Pflanzenbau der Zukunft: Ministerin Gorißen besucht Modellbetrieb Haselroth in Tecklenburg-Ledde

11. Oktober 2023
Acker, Landwirtschaft, Feld, Öko

Um die Landwirtschaft für die Zukunft gut aufzustellen, werden Anbaumethoden kontinuierlich am aktuellen Stand von Forschung und Technik ausgerichtet und weiterentwickelt.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Um die Landwirtschaft für die Zukunft gut aufzustellen, werden Anbaumethoden kontinuierlich am aktuellen Stand von Forschung und Technik ausgerichtet und weiterentwickelt. Am 11. Oktober informierte sich Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, mit Michael Uckelmann, Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, auf dem landwirtschaftlichen Modellbetrieb Haselroth in Tecklenburg-Ledde über zukunftsweisende Technologien und Verfahren des modernen Acker- und Pflanzenbaus – zum Beispiel das sogenannte „Controlled Traffic Farming“ (CTF).

Ministerin Silke Gorißen: „Zukunftsfähiger Ackerbau ist vielseitig, digital und nachhaltig: Dazu gehören auch moderne Anbautechniken wie das ‚Controlled Traffic Farming‘, um Ackerböden schonend zu bewirtschaften, so dass keine Erosion droht. Dank solcher nachhaltigen Anbaumethoden kann die Landwirtschaft die stabile Versorgung mit Lebensmitteln weiterhin sicherstellen, es werden Gewässer und Boden geschützt und die Biodiversität wird im Blick behalten. Die gut ausgebildeten Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter am Modellbetrieb Haselroth hier im Tecklenburger Land und die Berater der Landwirtschaftskammer NRW zeigen, wie sich die steigenden Anforderungen an den Acker- und Pflanzenbau bewältigen lassen.“

Michel Uckelmann, Vizepräsident Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband: „Landwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, besonders anpassungsfähig zu sein und Strategien zu entwickeln, um den veränderten Bedingungen während der Bestellung der Felder, der Pflege des Getreides und der folgenden Ernte zu begegnen. Dabei sind die Strategien vielfältig und reichen von der Entwicklung von an Wetterveränderungen angepasste Kulturpflanzen und vielfältigen Fruchtfolgen über Maßnahmen im integrierten Pflanzenschutz und bodenschonende Bearbeitung und zur Nutzung modernster Technik wie bedarfsgerechte Düngung. Auf diese Weise gelingt es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu fördern.“

Hanno Haselroth, Betriebsleiter: „Bodenschonender Ackerbau ist meine Leidenschaft und für mich eine echte Herzenssache. Wichtig ist mir dabei die Verbindung von Digitalisierung und intensiver Beobachtung des Bodens, der Natur und der sich ändernden Witterungsbedingungen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Landwirtschaft mit passenden Methoden und Techniken trotz stärkeren Restriktionen und gesetzlichen Auflagen stabile Erträge erreichen und gleichzeitig die Biodiversität fördern können. Dabei betrachten wir beide Ziele nicht isoliert: Ideal ist, beides so zu verbinden, dass Synergien entstehen: ein wachsender Beitrag zur Biodiversität bei angemessenen Erträgen und Förderung des Bodenlebens.“

Der Betrieb Haselroth setzt seit Langem auf konservierende und schonende Bodenbearbeitung. Es wird mit verschiedenen Verfahren zur Zwischenfrucht-Etablierung und zur Optimierung der Düngung gearbeitet. Es kommt zum Beispiel kein Pflug zum Einsatz – das nützt dem Leben im Boden und hilft so, Bodenerosion zu vermeiden. Unterstützt wird der Betrieb durch die Beratung der Landwirtschaftskammer NRW. Gezielt für gewässerschonenden Anbau ausgebildete und vom Land finanzierte Beraterinnen und Berater arbeiten eng mit den Betrieben zusammen, um europäische Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen.

Beim „Controlled Traffic Farming“ wird für jeden Arbeitsschritt auf dem Feld dieselbe Fahrspur genutzt. Dabei werden die Flächen so bearbeitet, dass sie den Boden schützen. Gerade in Regionen, in denen der Einsatz von großen Landmaschinen ihren Ursprung hat (Australien, Nordamerika), ist das Verfahren seit den 1990ern etabliert. CTF kann sowohl im Acker- als auch im Futterbau Anwendung finden und soll den Anteil der unbefahrenen Fläche an der Gesamtfläche erhöhen. Das schont auch die Umwelt.

In Nordrhein-Westfalen sind mehr als 30 Modellbetriebe mit den Schwerpunkten Acker-, Gemüse-, Zierpflanzen- und Ökologischer Anbau sowie Tierhaltung und Biogasanlagen Teil der Wasserrahmenrichtlinienberatung. Auf diesen Praxisbetrieben werden in enger Abstimmung mit den Betriebsleitern innovative Techniken und Maßnahmen umgesetzt. An Hand der erhobenen Daten lässt sich die Effizienz der Maßnahmen beurteilen. Die Modellbetriebe dienen dem intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch und fungieren als Multiplikatoren für die Etablierung grundwasserschonender Anbauverfahren.

Kontakt

Pressekontakt

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843- 1022
E-Mail: presse [at] mlv.nrw.de

Bürgeranfragen

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843-0
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de