Nordrhein-Westfalen stärkt Raumfahrtstandort: Land, ESA und DLR unterzeichnen Absichtserklärung für neuen ESA-Standort in Köln

Mona Neubaur: Nordrhein-Westfalen steht für Mut, technologische Souveränität und einen klaren Willen, Zukunft zu gestalten

20. November 2025
Planet Erde mit Sicht auf Europa mit der leuchtenden Sonne im Hintergrund, aus dem All fotografiert

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur hat am Donnerstag, 20. November 2025, in der Kölner LUNA-Halle gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der ESA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR einen Letter of Intent unterzeichnet.

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Nordrhein-Westfalen baut seine führende Rolle in der europäischen Raumfahrt weiter aus: Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur hat am Donnerstag, 20. November 2025, in der Kölner LUNA-Halle gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der ESA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR einen Letter of Intent unterzeichnet. Die Vereinbarung schafft die Grundlage für die Ansiedlung des Direktorats Human and Robotic Exploration (HRE) der ESA am DLR-Standort Köln-Porz/Wahn. Hierfür ist der Neubau eines hochmodernen Zentrums für astronautische und robotische Forschung geplant.

Mona Neubaur: „Nordrhein-Westfalen zeigt heute, wofür dieses Land steht: Mut, technologische Souveränität und einen klaren Willen, Zukunft zu gestalten. Mit der Verlagerung des ESA-Direktorats nach Köln schaffen wir nicht nur hochqualifizierte Arbeitsplätze – wir verankern NRW dauerhaft im Zentrum der europäischen Raumfahrt und geben Forschung und Unternehmen Rückenwind für die nächsten großen Schritte der Exploration.“

Dr. Ing. Walther Pelzer, DLR-Vorstand und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR : „Die astronautische Raumfahrt und Exploration bekommt mit der vollständigen Verlagerung des entsprechenden ESA-Direktorats nach Köln eine neue gemeinsame Heimat in Deutschland. So wird die europäische Kompetenz in der astronautischen und robotischen Exploration weiter gestärkt und die Voraussetzungen für künftige ESA-Missionen, Trainingsprogramme und die internationale Zusammenarbeit verbessert – ein wichtiges Zeichen kurz vor der ESA Ministerratskonferenz, die nächste Woche in Bremen stattfindet.“

Daniel Neuenschwander, Direktor für astronautische und robotische Exploration bei der ESA: „Dieses neue Gebäude ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung unserer Direktion. Wir werden die Zahl der Mitarbeiter vor Ort fast verdreifachen, und das Europäische Astronautenzentrum wird zu unserem neuen Hauptstandort für die Explorationsaktivitäten der ESA werden.“

Köln wird europäisches Zentrum für Exploration

Das neue ESA-Gebäude soll das HRE-Direktorat vollständig aus Noordwijk (Niederlande) nach Deutschland verlagern und die bereits bestehende Infrastruktur in Köln entscheidend stärken. Bereits heute verfügt der Standort mit dem Europäischen Astronautenzentrum (EAC), der Mondsimulationsanlage LUNA sowie den DLR-Forschungseinrichtungen in Raumfahrtmedizin und -physiologie über ein europaweit einzigartiges Umfeld.

Durch den Neubau soll ein hochmodernes Zentrum entstehen, das astronautische und robotische Forschung unter einem Dach vereint und Synergien für kommende europäische Missionen hebt – von der Internationalen Raumstation bis zu künftigen Programmen auf dem Mond.

Impuls für Arbeitsplätze, Innovation und neue Wertschöpfung

Allein im ESA-Neubau entstehen rund 250 neue Arbeitsplätze, realisiert in zwei Etappen über einen Zeitraum von etwa vier Jahren. Zusätzlich wird ein deutlicher Aufwuchs an Nutzerinnen und Nutzern der Einrichtungen, Forschungsprojekten, Dienstleistungen und Unternehmensaktivitäten in Nordrhein-Westfalen erwartet.

Die Stärkung des Forschungsschwerpunkts wirkt weit über die Raumfahrt hinaus: Technologien aus der astronautischen und robotischen Exploration sind Treiber für Anwendungen im Bereich Virtual- und Augmented-Reality, Ressourcenschonung und Recycling, Energieeffizienz und medizinischen Fortschritt – und geben damit Impulse für zentrale Zukunftsfelder des Landes.

Raumfahrt in Nordrhein-Westfalen

In Köln befinden sich mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Europäischen Astronautenzentrum der ESA zentrale Akteure der deutschen Raumfahrt und ihrer Forschung. Hier entsteht mit der Mondsimulationsanlage LUNA zudem eine europaweit einzigartige Einrichtung zur Vorbereitung bemannter Missionen zum Mond und darüber hinaus. Auch im Bereich der sicheren Satellitenkommunikation – etwa im Rahmen des GOVSATCOM-Hubs des EU-Programms IRIS² – leistet Nordrhein-Westfalen wichtige Beiträge zur strategischen Souveränität Europas. Universitäten und Fachhochschulen in Aachen, Bochum, Bonn und weiteren Städten treiben gemeinsam mit der Industrie Entwicklungen in Robotik, Materialforschung, Satellitentechnik und Klimabeobachtung voran.

Nordrhein-Westfalen ist zudem eng in internationale Raumfahrtaktivitäten eingebunden – etwa durch seine Beteiligung an ESA-Missionen oder EU-Forschungsinitiativen. Diese internationale Vernetzung stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Akteure, sondern macht Nordrhein-Westfalen auch zu einem wichtigen Partner im globalen Raumfahrtgeschehen. Mit einem ESA BIC werden gezielt Start-ups und innovative Ideen gefördert. Start-ups und etablierte Unternehmen arbeiten eng zusammen an Lösungen für Anwendungen im All und auf der Erde – von der Erdbeobachtung bis zur medizinischen Telemetrie.

Um all diese Vorhaben zu bündeln und nach außen hin geschlossen zu vertreten, hat Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 2025 Prof. Ewald als Raumfahrtbotschafter bestellt. Der ehemalige Astronaut und Forscher soll mit seiner langjährigen Expertise den Weltraum- und Technologiestandort Nordrhein-Westfalen nach außen vertreten.

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