„Mentalitätswechsel für Deutschland“ – Landesregierung bringt führende Köpfe zum Thema Staatsmodernisierung zusammen

Konferenz in der Landesvertretung in Berlin zur Modernisierung von Staat und Verwaltung mit renommierten Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

1. Dezember 2025
Ministerpräsident Hendrik Wüst während seiner Keynote auf der Bühne

Die verschiedenen Reformpläne, Fortschritte und Herausforderungen der Staatsmodernisierung werden auf mehreren Panels mit renommierten Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft debattiert.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen
Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung

Der Staat muss moderner und leistungsfähiger werden. Viele sind sich deshalb einig: Es braucht eine Modernisierungsagenda für Deutschland. Daher hat Ministerpräsident Hendrik Wüst am Montag, 1. Dezember 2025, zu einer Konferenz mit dem Titel „Modernisierungsagenda für Deutschland – Wo stehen wir?“ in die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin eingeladen, um konkrete Vorschläge zur Modernisierung unseres Staates zu diskutieren. Die verschiedenen Reformpläne, Fortschritte und Herausforderungen der Staatsmodernisierung werden auf mehreren Panels mit renommierten Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft debattiert. 

 

Zusätzlich zu den eigenen Agenden des Bundes und der Länder wollen Bund und Länder bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 4. Dezember 2025 gemeinsam eine Modernisierungsagenda für Deutschland verabschieden. Nordrhein-Westfalen hat bei der aktuellen Erarbeitung dieser Agenda eine führende Rolle und ist zudem mit eigenen Programmen vorangegangen, wie etwa bei der Modernisierung der Förderverfahren und der Reduzierung landeseigener Fördermaßnahmen sowie einem Beschleunigungs- und Entlastungspaket.

  • 25:59
  • Video: Land NRW

01.12.2025

Konferenz „Modernisierungsagenda für Deutschland – Wo stehen wir?“

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Unser Staat muss schneller und leistungsfähiger werden. Vertrauen sollte das Kernprinzip im Verhältnis von Staat und Bürgern, auch und vor allem der Wirtschaft sein. Mit unserer Konferenz bringt die Landesregierung führende Köpfe zusammen und sendet ein deutliches Signal vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler: Es braucht einen echten Mentalitätswechsel. Wir müssen wesentliche Schritte auch beim Bürokratieabbau gehen, etwa mit dem Ziel, einen erheblichen Teil der Berichtspflichten für Wirtschaft und Verwaltung abzuschaffen. Wir müssen den Staat von überzogenen Vorschriften etwa im Bereich Datenschutz befreien, wo sie Fortschritt verhindern. Zu einer Modernisierungsagenda gehört auch, dass jetzt nicht jeder an seinen Zuständigkeiten festhalten darf. Wenn Bund und Länder bereit sind, neue Wege zu gehen und mehr Pragmatismus zu wagen, kann die Modernisierungsagenda zum Befreiungsschlag für Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft im Land werden. Es ist meine feste Überzeugung: Die Menschen werden unserem Staat wieder mehr vertrauen, wenn der Staat den Menschen wieder mehr vertraut.”

  • 27:18
  • Video: Land NRW

01.12.2025

Konferenz „Modernisierungsagenda für Deutschland – Wo stehen wir?“

In mehreren Diskussionspanels werden bei der Konferenz aktuelle Konzepte, Herausforderungen und Chancen für einen zukunftsfähigen Staat beleuchtet und aktuelle Themen wie Verfahrensbeschleunigung oder Digitalisierung diskutiert. Zur Eröffnung hält Ministerpräsident Wüst eine Keynote. Anschließend werden Ministerpräsident Wüst und Peer Steinbrück, Mitinitiator der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat”, über mögliche Inhalte einer Modernisierungsagenda für Deutschland diskutieren. Die beiden Mitinitiatoren der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat” Thomas de Maiziére und Julia Jäkel werden anschließend mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung Philipp Amthor sowie mit dem Minister für Bundesangelegenheiten Nathanael Liminski über die Umsetzung der Vorschläge der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat” sprechen. Ebenfalls spricht in weiteren Paneldiskussionen unter anderem Digitalministerin Ina Scharrenbach sowie der Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Jörg Semmler. 

Minister für Bundesangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski: „Die Forderung, Bürokratie abzubauen, ist parteiübergreifend populär. Wie die Vergangenheit jedoch gezeigt hat, bleibt sie mehr oder weniger wirkungslos, solange man nur bei Überschriften und Programmsätzen bleibt. Deshalb haben wir in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, für den geplanten Beschluss der Regierungschefs von Bund und Ländern zur Staatsmodernisierung in zentralen Bereichen sehr konkrete Vorschläge zu unterbreiten. Nur so können wir ausgehen von einer konsequenten Umsetzung durch die Verwaltung in Bund und Ländern. Nur so kann diese Agenda tatsächlich Wirkung entfalten. Und nur so wird die Erleichterung spürbar für die Bürger und Unternehmen. Jüngste Umfragen zum gravierenden Vertrauensverlust von Politik und Staat haben gezeigt: Es geht bei diesem Thema um sehr viel für unsere liberale Demokratie. Die demokratische Mitte hat jetzt eine große Chance zu beweisen, dass sie beim Thema Staatsmodernisierung handlungswillig und handlungsfähig ist – und damit Vertrauen zu schaffen. Wir wollen und werden das Momentum dieses zurückliegenden Jahres mit dem Bericht der Initiative Handlungsfähiger Staat nutzen.“

Führende Köpfe diskutieren Herausforderungen und Chancen der Staatsmodernisierung

In mehreren Diskussionspanels werden bei der Konferenz für einen zukunftsfähigen Staat die Herausforderungen und Chancen von Bürokratieabbau und Staatsmodernisierung beleuchtet und Möglichkeiten für Beschleunigungen und Umsetzungen vor Ort aufgezeigt.

Panel 1: „Staatsmodernisierung: Wo stehen wir nach den Vorschlägen der Initiative für einen handlungsfähigen Staat?“

Philipp Amthor (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung), Dr. Thomas de Maizière (Bundesminister a.D., Mitinitiator der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“), Julia Jäkel (Managerin und Verlegerin, Mitinitiatorin der „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“), Nathanael Liminski (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei)

Panel 2: „Verfahrensbeschleunigung: Wie machen wir unseren föderalen Staat schneller?“

Dr. Jörg Semmler (Staatssekretär im Bundeskanzleramt), Dr. Patrick Bernau (Wirtschaftsjournalist bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Autor des Buchs „Bürokratische Republik Deutschland“), Dr. Julia Borggräfe (Mitglied der Geschäftsleitung der ifok GmbH, Autorin des Buchs „Bürokratopia – Wie Verwaltung die Demokratie retten kann"), Dr. Matthias Roßbach (Bevollmächtigter des Landes beim Bund)

Panel 3: „Länder und Kommunen als Katalysator der Staatsreform“

Alexandra Gauß (Bürgermeisterin der Gemeinde Windeck), Dr. Kirsten Witte (Leiterin des Zentrums für nachhaltige Kommunen sowie des Programms Digitalisierung und Gemeinwohl, Bertelsmann-Stiftung), Dr. Bernd Schulte (Staatssekretär und Amtschef der Staatskanzlei)

Panel 4: „Der digitale Staat der Zukunft“

Ina Scharrenbach (Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung), Philip von Haehling (Geschäftsführer von PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH), Claudia Alsdorf (Leiterin Business Development bei STACKIT und Schwarz Digits) 

Panel 5: „Köpfe für den modernen Staat: Modernisierung des öffentlichen Dienstes“

Ralph Brinkhaus (Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Digitales und Staatsmodernisierung), Andrea Nahles (Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit), Prof. Dr. Sylvia Veit (Professorin für Verwaltungswissenschaften, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg)

Bürokratieabbau und Staatsmodernisierung in Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen geht entschlossen Bürokratieabbau und Staatsmodernisierung in eigener Zuständigkeit und neben dem gemeinsamen Bund-Länder-Prozess an. Die Maßnahmen zum Bürokratieabbau der Landesregierung sind entsprechend breit aufgestellt. Die Landesregierung hat über alle Ressorts hinweg eine Vielzahl unterschiedlicher Reformschritte initiiert, von Verfahrensvereinfachung über digitale Lösungen bis hin zu strukturellen Anpassungen. 

„Nordrhein-Westfalen hat früh erkannt, dass unser Staat schneller, moderner und handlungsfähiger werden muss. Deshalb gehen wir bei der Staatsmodernisierung entschlossen voran: Wir haben Förderverfahren modernisiert, Bürokratie abgebaut und im November 2024 ein eigenes Beschleunigungs- und Entlastungspaket vorgelegt, ein zweites Paket wird bereits auf den Weg gebracht. Bei der Umsetzung des Bund-Länder-Pakts haben wir bereits fast 70 Prozent der vorgesehenen Landesmaßnahmen umgesetzt, bei unserem eigenen Paket sind es mehr als 60 Prozent. Jetzt bringen wir konkrete Vorschläge für ganz Deutschland ein: für schnellere Genehmigungen, weniger Berichtspflichten und eine digitalere Verwaltung. Unsere Verwaltung muss dort effektiv sein, wo sie gebraucht wird“, so Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Zu den weiteren Maßnahmen der Landesregierung zählen unter anderem: 

  • Die Optimierung der Förderlandschaft mit der Reduzierung und Konsolidierung landeseigener Fördermaßnahmen.
  • Die Modernisierung der Förderverfahren mit dem Ziel, die Förderpraxis effizienter, schneller und transparenter zu gestalten und so die Bewilligungsstellen zu entlasten.
  • Der Vorschlag für die Arbeitsgerichtsbarkeit der Zukunft, der sich aktuell in der zweiten Stufe des Beteiligungsprozesses befindet.
  • Der Prozess für weniger Bürokratie an Schulen und damit der Entlastung von Schulleiterinnen, Schulleitern und Lehrkräften.

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