Verfassungsschutz warnt vor gefährlichem Werben von Salafisten um junge Flüchtlinge

Burkhard Freier: Broschüre klärt über Missbrauch auf

16. Oktober 2015
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Der NRW-Verfassungsschutzchef Burkhard Freier hat heute in Düsseldorf erneut vor den Gefahren der Anwerbeversuche von extremistischen Salafisten bei jungen Flüchtlingen gewarnt. Dabei wies er auf einen aktuellen Fall des extremistischen Vereins „Medizin mit Herz“ in einer Kölner Flüchtlingsunterkunft hin.

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Der NRW-Verfassungsschutzchef Burkhard Freier hat heute in Düsseldorf erneut vor den Gefahren der Anwerbeversuche von extremistischen Salafisten bei jungen Flüchtlingen gewarnt. Dabei wies er auf einen aktuellen Fall des extremistischen Vereins „Medizin mit Herz“ in einer Kölner Flüchtlingsunterkunft hin. „Auf den ersten Blick bieten die Salafisten ihre Hilfe an, tatsächlich sollen die Flüchtlinge aber in die extremistische Szene gezogen werden. Kinder und Jugendliche sind natürlich für Hilfsangebote besonders empfänglich. Das stellt eine große Gefahr für die Integration dar“, sagte Freier. „Auf der Suche nach Schutz und Anschluss in der Gesellschaft können ahnungslose junge Flüchtlinge schnell in die Fänge der Salafisten geraten.“

In Köln wurden Kinder und Jugendliche von der salafistischen Gruppierung „Medizin mit Herz“ eingeladen, an einem Ausflug zu einem „Indoor-spielplatz“ teilzunehmen. Der seit 2015 agierende Verein „Medizin mit Herz“ löste den zwei Jahre zuvor gegründeten Verein „Medizin ohne Grenzen“ ab. Er sammelt Hilfsgüter und Krankenwagen für angeblich humanitäre Zwecke in Syrien. Akteure, die für den Verein tätig sind und für ihn werben, rechnet der Verfassungsschutz der salafistischen Szene im Raum Bonn zu. Die Kontakte reichen bis in andere Bundesländer.

Extremistische Salafisten wie Pierre Vogel und Sven Lau propagandieren im Netz offensiv ihre Ansichten zum Thema Flüchtlinge. „Sie haben das klare Ziel, ihr salafistisches Islamverständnis zu verbreiten und die Flüchtlinge von unseren demokratischen Grundwerten zu entfernen“, betonte Freier. Der NRW-Verfassungsschutz klärt deshalb seit einiger Zeit verstärkt über diese subtilen Methoden salafististischer Organisationen auf. Die Broschüre „Salafistischen Extremismus erkennen“ zeigt auf, wie Betreuungsorganisationen und das Sicherheitspersonal der Flüchtlingseinrichtungen salafistische Anwerbungs- und Rekrutierungsversuche besser erkennen können. „So sollen sie von den Angeboten seriöser Organisationen unterscheiden und verhindern, dass die salafistische Szene die Unwissenheit und Hilflosigkeit der Flüchtlinge ausnutzt“, betonte Burkhard Freier.

Die Broschüre kann unter www.mik.nrw.de/verfassungsschutz/aktuelles bestellt oder runtergeladen werden. 

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