wege für eine zeitgemäße berufliche Bildung zu erproben. Die zehn städtischen Berufskollegs in Düsseldorf sowie die vier Berufskollegs der Stadt Krefeld schließen sich jeweils zu einem ‚Regionalen Bildungszentrum der Berufskollegs‘ zusammen, um in enger Kooperation mit dem jeweiligen Schulträger für regionalspezifische Bildungsangebote zu sorgen. Dadurch soll die Rolle der Berufskollegs in der Bildungslandschaft nachhaltig gestärkt werden. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer sieht in dem Schulversuch eine große Chance für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in Nordrhein-Westfalen: „Die Anforderungen der globalisierten und digitalisierten Arbeitswelt verändern sich fortlaufend und müssen in der beruflichen Ausbildung vor Ort berücksichtigt werden. In der regionalen Weiterentwicklung von Berufskollegs sehe ich deshalb einen vielversprechenden Weg, um die berufliche Bildung nachhaltig zu stärken und fit zu machen für die Zukunft. Ein ‚Regionales Bildungszentrum der Berufskollegs‘ schärft das Profil einer Stadt als Standort für die berufliche Bildung.“
 
Ziel des Schulversuchs ist, Instrumente für die Weiterentwicklung der Berufskollegs zu Regionalen Bildungszentren in mehreren Städten zu erproben. Dabei soll vor Ort ein bedarfsgerechtes, abgestimmtes Bildungsangebot entwickelt und durch optimierte Prozesse und effizienten Ressourceneinsatz qualitativ hochwertig umgesetzt werden. Die Schulen erproben inhaltliche und organisatorische Änderungen an Bildungsgängen, auch mit Blick auf Anpassungen an regionalspezifische Erfordernisse.
 
Die Stadt Krefeld hat sich als Ziel gesetzt, die Absolventinnen und Absolventen bei ihrem Start in das Berufsleben intensiver zu unterstützen, das digitale Lernen weiterzuentwickeln und das berufliche Weiterbildungsangebot zu verbessern.
 
Frank Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, erklärt dazu: „Die duale Berufsbildung in Deutschland ist ein Vorzeigemodell: 'Trained in Germany' hat einen ähnlich guten Klang wie 'Made in Germany'. Dennoch müssen wir die Potenziale und Chancen dieses Systems wieder stärker in den Fokus rücken – und wir müssen den Berufskollegs helfen, sich noch besser an die Anforderungen der modernen Berufswelt anzupassen. Deshalb freue ich mich, dass wir am Schulversuch ‚Regionale Bildungszentren‘ teilnehmen können. Ich hoffe, das wird künftig vielen jungen Menschen beim Berufsstart helfen.“
 
Die Stadt Düsseldorf will die Zusammenarbeit zwischen den Berufskollegs und dem Schulträger stärken, um gemeinsam zukunftsweisende Maßnahmen in Form von flexiblen Reaktionen auf die Änderungen der Bildungslandschaft und des Wirtschaftsstandortes auf den Weg zu bringen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die Berufskollegs spielen eine wichtige Rolle bei der Integration junger Menschen in das Arbeitsleben und ihrer Qualifizierung. Durch die Bündelung mehrerer Kollegs in ein Regionales Bildungszentrum wollen die beteiligten Berufskollegs einerseits den Düsseldorfer aber vor allem auch den regionalen Arbeitsmarkt in den Blick nehmen und regionale Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. So und über eine regionale Medienentwicklungsplanung lassen sich Synergien auf dem Weg zur digitalen Stadt Düsseldorf besonders gut nutzen.“
 
Vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen, die in dem ersten ‚Regionalen Berufsbildungszentrum Dortmund‘ seit dem Start des Schulversuchs im letzten Jahr gesammelt wurden, werden ‚Regionale Bildungszentren der Berufskollegs‘ nun mit den Städten Düsseldorf und Krefeld an weiteren Orten erprobt. Gegebenenfalls sollen im nächsten Jahr weitere Standorte hinzukommen. Der Schulversuch ist auf fünf Jahre angelegt. Nach Abschluss des Schulversuchs strebt das Land an, eine flächendeckende Übernahme von erfolgreich erprobten Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Das Land unterstützt die Berufskollegs der Städte Düsseldorf und Krefeld bei der Umsetzung des Schulversuchs mit insgesamt sieben Stellen für multiprofessionelle Teams und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Berufliche Bildung. Zudem wird der Schulversuch wissenschaftlich begleitet.
 
„Unsere Berufskollegs sind wichtige regionale Bildungsakteure. Sie leisten zusammen mit allen Akteuren der beruflichen Bildung einen großen Beitrag zur Sicherstellung eines zukunftsweisenden und wettbewerbssichernden Fachkräftenachwuchses. Gemeinsam mit den Schulträgern und den Schulen arbeiten wir als Land kontinuierlich an neuen Ideen zur Nutzung von Synergien und zur Schaffung gemeinsamer Strukturen, um bestmögliche Bildungsverläufe zu gestalten. Dazu gehört auch, die schulische Freiheit und Eigenständigkeit der Berufskollegs zu fördern. Mit den ‚Regionalen Bildungszentren der Berufskollegs‘ eröffnet sich dafür ein neuer Raum“, so Ministerin Gebauer abschließend.
 

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