Erfolg liegt in der Vielfalt: Ministerin Gorißen besucht Biobetrieb Nagel in Arnsberg als Beispiel für gelungene Diversifizierung im Sauerland

30. Oktober 2023
phb Kühe, Wiese, Tierwohl, Landwirtschaft

Der ökologische Landbau leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Landbewirtschaftung und viele Menschen in Nordrhein-Westfalen schätzen und kaufen Biolebensmittel.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Der ökologische Landbau leistet einen wichtigen Beitrag für eine nach-haltige Landbewirtschaftung und viele Menschen in Nordrhein-Westfa-len schätzen und kaufen Biolebensmittel. Bundesweit liegt der Umsatz mit Biolebensmitteln bei über 15 Milliarden Euro – davon werden schät-zungsweise 20 Prozent allein in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Über 5.500 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, darunter 2.334 landwirt-schaftliche Betriebe, erzeugen, verarbeiten und handeln Bioprodukte. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz setzt sich daher ein, den Anteil des Ökolandbaus in Nordrhein-Westfalen in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen. Am 30. Oktober informierte sich Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ge-meinsam mit dem Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirt-schaftsverbands (WLV), Hubertus Beringmeier, auf dem land- und forst-wirtschaftlichen Betrieb Nagel in Arnsberg-Wettmarsen über erfolgreiche Strategien zur betrieblichen Diversifizierung mit und durch den Ökoland-bau.

Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen: „Die Landesregierung stärkt dem Ökolandbau den Rücken und will den Anteil in Nordrhein-Westfalen weiter erhöhen. Mit unseren fünf Öko-Modellre-gionen im Land, unserer Förderung für die Umstellung auf den Ökoland-bau und unseren Angeboten bei Bildung, Beratung und Forschung sind wir auf einem guten Weg und wir gehen weiter in die Breite. Hier in Arnsberg-Wettmarsen zeigt die Familie Nagel eindrucksvoll, wie im Sauerland mit hohem Anteil an Grünland und Wald der Ökolandbau funktionieren kann – und zwar in Kombi mit hofeigener Fleischverarbei-tung und dem anschließenden Verkauf im eigenen Hofladen. Der Biohof Nagel ist ein gutes Beispiel für die wertvollen und frischen landwirt-schaftlichen Erzeugnisse aus den vielfältigen Regionen Nordrhein-Westfalens.“

Der Biohof Nagel setzt auf eine Diversifizierung im Betrieb: Die Familie Nagel mit ihrer ökologischen Schweine- und Rinderhaltung hat in eine moderne Direktvermarktung investiert, um die Wertschöpfung zu erhö-hen. Dazu wurde auch ein Teil der historischen Scheune zu einem Hof-laden umgebaut. Am Hof wird auch das eigene Fleisch verarbeitet. Die Familie Nagel bewirtschaftet neben dem landwirtschaftlichen Betrieb auch Forstflächen und bietet forstwirtschaftliche Dienstleistungen an. Das gesamte Portfolio wird ergänzt durch den Verkauf von Wildfleisch aus eigener Jagd und durch den Verkauf von Weihnachtsbäumen aus den eigenen Schonungen, die selbst geschlagen werden können.

Hubertus Beringmeier, Präsident Westfälisch-Lippischer Landwirt-schaftsverband e. V.: „Vielfalt zeichnet unsere Landwirtschaft in Westfa-len-Lippe aus. Die Bewirtschaftung mit unterschiedlichen Betriebszwei-gen bietet dabei gute Möglichkeiten, die Betriebe zukunftsfähig aufzu-stellen und volatilen Märkten zu begegnen. Der Hof Nagel steht auch exemplarisch für unsere Familienbetriebe, die vielfach eine Jahrhun-derte alte Hoftradition haben. Der Auf- und Ausbau der Direktvermark-tung mit eigenem Hofladen zeigt gute Möglichkeiten der Wertschöpfung im Bereich Ökolandbau. Die Förderung des Ökolandbaus in NRW über Flächenprämien bewerten wir als durchweg positiv und machen uns für einen marktkonformen Ausbau des Ökolandbaus stark. Für die Region ist zudem die Forstwirtschaft von enormer Bedeutung. Für Kalamitätsflä-chen sind Möglichkeiten zur Waldumwandlung von großer Bedeutung, die insbesondere für Grünlandbetriebe Entwicklungspotential bieten, welches aufgrund bürokratischer Hürden bisher nicht ausgeschöpft wird.“

Theo-Josef Nagel, Hofbesitzer: „Für uns ist es wichtig, ganz nah an den Verbraucherwünschen zu sein, die Kundschaft wertzuschätzen und ihr gegenüber verantwortungsvoll zu agieren. Wir verbinden unsere land-wirtschaftliche und forstwirtschaftliche Erzeugung, wir setzen auf hofei-gene Verarbeitung und Vermarktung, wir bieten Hoferlebnisse durch un-sere ökologische Tierhaltung im Auslauf und auf den nahegelegenen Weiden, und im Advent kommt die Kundschaft auf unseren kleinen Weihnachtsmarkt. Durch diese Vielfalt sind wir in der Lage, als typischer Gemischtbetrieb im Sauerland zu bestehen. Die Umstellung auf den bio-logischen Landbau vor inzwischen 16 Jahren war für unseren Betrieb die richtige Entscheidung. Biologische Landwirtschaft bedeutet für uns: Im Einklang mit der Natur und nicht gegen sie, den Schöpfer im Ge-schöpfe ehren.“

Hintergrund Öko-Modellregionen

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert seit 2021 die Einführung von Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen, um den Absatz und Kon-sum von Bio-Lebensmitteln zu steigern. Im Rahmen von zwei Förder-wettbewerben konnten mittlerweile fünf Öko-Modellregionen ausge-zeichnet werden: „Niederrhein“, „Bergisches RheinLand“, „Kulturland Kreis Höxter“, „Mühlenkreis Minden-Lübbecke“ und „Münsterland“. In den ausgewählten Regionen wird ein Öko-Regionalmanagement mit 80 Prozent Landesmitteln über eine Laufzeit von drei Jahren vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

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