Vierter Nährstoffbericht NRW vorgestellt: Landwirtschaftliche Düngung wird immer effizienter

10. Dezember 2025
phb Feld, Düngen

Der vierte Nährstoffbericht Nordrhein-Westfalen, der am Mittwoch, 10. Dezember 2025, von der Landwirtschaftskammer veröffentlicht worden ist, zeigt: In Sachen Nährstoffüberschüsse bewegt sich was – und zwar in die richtige Richtung.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Der vierte Nährstoffbericht Nordrhein-Westfalen, der am Mittwoch, 10. Dezember 2025, von der Landwirtschaftskammer veröffentlicht worden ist, zeigt: In Sachen Nährstoffüberschüsse bewegt sich was – und zwar in die richtige Richtung. Obwohl deutlich weniger Mineraldünger und organischer Wirtschaftsdünger eingesetzt wurden, blieben die Erträge in der Landwirtschaft weitgehend stabil. Der vom nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium beauftragte Nährstoffbericht 2025 dokumentiert die Entwicklung der Nährstoffsituation von 2014 bis 2024 und zeigt regionale Unterschiede und Besonderheiten auf.

„Wir brauchen eine leistungsfähige und wettbewerbsstarke Landwirtschaft, gerade im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit müssen Hand in Hand gehen“, so Ministerin Silke Gorißen. „Der aktuelle Bericht zeigt, dass unsere gezielten Angebote der Förderung und Beratung bei der Düngung Wirkung zeigen: Die Nährstoffkreisläufe werden nachhaltiger, die Düngung in der Landwirtschaft wird immer effizienter. Das hilft Natur und Umwelt und ist zugleich für die Landwirtschaft ein Vorteil, wenn sie auch mit geringerer Düngung ihre Erträge sichern kann.“

Der vierte Nährstoffbericht des Landes Nordrhein-Westfalen zeigt, dass insgesamt die Überschüsse von Nährstoffen deutlich zurückgehen. So genannte Nährstoffüberschüsse entstehen, wenn mehr Nährstoffe – vor allem Stickstoff oder Phosphor aus Futter, Dünger oder Wirtschaftsdüngern – in den Betrieb hineinkommen, als über Ernteprodukte oder andere Wege wieder hinausgehen. Dies kann Böden und Gewässer belasten, wenn sie nicht abgegeben und an anderer Stelle sinnvoll und bedarfsgerecht eingesetzt werden. Der aktuelle Bericht des Landes dokumentiert die abnehmende Tendenz dieser Nährstoffüberschüsse seit 2014.

  1. Der Nährstoffanfall aus der Tierhaltung nahm seit 2014 bei Stickstoff um 13 Prozent – das entspricht 25.900 Tonnen – und bei Phosphor um 11 Prozent – entsprechend 8.000 Tonnen – ab. 

  2. Der Nährstoffanfall pflanzlicher Herkunft, insbesondere aus Gärresten aus Biogasanlagen, ging im gleichen Zeitraum um 20 Prozent zurück.

  3. Gleichzeitig wurde der Mineraldüngereinsatz um rund 28.300 Tonnen reduziert. Das entspricht einem Rückgang um etwa 22 Prozent.

  4. Die Aufnahme von organischen Nährstoffen über Wirtschaftsdüngerimporte (abzüglich der Exporte aus Nordrhein-Westfalen in andere Länder) aus anderen Bundesländern und EU-Staaten verringerte sich um 74 Prozent von 9.000 auf 2.300 Tonnen Stickstoff und um 5.000 Tonnen Phosphor.  

Der Nährstoffzufuhr über die Düngung stehen die Nährstoffabfuhren gegenüber. Das ist die Menge an Nährstoffen, die einen landwirtschaftlichen Betrieb verlässt, vor allem über Ernteprodukte wie Getreide, Gras, Gemüse oder auch über verkaufte Tiere. Wenn ein Betrieb zum Beispiel Getreide erntet und verkauft, „führt“ er damit Stickstoff, Phosphor oder Kalium aus dem System ab. Nach den trockenen Jahren 2018, 2019 und 2022 stiegen die Nährstoffabfuhren 2023 und 2024 wieder, was die potenzielle Möglichkeit so genannter Nährstoffauswaschungen reduzierte. Der stets über drei Jahre gemittelte Nährstoffsaldo, also die Differenz zwischen Nährstoffzufuhr und -abfuhr, ging im betrachteten Zeit-raum von 49 Kilogramm Stickstoff pro Hektar auf 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zurück.

„Dieser positive Trend hat viele Ursachen, zu denen auch eine engagierte, umfassende und nahezu flächendeckende Wasserschutzberatung in Nordrhein-Westfalen zählt. Auf Grundlage eines an aktuellen und zukünftigen Fragestellungen ausgerichteten Versuchswesens der Landwirtschaftskammer NRW zeigen die Beraterinnen und Berater den Betriebsleiterinnen und -leitern Handlungsoptionen auf mit dem Ziel, das Grundwasser bestmöglich zu schützen.“, so Dr. Arne Dahlhoff, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW.

Der vierte Nährstoffbericht NRW ist hier zu finden: https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/ackerbau/duengung/naehrstoffbericht/index.htm

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