Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der MEO-Region

Laumann: In unserer Strategie zur Fachkräftesicherung liegt ein besonderer Fokus auf der gezielten Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt

22. Februar 2024
Karl-Josef Laumann

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat im Rahmen der landesweiten Fachkräfteoffensive Nordrhein-Westfalen die MEO-Region besucht.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat am Donnerstag, 22. Februar 2024, im Rahmen der landesweiten Fachkräfteoffensive Nordrhein-Westfalen die MEO-Region besucht. Ziel der Fachkräftetour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort in den verschiedenen Wirtschaftszweigen zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen.

Arbeitsminister Laumann sagt: „In unserer Strategie zur Fachkräftesicherung liegt ein besonderer Fokus auf der gezielten Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt. Durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung schaffen wir nicht nur Perspektiven für junge Menschen, sondern auch eine stabile Basis für Unternehmen, um ihren Fachkräftebedarf langfristig zu decken. Die MEO-Region bietet hierbei eine gute Plattform, um Ausbildung und Migration gezielt zu verknüpfen, da sie eine Vielzahl von Unternehmen und Branchen umfasst, die auf qualifiziertes Personal angewiesen sind. Es ist wichtig, dass wir ein Klima schaffen, in dem Vielfalt als Stärke betrachtet wird. Unsere Fachkräfteoffensive setzt hier an und fördert Initiativen, die Integration und Ausbildung in unserer Region voranbringen. Wir werden weiterhin eng mit Unternehmen, Bildungseinrichtungen und anderen Akteuren zusammenarbeiten, um die Fachkräftebindung in Nordrhein-Westfalen zu stärken und die Region als attraktiven Arbeits- und Lebensort zu positionieren.“

Laumann besichtigte zunächst die FELDER GMBH Löttechnik in Oberhausen. Der Besuch diente dazu, Einblicke in die Herausforderungen und Potenziale des produzierenden Betriebes zu gewinnen. Dabei stand insbesondere die Förderung von Fachkräften durch eine qualifizierte Ausbildung im Mittelpunkt. „Die FELDER GMBH ist stolz darauf, Teil der Fachkräfteoffensive in Oberhausen zu sein. 125 Mitarbeiter aus 13 unterschiedlichen Nationen tragen täglich dazu bei, das Unternehmen zu einem der weltweit führenden Hersteller von Lötmitteln zu etablieren. Vor allem im Bereich der Auszubildenden und Nachwuchskräfte ist es uns ein wichtiges Anliegen, auch jungen Menschen mit Migrationshintergrund eine berufliche Perspektive zu ermöglichen“, betonen Frank Schröer und Marco Wild, Geschäftsführer der FELDER GMBH.

Anschließend diskutierte Minister Laumann auf dem Fachkongress „Vielfalt verbindet: Bildung, Chancen und Teilhabe in MEO“ im Technologiezentrum Oberhausen mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen sowie Beschäftigten und der lokalen Politik unter anderem über das Thema Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt und insbesondere in das Ausbildungssystem. Minister Laumann ging dabei auf aktuelle Entwicklungen und Initiativen zur Förderung der Integration und Ausbildung ein.

Daniel Schranz, Oberbürgermeister von Oberhausen: „Wenn wir von Zusammenhalt und Integration sprechen, um dem Fachkräftemangel jetzt und in der Zukunft zu begegnen, dann hat die Stadt Oberhausen – wie viele ihrer Nachbarkommunen – bessere Startbedingungen als andere Regionen. Wir können Integration, das haben wir in jüngerer Vergangenheit bewiesen, das steckt aber auch in der Geschichte unserer Stadt, die ohne zugewanderte Menschen und ihre Arbeitskraft ganz anders aussähe. Ich freue mich, dass Minister Laumann auf seiner Fachkräfte-Tour einen Stopp in Oberhausen einlegt, um sich über die Entwicklung zu informieren. Denn es steht außer Frage, dass wir über verschiedene Ebenen zusammenarbeiten müssen, um einerseits Hemmnisse bei Anwerbung, Integration und Ausbildung abzubauen und um andererseits Langzeitarbeitslose, Wiedereinsteigerinnen und Unternehmen zu unterstützen. Wir brauchen das Engagement aller, um unsere Wirtschaft zu stärken, die Entwicklung unserer Stadt und unseres Landes voranzutreiben und um unseren Wohlstand zu sichern.“

Dr. Andreas Henseler, Geschäftsführer der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH (OWT): „Unsere Wirtschaft braucht Fachkräfte. Viele und gut qualifizierte Fachkräfte, um den Wandel in der Wirtschaft zu gestalten und unseren Wohlstand und unsere Sozialsysteme zu sichern. Wir setzen darauf, dass diejenigen, die zu uns kommen, uns genau dabei unterstützen. Damit diese Strategie aufgeht, müssen wir intensiv an unserer Willkommenskultur arbeiten. In den Betrieben, in den Behörden und in unserer Gesellschaft insgesamt. Ich bin davon überzeugt, dass Diversität in jeglicher Form neue Blickwinkel und Möglichkeiten schafft. So entsteht ein größerer Spielraum für kreative und innovative Lösungsansätze. Dafür müssen wir bereit sein, eingetretene Pfade zu verlassen und sichtbar machen, wo Vielfalt heute schon eine Bereicherung für die Wirtschaft ist. Ich freue mich, dass wir durch den heutigen Besuch von Minister Laumann dieses Thema gemeinsam mit den Oberhausener Unternehmen einmal mehr in den Fokus rücken können.“

Wer sich mit Vielfalt am Arbeitsmarkt beschäftigt, muss bereit sein, die extra Meile zu gehen. Nur durch das Verständnis und die Wertschätzung unterschiedlicher Hintergründe und Perspektiven schaffen wir eine inklusive Arbeitskultur und können gemeinsam das Potential der Arbeitsmarktregionen entfalten. Als KAUSA-Landesstelle NRW möchten wir gezielt diejenigen abholen, die vor bürokratischen Hürden und institutionellen Formalien zurückschrecken. Wir ermutigen und begleiten insbesondere Unternehmerinnen und Unternehmer, den Schritt in die Ausbildung zu gehen und ihre eigenen Fachkräfte auszubilden“, so Nora Ismail von der KAUSA Landesstelle Nordrhein-Westfalen.

Es müssen noch mehr Menschen Chancen ins Berufsleben eröffnet und auf ihrem Weg unterstützt werden. Zur Deckung des Fachkräftebedarfs ist auch der Einsatz von Fachkräften aus dem Ausland erforderlich. Der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. So werden in Nordrhein-Westfalen mit der neuen Nachweis- und Sprachprüfverordnung Gesundheitsfachberufe NRW erstmalig einheitliche und moderne Standards definiert, die das Verfahren zur Erteilung einer Berufserlaubnis in reglementierten Pflege- oder Gesundheitsfachberufen auch vollständig aus dem Ausland ermöglicht und damit den gesamten Prozess vereinfachen und beschleunigen soll. Außerdem fördert die Landesregierung unter anderem die Beratung von Arbeitsmigrantinnen und –migranten über Social Media mit rund 497.000 Euro. Im Kampf gegen Arbeitsausbeutung wird mit dem Geld das digitale Beratungsangebot des Projekts “Arbeitsmigration fair begleiten” unterstützt.

Bodo Kalveram, Leiter der Regionalagentur MEO: „Die Auseinandersetzung und der Umgang mit der Verschiedenheit der Menschen ist die Maßeinheit für die Menschlichkeit einer Gesellschaft. Die Regionalagentur MEO möchte dazu beitragen, dass diese Maßeinheit auch im beruflichen Kontext gilt. Darum sind wir heute hier.“

Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier.

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