Ministerpräsident Hendrik Wüst besucht Landwirtschaftsbetriebe im Land
Unter anderem Besuch von Pfeifer & Langen in Kalkar und Lemken in Alpen / Abschluss des Tages ist Erntedankempfang der Landesregierung
Im Fokus des Tages stehen die zentralen Themen innovative Technologien und KI in der Landwirtschaft, Anbau und Verarbeitung, Neuausrichtung durch Hofnachfolge sowie Tierwohl und Ausbildungskonzepte.
Am Freitag, 12. September 2025, nimmt Ministerpräsident Hendrik Wüst mehrere Termine in Nordrhein-Westfalen zum Thema Landwirtschaft wahr. In Gesprächen und Begegnungen will er sich einen Eindruck von aktuellen Projekten und Herausforderungen machen. Im Fokus des Tages stehen die zentralen Themen innovative Technologien und KI in der Landwirtschaft, Anbau und Verarbeitung, Neuausrichtung durch Hofnachfolge sowie Tierwohl und Ausbildungskonzepte. Zum Abschluss des Tages hat die Landesregierung Engagierte aus der Landwirtschaft nach Oelde zu einem Erntedankempfang eingeladen. Ministerpräsident Hendrik Wüst wird bei einigen Terminen von Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen begleitet.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Unsere Landwirtinnen und Landwirte sichern jeden Tag mit harter Arbeit unser aller Existenzgrundlage. Für mich ist klar: Die Politik muss dafür sorgen, dass Landwirtschaft auch in Zukunft stark bleibt. Wir setzen uns mit Nachdruck für Planungssicherheit ein und fördern Innovationen für eine nachhaltige Zukunft unserer Agrarbranche. Für die Landesregierung ist unsere heimische Landwirtschaft ein starker und verlässlicher Partner – auch mit Blick auf aktuelle Herausforderungen und Chancen: der Einsatz von KI, Hofnachfolge und Tierwohl. Unser Ziel muss sein: Wir müssen, auch gerade für junge Menschen, gemeinsam verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, damit sie sich auch in Zukunft für diese wichtigen Aufgabe entscheiden.”
„Die rund 33.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Nordrhein-Westfalen leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelversorgung für 18 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher. Zudem engagieren sich die Bäuerinnen und Bauern für Landschaft, Artenvielfalt und Umwelt“, so Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen. „Die Landwirtschaft in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen gehört zu den besten der Welt und das soll auch so bleiben. Unsere Betriebe brauchen Entlastungen von Bürokratie und mehr Planungssicherheit. Hierfür mache ich mich auch auf der Bundes- und EU-Ebene stark, damit unsere Landwirtinnen und Landwirte gerne in die Zukunft ihrer Betriebe investieren. Einen besonderen Schwerpunkt setze ich auf die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union, denn sie hat unmittelbaren Einfluss auf die Stabilität unserer Betriebe.“
Besuch Lemken GmbH & Co. KG in Alpen
Zum Start des Tages besucht Ministerpräsident Hendrik Wüst das Traditionsunternehmen Lemken in Alpen im Kreis Wesel. Der Familienbetrieb in siebter Generation ist weltweiter Produzent von Landmaschinen wie Pflügen oder Sätechnik. Lemken setzt verstärkt auf KI-gestützte Lösungen für automatisierte und autonome Landtechnik, um langfristig erfolgreiche ressourcenschonende und ökonomische Lösungen für Landwirte zu schaffen. Das Familienunternehmen hatte 2024 einen Jahresumsatz von 417 Millionen Euro und beschäftigt aktuell 1.950 Mitarbeiter weltweit, 1.200 davon am Stammsitz in Alpen.
Besuch Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG in Appeldorn
In Nordrhein-Westfalen bauen etwa 3.600 landwirtschaftliche Betriebe Zuckerrüben an. Die Anbaufläche liegt bei rund 50.000 Hektar. Im Kreis Kleve wird Ministerpräsident Wüst zunächst Landwirt Karl Baumann bei der Zuckerrübenernte treffen und anschließend das Unternehmen Pfeifer & Langen in Appeldorn besuchen.
Pfeifer & Langen verarbeitet in diesem Jahr ab dem 15. September 2025 rund um die Uhr Rüben aus dem rheinischen Anbaugebiet. Der Betrieb läuft ohne Unterbrechung, da der Rohstoff nur begrenzt lagerfähig ist und die technologische Zuckergewinnung keine Unterbrechung verträgt. Im Mittelpunkt steht die Herstellung von Rübenzucker aus der Region. Pfeifer & Langen ist einer der führenden Zuckerhersteller Europas. Das Familienunternehmen ist mit 25 Standorten in neun europäischen Ländern vertreten.
Besuch des „Stalls der Zukunft“ in Bad Sassendorf
Mehr Platz, mehr Licht, mehr Tierwohl: So sieht der „Stall der Zukunft“ aus. Im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse testet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zukunftsorientierte Konzepte für die Nutztierhaltung. Ministerpräsident Hendrik Wüst und Ministerin Silke Gorißen besuchen die Stallungen und informieren sich über das praxisnahe und bundesweit einzigartige Projekt. Die Landesregierung hat den Bau mit 3,9 Millionen Euro unterstützt.
Die Schweine werden in zwei unterschiedlichen Modell-Ställen gehalten: in der sogenannten „evolutionären“ Weiterentwicklung eines Maststalls mit Außenklimakontakt für Schweine mit bis zu 400 Mastplätzen und in einem „revolutionären“ Haltungssystem mit bis zu 270 Schweinemastplätzen, um Tieren noch mehr Platz zur Bewegung und in einem Auslauf zu geben.
Erntedankempfang der Landesregierung in Oelde
Am Abend haben Ministerpräsident Hendrik Wüst und Ministerin Silke Gorißen Engagierten aus der Landwirtschaft zu einem Erntedankempfang der Landesregierung eingeladen. Der Empfang findet in Haus Geist in Oelde statt. Seit 1884 bewirtschaftet die Familie Pellengahr-Gröblinghoff die historische Hofanlage Geist und umliegenden Flächen in Oelde. Der Fokus liegt auf hochwertigem Pferdefutter, der nachhaltigen Bewirtschaftung der Acker- und Grünlandflächen und der Ausrichtung von Veranstaltungen. Der Familienbetrieb wird bereits in der fünften Generation bewirtschaftet.
Zahlen, Daten und Fakten: Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen zählt zu den drei größten Agrarländern in Deutschland. Rund 50 Prozent der Flächen in Nordrhein-Westfalen werden von der Landwirtschaft genutzt. Etwa zwei Drittel davon werden als Ackerland bewirtschaftet. Mehr als 100.000 Beschäftigte in Familien- und Fremdarbeitsverhältnissen erwirtschaften pro Jahr einen Produktionswert von mehr als sieben Milliarden Euro. Die Land- und Ernährungswirtschaft zusammen bilden mit mehr als 300.000 Arbeitsplätzen einen starken Wirtschaftszweig.
Wenn es um die Produktivität der Landwirtschaft und des Gartenbaus geht, haben laut Statistik die nordrhein-westfälischen Betriebe mit 6.960 Euro pro Hektar Nutzfläche bundesweit die höchstens Umsätze erzielt. Die Gesamtproduktivität der Agrarbranche von über 10 Milliarden Euro erreichte zudem bundesweit das dritthöchste Ergebnis nach Niedersachsen und Bayern.
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