„Inklusion ist eine Frage der Haltung“

Minister Karl-Josef Laumann und BA-Geschäftsführer Torsten Withake besuchen Jobcenter Düsseldorf

10. Dezember 2018
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales

Werden Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos, ist es für sie besonders schwierig, wieder eine Beschäftigung aufzunehmen.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Werden Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos, ist es für sie besonders schwierig, wieder eine Beschäftigung aufzunehmen. Um sich über Best-Practice-Beispiele bei der Vermittlung behinderter Menschen in Arbeit zu informieren, haben Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann und Torsten Withake, Geschäftsführer der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter Düsseldorf besucht.
 
Dieses hat im März als erstes Jobcenter in Nordrhein-Westfalen eine Rahmenvereinbarung zur Verbesserung der beruflichen Chancen von Arbeitsuchenden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen unterzeichnet. Dieser Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit und der kommunalen Spitzenverbände sind mittlerweile 44 weitere Jobcenter beigetreten.
 
Die Jobcenter haben sich zu konkreten Maßnahmen verpflichtet, die vom Bau einer rollstuhlgerechten Eingangszone im Jobcenter über die Einführung von Gesundheitsmodulen bei Fördermaßnahmen bis hin zur Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Belange behinderter Menschen reichen.
 
„Auch wenn die Zahl der schwerbehinderten Menschen in Beschäftigung ansteigt, haben wir nach wie vor keine echte Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt“, so Laumann: „Wir verkennen systematisch die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft dieser Menschen. Sie stehen im Betrieb genauso ihren Mann oder ihre Frau wie andere, nichtbehinderte Beschäftigte. Inklusion ist eine Frage der Haltung, die im Kopf entschieden wird. Ich werde nicht nachlassen, dies immer wieder anzusprechen.“
 
„Kompetenzen und Erfahrungen eines Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, nicht zuerst die Behinderung zu sehen, ist das Ziel in der Beratung der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter in Nordrhein-Westfalen. Personalentscheidungen sollten sich konsequent daran orientieren, welches Potenzial ein Bewerber, eine Bewerberin mitbringt“, erklärt Torsten Withake. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt ganz selbstverständlich wird.“
 
Auch im Jobcenter Düsseldorf ist diese Strategie fester Bestandteil der täglichen Beratungsarbeit. „Im Gespräch mit Arbeitgebern haben wir zu oft darauf geschaut, was die arbeitsuchenden Menschen, insbesondere, wenn sie schwerbehindert sind, nicht können“, erläutert Ingo Zielonkowsky, der Leiter des Jobcenters. „Heute fokussieren wir uns auf das, was die Menschen können, auf ihre Stärken, und damit sind wir sehr erfolgreich“.
 
In Nordrhein-Westfalen sind derzeit knapp 48.000 Schwerbehinderte arbeitslos. Das sind 7,2 Prozent aller Arbeitslosen. Der Anteil schwerbehinderter Menschen an den Beschäftigten liegt bei 5,2 Prozent (Privatwirtschaft ohne öffentliche Arbeitgeber: 4,7 Prozent). Nordrhein-Westfalen ist damit hinter Berlin das Bundesland mit dem höchsten Anteil von Beschäftigten mit einer Schwerbehinderung.
 
 

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