Nordrhein-Westfalen stärkt Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Neue Landeskommission konstituiert sich

Um Akteure bei der Aufarbeitung von Fällen künftig noch besser zu unterstützen, hat die Landesregierung die Landeskommission zur Etablierung von Standards zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen.
Der Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat für die Landesregierung in allen gesellschaftlichen Bereichen oberste Priorität. Um Akteure bei der Aufarbeitung von Fällen künftig noch besser zu unterstützen, hat die Landesregierung die Landeskommission zur Etablierung von Standards zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Das Gremium hat sich am Samstag, 10. Mai 2025, in Düsseldorf konstituiert.
Auftrag der Landeskommission ist es, einheitliche Standards für die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt innerhalb von Organisationen zu erarbeiten, die allen Beteiligten Hilfestellung und Orientierung geben, für Betroffene einen transparenten und nachvollziehbaren Aufarbeitungsprozess gewährleisten und der Gesellschaft eine umfassende Auseinandersetzung mit der Aufarbeitungsarbeit ermöglichen. Die Landeskommission wird zudem Vorschläge entwickeln, die die Einhaltung der neuen Standards sicherstellt.
Unter Einbezug der Kinderschutzkommission soll die Landeskommission Empfehlungen für Dunkelfeldstudien ausarbeiten sowie Vorschläge für eine Betroffenenarbeit in Nordrhein-Westfalen erarbeiten. Hintergrund der Einsetzung der Landeskommission zur Etablierung von Standards zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein Beschluss des Landtags vom 1. Oktober 2024.
Zur Auftaktveranstaltung war auch Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul vor Ort: „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche dürfen wir als Gesellschaft niemals hinnehmen. Es gehört zu unserer Verantwortung, die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt bestmöglich zu unterstützen. Die Landeskommission wird deshalb im Auftrag der Landesregierung Vorschläge für die bestmögliche Aufarbeitung von Fällen und die Etablierung von Standards der Aufarbeitung unterbreiten. Gleichzeitig ist dies auch der Start einer wirksamen Betroffenenbeteiligung im Kontext sexualisierter Gewalt in Nordrhein-Westfalen. Beide Anliegen sind mir persönlich sehr wichtig. Wir stärken so künftig die Prävention, die Intervention, aber vor allem auch die Hilfe für Betroffene.”
Eine inhaltliche Begleitung hat die Auftaktveranstaltung durch Vorträge von Nina Andrieshen, Vorsitzende der Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder, Prof. Dr. Julia Gebrande, Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs auf Bundesebene, sowie Ilka Katrin Kraugmann und Karl Haucke, Mitglieder des Betroffenenrates der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), erfahren.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung hielt die Landeskommission ihre konstituierende Sitzung ab.
Die Landeskommission setzt sich unter anderem zusammen aus unabhängigen Sachverständigen aus den Bereichen Justiz, Psychologie und Sozialwissenschaft, Expertinnen und Experten verschiedener gesellschaftlicher Handlungsfelder, Vertreterinnern und Vertreter der Kirchen sowie des Betroffenenrates des Bundes. Auch der oder die künftige Beauftragte für Kinderrechte und Kinderschutz des Landes Nordrhein-Westfalen wird Teil der Landeskommission sein.
Die Mitglieder der Kommission:
- Elisabeth Auchter-Mainz
- Prof. Dr. Karin Böllert
- Giuseppe Catania
- Katja Gillhausen
- Karl Haucke
- Bernd König
- Ilka Katrin Kraugmann
- Astrid-Maria Kreyerhoff
- Petra Ladenburger
- Martina Lörsch
- Dr. Birgit Palzkill
- Prof. Dr. Bettina Rulofs
- Prof. Dr. Wolfgang Schröer
- Prof. Dr. Heike Wiemert
- Ellena Jane Wilkinson-Siegmund
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