Digitalisierung als Chance: Land übergibt Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro zur Entwicklung von landesweit flächendeckenden, standardisierten Tarifmodulen

16. September 2019
Bild ÖPNV Straßenbahn

Das Verkehrsministerium fördert mit 1,3 Millionen Euro aus Landesmitteln die Entwicklung von standardisierten Tarifmodulen für den ÖPNV im gesamten Land.

Verkehr

Das Verkehrsministerium fördert mit 1,3 Millionen Euro aus Landesmitteln die Entwicklung von standardisierten Tarifmodulen für den ÖPNV im gesamten Land. Davon profitieren die Verbünde und Verkehrsunternehmen, die künftig ihre Tarifinformationen digital einheitlich verarbeiten und abbilden können. Die Förderung läuft über einen Zeitraum von vier Jahren. Ab 2021 wird PKM (Produkt- und Kontrollmodul) verpflichtender Bestandteil des neuesten eTicket-Deutschland-Standards. Nordrhein-Westfalen stellt bereits jetzt die Weichen dafür und unterstützt so die Verbünde und Verkehrsunternehmen bei der Umsetzung.
 
„Gerade die junge Generation lässt uns die Unübersichtlichkeit bei den Tarifen und Tickets nicht mehr durchgehen“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Übergabe. „Darum nutzen wir die Chancen der Digitalisierung für einen besseren ÖPNV. Die Produkt- und Kontrollmodule sind ein Schritt für zukünftige digitale Anwendungen. Neuerungen können damit einfacher und schneller umgesetzt werden.“
 
Tarifinformationen zu sämtlichen Tarifgebieten in Nordrhein-Westfalen liegen derzeit nicht in einer einheitlichen digitalen Form vor und können von Fahrplanauskunfts- und Vertriebssystemen nur schwer integriert werden. Die Lösung sind Tarifmodule nach PKM, einem vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) entwickelten offenen Standard. Sie sorgen dafür, dass Tarife digital einheitlich verarbeitet und abgebildet werden können. Die Tarifinformationen können so nicht nur über Websites oder Apps bereitgestellt werden, sondern auch in Automaten, Busdruckern, Kontrollgeräten u.ä. besser eingepflegt werden. Dadurch werden auch Updates im Zuge von Tarif-Änderungen oder -Innovationen vereinfacht.
 
PKM unterstützt damit auch Plattform-Initiativen wie Mobility Inside vom VDV, die auf standardisierte Tarifmodule angewiesen sind. Die Fördergelder von 1,3 Millionen Euro erhält das beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) verortete Kompetenzcenter Marketing (KCM). Mit dem Geld baut es Projekt- und Unterstützungsstrukturen, tarifübergreifende Module und Tool-Erweiterungen zur vereinfachten Pflege der Tarifdaten auf. Ziel ist es, Tarifmodule nach PKM-Standard zu entwickeln und gemeinsam mit den für die Tarife verantwortlichen Verbünden auf ganz Nordrhein-Westfalen auszuweiten.
 
„Dieser Standard ist eine wichtige Grundlage, um die Digitalisierung des ÖPNV voranzutreiben und auch im Sinne multi- und intermodaler Verkehrsangebote deutlich zu forcieren“, so VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. „Tarifangebote sind digital und flexibel platzierbar, so dass Kunden besser durch das oftmals als ,Tarifdschungel‘ empfundene Ticketangebot geführt und Fahrpreise leicht ermittelt werden können.“
 
 

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