Ministerin Steffens: Krankenhäuser im Ruhrgebiet haben Chance, zum Vorreiter für vernetzte Versorgung mit zukunftsfähigen Strukturen zu werden

Sektoren- und professionsübergreifende Zusammenarbeit sowie Digitalisierung für Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft nutzen

7. September 2016

Die demographische Entwicklung sowie zunehmende und sich verändernde Versorgungsbedarfe stellen die Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Die Metropole Ruhr mit seiner hohen Klinikdichte ist davon besonders betroffen und muss deshalb den Umbau der Krankenhauslandschaft aktiv vorantreiben.

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Die demographische Entwicklung sowie zunehmende und sich verändernde Versorgungsbedarfe stellen die Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Die Metropole Ruhr mit seiner hohen Klinikdichte ist davon besonders betroffen und muss deshalb den Umbau der Krankenhauslandschaft aktiv vorantreiben. „Die Kliniken im Ruhrgebiet müssen sich spezialisieren und dadurch ihre Stärken ausbauen, um die Qualität der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten zu verbessern und für die Zukunft sicherzustellen. Dazu brauchen wir Kooperation statt Konkurrenz, sektoren- und professionsübergreifende Strukturen sowie technische Lösungen, die sich an den Nutzerinnen und Nutzern orientieren. Das Ruhrgebiet mit seinen bereits vielfältig vernetzten Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen hat gute Chancen, zum Vorreiter für den zukunftsorientierten Wandel der Versorgungsstrukturen zu werden“, sagte Gesundheitsministerin Barbara Steffens zur Eröffnung des Klinikkongresses Ruhr „Visionen einer vernetzten Medizin“ in Dortmund.
 
Neue Versorgungsangebote, die auf Zusammenarbeit und Vernetzung basieren, sind Indikatoren für zukunftsweisende Veränderungen des Gesundheitswesens in der Metropolregion Ruhr. Beispielsweise die Geriatrieverbünde in verschiedenen Regionen, in denen unter anderem Krankenhäuser, niedergelassene Ärzteschaft, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegedienste und -heime sowie kommunale Einrichtungen der Sozial- und Altenarbeit kooperieren. Wird etwa die Behandlung eines älteren Patienten oder einer älteren Patientin in der Geriatrieabteilung (Geriatrie: Altersmedizin) eines Krankenhauses notwendig, werden vor und nach dem Krankenhausaufenthalt die anderen Mitglieder des Verbundes über die Therapie, notwendige weitere Maßnahmen, Medikation und ähnliches informiert, so dass ein „Versorgungsmanagement aus einer Hand“ möglich ist.
 
Auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann dazu beitragen, patientinnen- und patientenorientierte Versorgungslösungen umzusetzen. Beispielsweise die flächendeckende elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen unter anderem durch Einführung von elektronischen Fallakten. Sehr erfolgreich ist auch der Westdeutsche Teleradiologieverbund mit über 220 teilnehmenden Einrichtungen. Der Verbund hat eine digitale Plattform inklusive Software aufgebaut, über die etwa radiologische Abteilungen in Krankenhäusern oder niedergelassene Radiologen die Bilddaten von Patientinnen und Patienten wie Röntgenbilder oder MRT-Aufnahmen an andere Ärztinnen und Ärzte übermitteln können.
 
„Wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung und vernetzter Strukturen nutzen, um die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung trotz Fachkräftemangels und zunehmender Versorgungsbedarfe zu steigern und die Zusammenarbeit von ambulanter und stationärer Versorgung zu verbessern. Kooperationen und die Digitalisierung können die Effizienz im Gesundheitswesen steigern. Das darf jedoch nicht nur mit wirtschaftlichen Zielen verbunden sein, sondern digitale Anwendungen beispielsweise sollen im Gesundheitswesen Tätige entlasten, damit sie mehr Zeit haben, sich persönlich um die Menschen zu kümmern. Denn selbst die beste Technik kann menschliche Zuwendung nicht ersetzen. Wir brauchen Strukturen, die den Menschen dienen, nicht umgekehrt“, so Steffens.
 
Um den Wandel der Krankenhausstrukturen zu unterstützen, stehen für die Kliniken in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren 210 Millionen aus dem „Strukturfonds NRW“ zur Verfügung.
 
Hintergrund
NRW-Strukturfonds: Durch das Krankenhausstrukturgesetz ist Ende 2015 der Krankenhausstrukturfonds eingerichtet worden. Bund und Länder stellen Fördermittel von 1 Mrd. Euro bereit, um die Kranken-häuser beim Strukturwandel zu unterstützen. Ziel ist, Überkapazitäten abzubauen, stationäre Versorgungsangebote zu konzentrieren und akutstationäre Einrichtungen in nicht akutstationäre Versorgungsein-richtungen umzuwandeln. Aus dem Strukturfonds stehen für NRW
210 Millionen Euro zur Verfügung.
 
Informationen zu beispielhaften Kooperationsverbünden und
Telemedizin-Projekten im Ruhrgebiet:

 
Qualitätsverbund Geriatrie Nord-West-Deutschland
http://www.qualitaetsverbund-geriatrie.de
 
Geriatrieverbund Dortmund
http://www.geriatrie-verbund-dortmund.nrw
Geriatrienetz Ruhrbistum
http://www.geriatrienetz.ruhr
Westdeutscher Teleradiologieverbund
http://www.medecon-telemedizin.de

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