Nordrhein-Westfalen vergibt Großauftrag für neue Bundeswehr-Unterkünfte

Rund 270 neue Gebäude sollen in vier Jahren in Deutschland entstehen, um Platz für den personellen Aufwuchs der Bundeswehr auch im Rahmen des Neuen Wehrdienstes zu schaffen / Nordrhein-Westfalen übernimmt für Bund die Vergabe des Großauftrags

7. Oktober 2025
Links Finanzminister Dr. Optendrenk in einem dunkelblauen Anzug und roter Krawatte mit dunklen Punkten, recht Bundesverteidungsminister Pistorius mit dunkelblauem Anzug und blauer Krawatte, beide stehen vor einer weißen Wand

Das zugrundeliegende Programm „G-CAP Inland“ war eines der wichtigen Themen bei der dritten Fachkonferenz Infrastruktur im Bundesverteidigungsministerium (BMVg) in Berlin, bei dem Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk am Dienstag, 7. Oktober 2025, mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zusammentraf.

Finanzen

Die Bundeswehr muss wachsen – und das schnell. Dazu bedarf es auch eines kurzfristigen Ausbaus der Infrastruktur. Nordrhein-Westfalen fällt bei diesem Vorhaben eine Schlüsselrolle zu: Die hiesige Bundesbauverwaltung übernimmt die Vergabe für einen Großauftrag, mit dem ab 2027 kurzfristig bundesweit rund 270 neue Gebäude mit jeweils rund 5.000 Quadratmetern entstehen sollen. Das zugrundeliegende Programm „G-CAP Inland“ war eines der wichtigen Themen bei der dritten Fachkonferenz Infrastruktur im Bundesverteidigungsministerium (BMVg) in Berlin, bei dem Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk am Dienstag, 7. Oktober 2025, mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zusammentraf. 

„Als bekennender Partner der Zeitenwende steht Nordrhein-Westfalen unverrückbar an der Seite der Bundeswehr, um Deutschlands Verteidigungsfähigkeit für die Zukunft zu sichern“, erklärt Minister Dr. Optendrenk. „Das Ziel einer raschen Truppenverstärkung baut auf verlässliche Planung bei der notwendigen Infrastruktur. Diese Verlässlichkeit schafft unsere Bauverwaltung mit dem Engagement bei der G-CAP-Vergabe. Durch feste Rahmenvereinbarungen und die Planung mit modularer Bauweise sind die neuen Unterkünfte für die Bundeswehr in kürzester Zeit und ortsunabhängig abrufbereit.“

Mit dem „German Armed Forces – Contractor Augmentation Program“ (G-CAP) wurde ursprünglich die schnelle und sichere Unterbringung für Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz sichergestellt. Dafür gibt es Rahmenvereinbarungen zur flexiblen und lageangepassten Bereitstellung von Feldlagern, die je nach Umfang innerhalb von 180 – 360 Tagen meist in modularer Bauweise errichtet werden können. Das bewährte Konzept wird vor dem Hintergrund der wachsenden Truppenstärke – unter anderem durch den geplanten Neuen Wehrdienst – nun auf das Inland übertragen. 

Im Frühjahr 2025 hatte das BMVg in den Ländern, welche im Rahmen der sogenannten Organleihe die militärischen Bauaufgaben durchführen, nach Unterstützung in dem Großprojekt angefragt. Nordrhein-Westfalen übernimmt als einziges Land die Federführung in einem Teilprojekt von „G-CAP Inland“ und ist zuständig für die Vergabe der Planungs- und Bauleistungen. Die geplanten rund 270 neuen Gebäude sollen jeweils Platz für bis zu 240 Rekrutinnen und Rekruten bieten. Der Zeitplan ist ambitioniert: Für Vorbereitung, Vergabe, Projektentwicklung und Planung sind rund 15 Monate angesetzt, für die Bauphase der ersten Gebäude nur sechs Monate. Die Markterkundung wurde bereits durchgeführt, das Ausschreibungsverfahren beginnt noch in diesem Jahr. 

Auf das Tempo zu drücken beim militärischen Bundesbau, ist für Nordrhein-Westfalen nicht neu: Um Prozesse schlanker und Abläufe schneller zu machen, bündelt das Land seine Bundesbauverwaltung – bisher aufgeteilt auf die Oberfinanzdirektion und den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes – künftig mit dem gemeinsamen Projekt „Strukturreform EIN Bundesbau NRW“ komplett unter dem Dach des BLB NRW. 

„Die öffentliche Verwaltung erlebt derzeit einen großen Modernisierungs- und Transformationsschub“, so Dr. Optendrenk. „Wir müssen Strukturen neu denken, Bekanntes aufbrechen und Synergiepotenziale heben. So machen wir unseren Staat handlungs- und leistungsfähig für künftige Herausforderungen.“ 

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