Minister Laumann: „Antibiotika nur genau nach Verschreibung nehmen“

Europäischer Antibiotikatag: Gesundheitsministerium ruft zu verantwortungsbewusstem Umgang mit den lebensrettenden Medikamenten auf

17. November 2023
phb Tabletten

Ein unsachgemäßer Umgang mit Antibiotika kann zu Resistenzen und damit zum Verlust der Wirksamkeit führen.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Die Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming im Jahr 1928 war ein Meilenstein der Medizingeschichte. Von da an begann der Siegeszug der Antibiotika, nachdem es zuvor keine wirksame Behandlung gegen bakterielle Infektionskrankheiten gegeben hatte. Doch diese Erfolgsgeschichte ist in Gefahr: Ein unsachgemäßer Umgang mit Antibiotika kann zu Resistenzen und damit zum Verlust der Wirksamkeit führen. Anlässlich des europäischen Antibiotikatags am 18. November 2023 ruft das Gesundheitsministerium daher zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Antibiotika auf.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Antibiotika sind unser stärkstes Mittel gegen bakterielle Infektionskrankheiten, aber eben auch nur gegen diese: Gegen Viren, die mehr als 90 Prozent der Erkältungen auslösen, sind sie machtlos. Wenn Antibiotika zu oft angewendet werden, nehmen resistente Bakterien zu und Antibiotika verlieren nach und nach ihre Wirkung. Das müssen wir verhindern. Denn wir sind auf sie in der Behandlung von bakteriellen Infektionen angewiesen. Neben den verschreibenden Ärztinnen und Ärzten müssen auch die Patientinnen und Patienten umsichtig mit dem Mittel umgehen. Wichtig ist: Nehmen Sie nur die für Sie persönlich verordneten Antibiotika ein - und zwar genau in der verschriebenen Menge. Viel hilft hier nicht viel.“

Hintergrund:

Vor der Corona-Pandemie wurden in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich rund zehn Prozent mehr Antibiotika verordnet als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2022 lagen die Antibiotika-Verordnungen in Nordrhein-Westfalen jedoch um 5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Im Vergleich zu 2019 gingen die Antibiotikaverordnungen bei den gesetzlich Versicherten in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 um rund 14 Prozent zurück. Im ersten Halbjahr 2023 stiegen die Verordnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wieder um 32 Prozent.

Pro Jahr sterben bis zu 9.700 Menschen in Deutschland an einer Infektion mit multiresistenten Bakterien.

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