LBF NRW kauft Datenträger zu Beteiligungen in Offshore-Steueroasen an

Nordrhein-Westfalen geht gegen Steuerhinterziehung in großem Stil mit der Gründung von Auslandsgesellschaften vor

11. Dezember 2025
Dr. Marcus Optendrenk

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung durch Beteiligungen in Offshore-Steueroasen geht in eine nächste Runde: Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) hat von einem Hinweisgeber einen Datenträger angekauft, der Kundeninformationen von Dienstleistern mit Geschäftssitzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Cayman Islands, in Hong Kong, Mauritius, Panama, Singapur und Zypern enthält.

Finanzen

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung durch Beteiligungen in Offshore-Steueroasen geht in eine nächste Runde: Das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) hat von einem Hinweisgeber einen Datenträger angekauft, der Kundeninformationen von Dienstleistern mit Geschäftssitzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Cayman Islands, in Hong Kong, Mauritius, Panama, Singapur und Zypern enthält. 

Die Dienstleistungsfirmen bieten ihren Kundinnen und Kunden die Option an, in Niedrigsteuergebieten Auslandsgesellschaften zu gründen. Diese werden gezielt dazu genutzt, Geld vor dem deutschen Fiskus zu verstecken – zum Zweck der Steuerhinterziehung oder zur Verschleierung von durch Straftaten erlangtem Vermögen. Den Unternehmen wird mitunter ein Strohgeschäftsführer oder -gesellschafter vorgeschaltet, um die wahren Beteiligungsstrukturen vor den Finanzbehörden abzuschirmen. 

Dem LBF NRW liegen mehr als ein Terabyte an Daten zu den global verteilten Auslandsgesellschaften sowie den dahinterstehenden wirtschaftlich berechtigten Personen vor. Darunter sind Menschen mit Wohnsitz in Deutschland sowie in anderen Staaten. Das LBF NRW hat das Material überprüft und bewertet die Daten als sehr werthaltige Informationen zur Aufdeckung von Steuerhinterziehung in großem Stil. 

„Die Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen ist in der Auswertung von Daten zu Offshore-Firmen bereits sehr erfahren. In den vergangenen Monaten hat es bereits Durchsuchungen auf Basis anderer Datenpakete gegeben“, erklärt Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk. „Jetzt haben wir ein weiteres Paket vorliegen, das Aufschluss über die trickreiche Masche der Verschiebung von Vermögen in Übersee-Steueroasen geben kann. Das IT-Kompetenzzentrum im LBF NRW bereitet diese Informationen derzeit auf und stellt sie dann den Behörden in den anderen Ländern sowie unseren ausländischen Partnern zur Verfügung. So gehen wir konzertiert gegen die Steuervermeider vor und spannen ein dichtes Kontrollnetz, durch das sie nicht mehr schlüpfen können.“

Das Ministerium der Finanzen hat am heutigen Tag die Bundesregierung und die anderen Länder über den Datenankauf informiert. Zur Höhe der in Übersee-Gesellschaften geflossenen Gelder kann aktuell noch keine Aussage getroffen werden. 

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