Kulturministerium fördert Forschungsprojekt „L:IKE – Lernwerkstatt Immaterielles Kulturerbe“ an der Universität Paderborn

Die Forschungsgruppe untersucht, wie unser Immaterielles Kulturerbe im Schulunterricht gezielt vermittelt werden kann. Das Projekt soll zum lebendigen Erhalt der Traditionen in Nordrhein-Westfalen beitragen.

24. Januar 2024
Bild Hörsaal

Mit Jahresbeginn 2024 startet am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn das Projekt „L:IKE – Lernwerkstatt Immaterielles Kulturerbe für schulische Bildung in Nordrhein-Westfalen“.

Kultur und Wissenschaft

Mit Jahresbeginn 2024 startet am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn das Projekt „L:IKE – Lernwerkstatt Immaterielles Kulturerbe für schulische Bildung in Nordrhein-Westfalen“. Im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sollen konkrete Unterrichtsreihen und -materialien für Lehrkräfte und Studierende entwickelt werden. Das bundesweit einzigartige Projekt mit zweijähriger Laufzeit wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Höhe von rund 300.000 Euro gefördert.

Ministerin Ina Brandes: „Zahlreiche, oft alltägliche Dinge, Gewohnheiten, Traditionen und Bräuche prägen das kulturelle Erbe Nordrhein-Westfalens: der rheinische Karneval, Martinsumzüge, die Büdchen im Ruhrgebiet. Sie sind identitätsstiftend und schaffen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Deshalb wollen wir das Immaterielle Kulturerbe lebendig halten und sichtbar machen. Ich bin sicher: Mit einer fundierten didaktischen Aufbereitung kann die Vermittlung von Traditionen und Bräuchen einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten.“

Zum Immateriellen Kulturerbe gehören Bräuche, Rituale, Feste, darstellende Künste, mündliche Ausdrucksweisen, Wissen und Fertigkeiten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und Gefühle von Identität, Kontinuität und Gemeinschaft stiften. Ziel des Projektes ist es, das Immaterielle Kulturerbe zu stärken und seine Anerkennung, Achtung und Aufwertung in der Gesellschaft, insbesondere auch bei jungen Menschen, sicherzustellen. Die vielfältigen Möglichkeiten für den Schulunterricht werden im Austausch mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LIS) entwickelt. Das Projekt wird von Frau Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Uni Paderborn geleitet.

Projektleiterin Eva-Maria Seng: „Der Lebenswelt- und Gegenwartsbezug, der als wesentlich für die Motivation des schulischen Lernens verstanden werden darf, bleibt für die Schülerinnen und Schüler häufig abstrakt und hinter seinen Möglichkeiten zurück. Gerade Kulturformen wie der Karneval, das Schützenwesen, das Bauhüttenwesen, der moderne Tanz oder Poetry-Slam können diesem Ansatz mit ihrer weiten Verbreitung in der Zivilgesellschaft und ihrer starken Verankerung in der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen gerecht werden.“

Im Jahr 2013 ist die Bundesrepublik Deutschland zum UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 beigetreten. Gemäß der Konvention sollen im föderalen Staat die Länder die kulturellen Ausdrucksformen auf ihrem Gebiet ermitteln, dokumentieren, erforschen, sichern, schützen, fördern, aufwerten und insbesondere durch schulische und außerschulische Bildung vermitteln. Der Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe besteht seit 2006 an der Universität Paderborn. Im Jahr 2015 hat das Kulturministerium dort die Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW eingerichtet, die Trägergruppen und -gemeinschaften unentgeltlich berät und unterstützt.

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