Wiederaufbau nach der Flut: Wirtschaftsministerin Neubaur besucht Handwerksbetriebe in Radevormwald und Leverkusen
Ministerin Neubaur: Der Wiederaufbau kommt voran, aber es bleibt viel zu tun / Antragsfrist der Aufbauhilfe für Unternehmen bis Juni 2026 verlängert

Die Hochwasserkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat tiefe Wunden hinterlassen. 49 Menschen verloren alleine in Nordrhein-Westfalen durch die Flut ihr Leben, mehr als 180 Städte und Gemeinden waren betroffen. Ganze Straßenzüge wurden weggerissen, Unternehmen und ganze Existenzen zerstört.
Die Hochwasserkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat tiefe Wunden hinterlassen. 49 Menschen verloren alleine in Nordrhein-Westfalen durch die Flut ihr Leben, mehr als 180 Städte und Gemeinden waren betroffen. Ganze Straßenzüge wurden weggerissen, Unternehmen und ganze Existenzen zerstört.
Mona Neubaur, Stellvertretende Ministerpräsidentin: „Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die durch diese Katastrophe geliebte Menschen, ihr Zuhause oder ihren Betrieb verloren haben. Ich habe großen Respekt vor dem Mut und der Entschlossenheit, mit denen sich so viele Menschen trotz allem nicht haben unterkriegen lassen. Es ist bewegend zu sehen, wie inmitten des Leids auch neue Stärke, Solidarität und Gemeinschaft entstanden sind. Die Opfer der Flutnacht werden nie vergessen sein – ihr Schicksal bleibt Teil unserer gemeinsamen Erinnerung.“
Vier Jahre später zeigt sich an vielen Orten, was aus dieser Kraft gewachsen ist. Zwei dieser Orte besucht Ministerin Neubaur am Donnerstag, 3. Juli 2025, zusammen mit dem Präsidenten der Handwerkskammer zu Köln Thomas Radermacher: die Metallbau-Firma BARATEC in Radevormwald und den Friseursalon Claudia Müller Intercoiffure in Leverkusen. Beide Betriebe wurden schwer getroffen und wurden dennoch wiederaufgebaut – mit Engagement, Teamgeist und Hilfe von außen. Land und Bund unterstützen den Wiederaufbau in den Betrieben mit bislang mehr als 400 Millionen Euro. Die Antragsfrist der Aufbauhilfe für Unternehmen hat das Land jetzt nochmals bis zum 30. Juni 2026 verlängert.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur: „Auch vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe sind viele Wunden der Flutnacht nicht verheilt. Doch Nordrhein-Westfalen steht zusammen – aus der gemeinsamen Trauer und der gelebten Solidarität haben die Menschen neuen Mut geschöpft. Sie haben die Ärmel hochgekrempelt und den Wiederaufbau entschlossen und mit vereinten Kräften angepackt. Auch bei BARATEC in Radevormwald und Claudia Müller Intercoiffure in Leverkusen. Diese Beispiele geben Zuversicht – aber klar ist auch, es bleibt viel zu tun. Deshalb haben wir die Antragsfrist der Aufbauhilfe für Unternehmen nochmals bis Mitte 2026 verlängert. So sorgen wir weiterhin dafür, dass die Unterstützung dort ankommt, wo sie gebraucht wird – schnell, unbürokratisch, verlässlich. Denn in Nordrhein-Westfalen lassen wir niemanden allein.“
BARATEC: Neuer Anfang in alter Tuchfabrik
Die Firma BARATEC in Radevormwald hat sich auf Fräs- und Drehtechniken spezialisiert und fertigt Bauteile nach Maß. Inhaber Vitali Bakaev beschäftigt sieben Mitarbeitende und einen Auszubildenden. Der Betrieb ist in einer ehemaligen Tuchfabrik direkt an der Wupper untergebracht. Bei der Hochwasserkatastrophe 2021 stieg der Pegel der Wupper bis zu vier Meter an – viele Spezialmaschinen des Unternehmens wurden zerstört. Mit Unterstützung aus der Aufbauhilfe von Land und Bund konnten die Maschinen ersetzt werden und die Firma das Tagesgeschäft zügig wieder aufnehmen.
Claudia Müller Intercoiffure: Wiederaufbau mit vereinten Kräften
Inhaberin Claudia Müller hat ihren Friseursalon 2009 in Leverkusen gegründet und beschäftigt dort sieben Mitarbeiterinnen. Durch den Starkregen am 14. Juli 2021 trat die nahegelegene Dhünn über die Ufer – die Wassermassen zerstörten die gesamte Einrichtung des Salons. Mit Unterstützung der Handwerksbetriebe vor Ort und Mitteln aus der Aufbauhilfe von Land und Bund konnte Müller die Schäden beseitigen und ihren Salon zügig wiedereröffnen.
Zahlen und Fakten zur Wiederaufbauhilfe für Unternehmen
Um den Wiederaufbau in die Unternehmen schnell, effizient und unbürokratisch zu unterstützen, hat das Land wenige Wochen nach der Flutkatastrophe die Aufbauhilfe 2021 gestartet. Zuständig ist das Wirtschaftsministerium. Bislang wurden landesweit 1.544 Anträge mit einem Volumen von insgesamt rund 403 Millionen Euro bewilligt. Allein im Regierungsbezirk Köln belaufen sich die bewilligten Mittel auf rund 250 Millionen Euro. Die Antragsfrist hat das Land nochmals verlängert: Betroffene Unternehmen erhalten nun bis zum 30. Juni 2026 Zeit, die Aufbauhilfe zu beantragen. So können beispielsweise Handwerksunternehmen, die sich zunächst für den Wiederaufbau in ihrer Region engagiert haben, finanzielle Hilfe für Wiederaufbau-Maßnahmen im eigenen Betrieb erhalten. Weitere Informationen finden sich hier.
Die Aufbauhilfen für Unternehmen ersetzen Sachschäden und Einkommenseinbußen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe stehen. Diese werden in der Regel in einer Höhe von bis zu 80 Prozent kompensiert; in Härtefällen können bis zu 100 Prozent erstattet werden.
Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern stehen den Unternehmen als Anlaufstelle für eine Erstberatung zum Antragsverfahren zur Verfügung. Nach der Beauftragung einer anerkannten Gutachterin bzw. eines anerkannten Gutachters zur Schadensermittlung gehen die betroffenen Unternehmen erneut auf die Kammern zu. Im Anschluss kann der Antrag online bei der als Bewilligungsstelle zuständigen NRW.BANK eingereicht werden. Ein gut vorbereiteter Antrag kann in der Regel innerhalb von zwei Wochen nach Eingang bei der NRW.BANK bewilligt werden.
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