Ministerin Steffens: Land fördert psychosoziale Hilfen für Geflüchtete - Soziale Teilhabe und seelische Gesundheit entscheidend für gelingende Integration

28. April 2017

Mit 500.000 Euro fördert das Gesundheitsministerium Projekte zur psychosozialen Unterstützung und Stabilisierung von psychisch belasteten geflüchteten Menschen. Denn viele vor Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung und Folter Geflohene haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht Schreckliches erlebt, mit oft mehrfach traumatisierenden Erfahrungen.

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Mit 500.000 Euro fördert das Gesundheitsministerium Projekte zur psychosozialen Unterstützung und Stabilisierung von psychisch belasteten geflüchteten Menschen. Denn viele vor Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung und Folter Geflohene haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht Schreckliches erlebt, mit oft mehrfach traumatisierenden Erfahrungen. Psychisch belastete geflüchtete Menschen und ihre Familien brauchen zuallererst ein sicheres Umfeld und eine Stabilisierung ihrer seelischen Verfassung. Auch, um schwere psychische Krisen mit langjährigem und hohen Therapieaufwand möglichst zu vermeiden.
 
„Seelische Gesundheit ist mit entscheidend für eine gelingende Integration. Mit den vielfältigen Maßnahmen, die wir jetzt fördern, sollen Flüchtlinge frühzeitig Unterstützung erhalten, um schwere psychische Krisen möglichst zu vermeiden und so die Integration zu erleichtern“, erklärte Ministerin Barbara Steffens anlässlich der Auftaktveranstaltung zum Förderprogramm im Bürgerzentrum in Köln-Ehrenfeld. „Das Förderprogramm für 17 Projekte soll auch Impulse zur Weiterentwicklung bereits vorhandener regionaler psychosozialer Hilfeangebote geben“, so Steffens weiter.
 
Die über ganz NRW verteilten 17 geförderten Projektträger stellten ihre Aktivitäten für den geplanten bis zu einjährigen Förderzeitraum vor und nutzten die Gelegenheit zu einem ersten Erfahrungsaustausch. „Die Vielfalt der Angebote von Sprechstunden in Schulen und öffentlichen Einrichtungen, kulturellen und sportlichen Begegnungsmöglichkeiten bis hin zur Entwicklung von Apps, aber auch die Vielfalt der Projektträger von Kirchengemeinden und Bürgerzentren bis zur Gemeindepsychiatrie zeichnet dieses Programm aus“, so der Vorsitzende und Projektträgervertretender des Bürgerzentrums Ehrenfeld e.V., Ulrich Krüger.
 
Geplant ist, dass nach Ablauf des Förderprogramms in ca. einem Jahr die Ergebnisse in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt werden.

Übersicht der verschiedenen Projekte:

  • Ahlen und Beckum, Innosozial gGmbH: Psychosoziale Beratung, Kontaktaufnahme direkt in Flüchtlingsunterkünften. Zusätzlich Gruppenangebote, kreativ, handwerklich.
  • Ahaus und Gronau, InSel gGmbH: Beratung an zwei Standorten, aufsuchende Beratung, offene Gruppenangebote.
  • Borgholzhausen, Ev.-Luth. Kirchengemeinde: Regelmäßige Sprechstunden zur psychosozialen Beratung. Parallel aufsuchende Hilfen, Gruppenangebote sowie Freizeitangebote zur Stärkung der sozialen Kompetenz und Stabilisierung.
  • Kreis Borken, Caritasverband: Einrichtung einer Kontakt- und Beratungsstelle, auch mit Gruppenangeboten.
  • Detmold und Kreis Lippe, Das Dach e.V: Beratung, aufsuchende Hilfen, mehrsprachige Informationsangebote. Gruppenangebote zur Förderung der Selbsthilfe.
  • Duisburg, Psychiatrische Hilfsgemeinschaft Duisburg gGmbH: Aufsuchende Hilfen, Gruppenangebote, Alltagsbegleitung.
  • Düren/Jülich, Die Kette e.V.: Offene Sprechstunden. Hausbesuche. Alltagsbegleitung. Mobilitätstraining. Gruppenangebote für Bereiche Sport, Basteln, Kochen.
  • Herne, Soforthilfe Herne: Aufsuchende Sprechstunde zur Beratung und Vermittlung von Hilfsangeboten. Bekanntmachung auch durch mehrsprachige Flyer, Internet und App.
  • Köln, PariSozialgGmbH: Beratung im Gesundheitszentrum für Migrantinnen und Migranten, Sprechstunden in Notunterkünften, Unterstützung der Gründung von Selbsthilfegruppen.
  • Köln-Ehrenfeld, Bürgerzentrum Ehrenfeld e.V.: Beratung, tagesgestaltende Gruppenangebote, Kooperation mit Flüchtlingen in Unterkünften, dort Beschäftigten und weiteren Bezugspersonen.
  • Krefeld, Sozialpsychiatrisches Zentrum: Beratung und Begleitung von Flüchtlingen, Vernetzung des Projekts mit Flüchtlingshilfen sowie Einrichtungen der Gesundheits- und Jugendhilfe.
  • Leichlingen und Rheinisch-Bergischer-Kreis, Katholische Erziehungsberatung e.V.: Psychosoziale Beratung, Krisenintervention, Elterngespräche, Einrichtung von Kinder- und Jugendgruppen.
  • Lippstadt, Sozialdienst Katholischer Männer SKM Lippstadt e.V.: Aufbau psychosozialer Beratungsangebote in Flüchtlingsunterkünften.
  • Mülheim an der Ruhr, Essen, Oberhausen (MEO-Region), SoNIII e.V.: Aufsuchende psychosoziale Beratung in Flüchtlingsunterkünften, bei Migratenselbstorganisationen und Familien. Kriseninterventionsgspräche, Gruppenangebote, Freizeitaktivitäten zur Stärkung sozialer Kompetenz und Stabilisierung. Alltagsbegleitung.
  • Neuss, CaritasSozialdienste Rhein-Kreis Neuss GmbH: Aufsuchende Beratung, Krisenintervention, Gruppenangebote, Freizeitaktivitäten zur Stärkung sozialer Kompetenz und Stabilisierung.
  • Unna, Caritasverband: Kontakt-Café, offene Angebote, Begleitung zu Hilfsangeboten.
  • Wuppertal, Sozialtherapeutische Kinder- und Jugendarbeit e.V.: Aufsuchende Beratung, Beratung im Stadtteiltreff und im Begegnungszentrum. Krisenintervention, Gruppenangebote, Freizeitaktivitäten zur Stärkung sozialer Kompetenz und Stabilisierung.
 
 

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