Forstfachleute begutachten rund 10.000 Waldbäume: Untersuchungen zum besseren Schutz der Wälder laufen

3. August 2023
phb Wald Nadelbäume

Försterinnen und Förster der Landesforstverwaltung untersuchen derzeit den ökologischen Zustand der Waldbäume in Nordrhein-Westfalen. Die Erhebungen zum Waldzustand werden zum Jahresende im Waldzustandsbericht 2023 zusammengefasst, beurteilt und veröffentlicht.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Försterinnen und Förster der Landesforstverwaltung untersuchen derzeit den ökologischen Zustand der Waldbäume in Nordrhein-Westfalen. Die Erhebungen zum Waldzustand werden zum Jahresende im Waldzustandsbericht 2023 zusammengefasst, beurteilt und veröffentlicht. Der Bericht erlaubt wichtige Rückschlüsse für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel.

„Seit Beginn der Waldzustandserhebung 1984 wird die Lage in unserem Wald immer ernster, auch weil die Folgen des Klimawandels immer spürbarer werden. Um den Wald als Klimaschützer Nummer eins für nachfolgende Generationen zu erhalten, brauchen wir gesunde und kräftige Bäume, die in Zukunft besser geschützt sind gegen Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall. Die Untersuchungen werden uns auch in diesem Jahr wertvolle Ergebnisse liefern, die wir für wichtige Entscheidungen zum Schutz des Waldes und für eine nachhaltige Forstwirtschaft nutzen können“, so Forstministerin Silke Gorißen.

Rund 10.000 Bäume werden untersucht

Bei der Waldzustandserhebung werden in Nordrhein-Westfalen auf etwa 560 ­– landesweit systematisch verteilten – Stichprobenpunkten circa 10.000 Bäume begutachtet. Der Zustand der Nadeln oder Blätter in den Baumkronen ist zum Beispiel ein guter Hinweis auf die Gesundheit der Bäume. Die gesammelten Daten ermöglichen Aussagen zum aktuellen Zustand des Waldes. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der Konzepte und Instrumente für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel ein und sie können für die Waldforschung genutzt werden. Zudem sind sie eine wichtige Informations- und Entscheidungsgrundlage für die Waldpolitik. Die Waldzustandserhebung erfolgt auf gesetzlicher Grundlage.

„Bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel kommt dieser wissenschaftlich erstellten Informationsgrundlage eine immer größere Bedeutung zu“, erläutert Tim Scherer, einer der beiden Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. „In den nächsten Jahrzehnten stehen wir vor der Herausforderung, Wälder zu entwickeln und zu pflegen, die unter den künftigen Bedingungen des Klimawandels die unverzichtbaren Waldfunktionen für die Gesellschaft erbringen können. Die seit fast 40 Jahren kontinuierlich fortgeschriebene Datenerhebung ist für diese Aufgabe ein wissenschaftlicher Schatz, der nicht hoch genug bewertet werden kann.“

Ergebnis des letztjährigen Waldzustandsberichts besorgniserregend

Im letzten Jahr wiesen nur 28 Prozent der untersuchten Bäume keine sogenannte Kronenverlichtung auf, das heißt, sie waren vollständig gesund. 34 Prozent der Bäume zeigten eine geringe und 38 Prozent eine deutliche Verlichtung der Baumkrone. Eine langfristig negative Entwicklung seit Beginn der Waldzustandserhebung im Jahr 1984 setzte sich fort. Seit 2018 ist insgesamt eine Fläche von 142.000 Hektar Fichten-Waldbeständen sogar großflächig abgestorben.

Hauptursachen für den schlechten Zustand sind die ausgedehnten Dürre- und Hitzeperioden, die sogenannten Wasserstress für die Bäume bedeuten, und Insektenbefall, in erster Linie bei der Fichte.

Ziel: Mischwälder, die im Klimawandel Bestand haben

Um einen Wald zu entwickeln, der auch im Klimawandel Bestand hat, setzt das Land auf standortgerechte Mischwälder mit mindestens vier Baumarten. Dafür bietet das Land den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern fachliche Unterstützung über das Waldbaukonzept und das Internetportal Waldinfo.NRW an. Zudem werden umfangreiche Fördermittel zur Verfügung gestellt. Das Land hat seit 2019 rund 113 Millionen Euro für die Bekämpfung der Kalamität und die Wiederbewaldung an Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer ausgezahlt. Zudem wurde die Förderrichtlinie „Extremwetterfolgen“ weiter vereinfacht, um die Nutzung dieses Unterstützungsangebots für den privaten und kommunalen Waldbesitz zu erleichtern.

Die Ergebnisse der diesjährigen Waldzustandserhebung werden durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ende 2023 veröffentlicht.

Informationen zum Waldzustand: https://www.mlv.nrw.de/themen/forstwirtschaft/untersuchungen-zum-wald/

Forstliches Umweltmonitoring: https://www.lanuv.nrw.de/natur/forstliches-umweltmonitoring

Internetportal Waldinfo.NRW: https://www.waldinfo.nrw.de/

 

Kontakt

Pressekontakt

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843- 1022
E-Mail: presse [at] mlv.nrw.de

Bürgeranfragen

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843-0
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de