Tierschutz sicherstellen: Neue Schwerpunktkontrollen in der Nutztierhaltung veranlasst

Ministerin Gorißen: Eine mangelhafte Versorgung von erkrankten Einzeltieren ist nicht hinnehmbar

8. August 2023
phb Nutztier_Schwein

Die heimische Nutztierhaltung ist eine wichtige Säule der landwirtschaftlichen Familienbetriebe und ein elementarer Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Die heimische Nutztierhaltung ist eine wichtige Säule der landwirtschaftlichen Familienbetriebe und ein elementarer Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es rund 15.000 tierhaltende Betriebe. Deshalb wird die Nutztierhaltung zukunftsorientiert weiterentwickelt. Tierhaltung bedeutet aber auch Verantwortung – ganz besonders auch für erkrankte Tiere. Um hier das Tierwohl und den Tierschutz gerade für erkrankte oder verletzte Tiere sicherzustellen, fordert Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen den Fokus der amtlichen Kontrolle von Nutztierhaltungen stärker auf den Umgang mit kranken Einzeltieren zu legen. Die Grundlage ist hierfür ein umfassendes Handlungskonzept des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum tierschutzkonformen Umgang mit kranken oder verletzten Einzeltieren in schweinehaltenden Betrieben.

Ministerin Silke Gorißen: „Nur ein tiergerechter Umgang mit Nutztieren unterstützt die Zukunft einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung und sichert somit auch die Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland. Eine mangelhafte Versorgung von Einzeltieren in Ställen ist nicht hinnehmbar! Der richtige Umgang mit verletzten und kranken Tieren ist besonders wichtig. Deshalb werden noch in diesem Jahr erneut landesweit Schwerpunktkontrollen in Ställen stattfinden.“

Das praxisnahe Handlungskonzept wurde bereits Ende 2022 nach zweijähriger gemeinsamer Abstimmung der Inhalte an alle Beteiligten versandt. Eindeutige Regelungen zeigen im Handlungskonzept auf, worauf Halterinnen und Halter im Umgang mit erkrankten Einzeltieren im Bestand achten müssen. Das Konzept beschreibt ebenfalls, welche Eigenkontrollen in der Landwirtschaft erforderlich sind, um einen ordnungsgemäßen Umgang mit dem einzelnen Lebewesen zu gewährleisten. Die Umsetzung des Konzepts soll durch Schwerpunktkontrollen abgesichert werden.

Neue Schwerpunktkontrollen im zweiten Halbjahr 2023

Die Veterinärbehörden in Nordrhein-Westfalen sind vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz angewiesen worden, die Vorgaben des Handlungskonzepts im Rahmen der amtlichen Kontrolle von schweinehaltenden Betrieben fortan einzufordern und umzusetzen. Eine nächste, landesweite Schwerpunktkontrolle zum Umgang mit einzelnen, kranken Schweinen in schweinehaltenden Betrieben ist für das zweite Halbjahr 2023 vorgesehen.

Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen: „Wer ein Tier hält oder betreut, ist für das Wohl dieses Wesens auch verantwortlich. Nutztierhalter müssen daher handeln und entscheiden, ob ein erkranktes Tier von der Gruppe separiert und tierärztlich behandelt werden muss oder ob im Fall der Fälle eine Nottötung erforderlich ist. Bei diesen schwierigen Entscheidungen lassen wir aber Landwirtinnen und Landwirte nicht alleine. Es ist unser gemeinsamer Auftrag, dafür Sorge zu tragen, dass mit jedem Lebewesen ordnungsgemäß umgegangen wird – gerade dann, wenn das Tier krank oder verletzt im Stall leidet.“

Hoftierärztinnen und Hoftierärzte und der Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stehen den Betrieben über die tierärztliche Bestandsbetreuung bei der Umsetzung des Handlungskonzepts beratend zur Seite.

Kontakt

Pressekontakt

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843- 1022
E-Mail: presse [at] mlv.nrw.de

Bürgeranfragen

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Telefon: 0211 3843-0
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de