EFRE.Stars NRW 2025: Paderborner „MODUL-MEHRWEG-HAUS“ überzeugte bei Online-Abstimmung

Aus alten Kochplatten Rohstoffe für Batterien gewinnen, ein Mehrweg-Haus aus rückbaubaren Modulen errichten und Arbeitsplätze so ausstatten, dass das Prinzip Kreislaufwirtschaft wirklich gelebt wird: Das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union fördern viele spannende Projekte für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur zeichnete am Freitag, 12. Dezember 2025, fünf herausragende Projekte aus, die es in das Finale des Wettbewerbs EFRE.Stars Nordrhein-Westfalen 2025 geschafft haben. Publikums-Favorit wurde in einem Online-Voting das Start-up „Das MODUL-MEHRWEG-HAUS“ aus Paderborn. 

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Starke Ideen für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft: Alle Projekte zeigen ganz konkret, wie wir die Zukunft der Menschen in Nordrhein-Westfalen verbessern können. Sie zeigen, wie kreativ und innovativ Nordrhein-Westfalen ist, wie mit kleinen Veränderungen das Leben vieler Menschen besser wird und Bürgerinnen und Bürger zusammen einen Ort für alle Generationen schaffen. Ich freue mich sehr, dass das Gewinner-Projekt eine Lösung für ganz zentrale Herausforderungen der Gegenwart gefunden hat: Mit ressourcenschonendem Bauen bleibt Wohnen bezahlbar. Genau hier setzt die Gründungsidee des MODUL-MEHRWEG-HAUSES an und schafft innovative, nachhaltige Gebäude, deren CO2-Abdruck deutlich kleiner ist.“ 

Der EFRE.Stars Wettbewerb fand 2025 zum vierten Mal statt. Gesucht wurden herausragende Vorhaben aus Nordrhein-Westfalen mit einem besonderen lokalen und regionalen Bezug, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt wurden. 

Das sind die Finalprojekte des Wettbewerbs EFRE.Stars NRW 2025:

Circular.Office in Wuppertal 

Das Projekt Circular.Office will Wissen, Strategien und Lösungen für nachhaltige und kreislauforientierte Büros entwickeln und adressiert mit der Büromöbelbranche eine neue, relevante Zielgruppe im Bergischen Städtedreieck (Wuppertal, Solingen, Remscheid). 

Herzstück des Projekts ist das physische Circular Office Lab in Wuppertal. Interessierte Unternehmen erfahren dort, wie sie zirkuläre Büro- und Arbeitswelten für ihre Mitarbeitenden schaffen können. Für jedes Unternehmen werden individuelle Strategien und Maßnahmen entwickelt – von Rücknahmeprozessen über ReUse-Modelle bis hin zu Anpassungen im Design.

Projektpartner: Neue Effizienz gGmbH, Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie e.V., OBJECT CARPET GmbH, ASSMANN Büromöbel GmbH & Co. KG, Wuppertal Institut gGmbH, Götessons Design GmbH 

Das MODUL-MEHRWEG-HAUS in Paderborn

Im Kreis Paderborn entsteht mit dem MODUL-MEHRWEG-HAUS ein innovatives Pilotprojekt, das den Wandel im Bausektor vorantreiben kann. Im Zentrum steht ein modulares Baukastensystem aus Stahl, das auf standardisierten, rückbaubaren Komponenten basiert. Diese lassen sich je nach Bedarf neu zusammensetzen – sei es für Wohnraum, Büroflächen oder öffentliche Einrichtungen. Die verwendeten Materialien sind recyclingfähig und stammen größtenteils aus nachhaltiger Produktion. So wird das Gebäude selbst zum Rohstofflager für zukünftige Bauvorhaben.

Projektpartner: Conwerk, Technische Hochschule Ostwestfalen

In|Die RegionWestfalen Kompetenzregion für grüne Produktion in Dortmund 

In|Die RegionWestfalen ist ein regionales Netzwerk aus Unternehmen, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Es unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen dabei, ihre Produktion klimafreundlicher, digitaler und effizienter zu gestalten. Dazu haben sich die Städte Dortmund, Bochum, Hamm, Hagen und der Kreis Unna zur RegionWestfalen zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie die Chancen des Strukturwandels nutzen und ihre Kompetenzen bündeln, um so den Herausforderungen wie globale Instabilitäten, unterbrochene Lieferketten, Klimawandel und dem steigenden Wettbewerbsdruck entgegenzutreten.

Projektpartner: Wirtschaftsförderung Dortmund (Konsortialführer), Impuls Die Hammer Wirtschaftsagentur GmbH, HAGEN.WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG GmbH, Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH, Wirtschaftsförderung Bochum WiFö GmbH

SeRoBatt, Münster 

Das Forschungsprojekt SeRoBatt will neue sekundäre Rohstoffquellen für die Batteriezellproduktion erschließen. Durch innovative Recyclingverfahren sollen Lithium, Nickel, Mangan und Cobalt zurückgewonnen und als Aktivmaterial in neuen Batteriezellen eingesetzt werden.

Ein besonderer Schwerpunkt bei der Suche nach anderen Rohstoffquellen liegt auf lithiumhaltigen Glaskeramiken – nach Batterien die zweitgrößte Produktgruppe mit Lithiumanteil. Dazu gehören zum Beispiel Glaskeramikkochfelder. Sie bieten großes Potenzial für die Rohstoffrückgewinnung. Das Projekt SeRoBatt betrachtet den gesamten Prozess: Sammlung, Demontage, Vorbehandlung, Rückgewinnung, Resynthese und die Integration in Testzellen.

Projektpartner: Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Fachhochschule Münster (IWARU), RWTH Aachen (IME), Universität Münster (MEET), elorec GmbH

Spielplatz Alemannenstraße in Troisdorf 

Mit dem Spielplatz Alemannenstraße ist in Troisdorf-Sieglar ein attraktiver Ort für alle Generationen entstanden, der Spiel, Sport, Natur und Erholung verbindet. Seine vielfältigen Spiel- und Sportmöglichkeiten machen den Spielplatz zu einem Treffpunkt für das gesamte Quartier und darüber hinaus – ein Raum für Gemeinschaft. Niedrigschwellige Sportangebote fördern das gemeinsame Miteinander, naturnahe Bereiche dienen als Rückzugsorte und Ruhepole. 

Bei der Neugestaltung setzte die Stadt von Anfang an auf Beteiligung: Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Nachbarschaft konnten ihre Ideen einbringen, die Bauleitung war stets ansprechbar. Bei kindgerechten Baustellenführungen wuchs die Vorfreude, Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern stärkten den Zusammenhalt. 

Projektpartner: Stadt Troisdorf

Hintergrund

Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen im EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität, Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen sowie strategische Technologien und Wettbewerbsfähigkeit.

Weitere Informationen über das EFRE/JTF-Programm NRW und ausführliche Porträts zahlreicher beispielhafter Projekte finden Sie unter www.efre.nrw.