Einrichtung Landesfachstelle „Prävention sexualisierte Gewalt“

Nordrhein-Westfalen eröffnet Landesfachstelle „Prävention sexualisierte Gewalt“ gegen Kinder und Jugendliche

28. Oktober 2020

Die Landesregierung hat die Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erheblich verstärkt.

Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration

Die Landesregierung hat die Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erheblich verstärkt. „Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein unerträgliches, ein widerliches Verbrechen. Doch die bittere Wahrheit ist, dass viele Mädchen und Jungen regelmäßig sexuelle Gewalt erleiden müssen, mitunter ihre gesamte Kindheit lang. Wir wollen unsere Kinder und Jugendlichen vor diesen abscheulichen Verbrechen besser schützen. Das ist eine große Herausforderung, denn es geht nicht um Einzelfälle, sondern um abscheuliche Verbrechen, die tagtäglich verübt werden. Deshalb müssen wir alle – Politik und Gesellschaft – gemeinsam und entschlossen dagegen vorgehen“, betonte Kinder- und Familienminister Joachim Stamp.
 
Ein wesentlicher Baustein ist die Prävention. Die Landesregierung hat dazu – wie im vergangenen Sommer angekündigt – die Landesfachstelle „Prävention sexualisierte Gewalt“ eröffnet und vollzieht damit einen weiteren wichtigen Schritt zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt. Die Landesfachstelle bietet dem Personal in Kindertageseinrichtungen, der Jugendarbeit, dem offenen Ganztag und weiteren Angeboten in der Kinder- und Jugendhilfe Informationen, Fortbildung und Beratung an. Darüber hinaus ermöglicht sie die Vernetzung von Fachkräften und Einrichtungen im Bereich des Kinderschutzes in Nordrhein-Westfalen. Träger der Landesfachstelle ist die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Nordrhein-Westfalen e.V. in Köln.
 
Die Landesfachstelle, die zu Beginn mit 4,5 Personalstellen ausgestattet ist, fungiert als allgemeine Anlaufstelle für Fachkräfte und Personal. Sie soll Angebote für die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen und deren Eltern verbreiten, gemeinsam mit den Trägern und Einrichtungen im Feld fachliche Empfehlungen für die praktische Arbeit im Kinderschutz vereinbaren und durch Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote unterstützen. Weiterhin gehört der Aufbau von Wissenspools (zum Beispiel zu Fachreferentinnen und -referenten), die Erstellung von Arbeitshilfen und Informationsplattformen sowie die Durchführung von Fachtagen und Workshops zum Portfolio der Landesfachstelle.
 
Die Leiterin der Landesfachstelle, Dr. Nadine Schicha, betonte: „Die Landesfachstelle bietet die große Chance, das im Land vorhandene Wissen zu bündeln und gemeinsam mit den Partnern im Feld in die Breite zu tragen. Ich bin sehr froh, dass ich diese gesellschaftlich so wichtige Einrichtung mit meinem Team aufbauen und entwickeln kann, denn der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt obliegt uns Erwachsenen, die wir tagtäglich mit Kindern zusammenarbeiten.“
 
Familienminister Joachim Stamp: „Die Landesfachstelle wird in der Kinder- und Jugendhilfe ein wertvoller Motor für die flächendeckende fachliche Qualitätsentwicklung im Bereich der Prävention sowie der Intervention und Nachsorge bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche werden. Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das eine solche Fachstelle dauerhaft eingerichtet hat.“
 
Damit die Landesfachstelle darüber hinaus noch besser Wirkung in die Fläche entfalten kann, wird im kommenden Jahr zusätzlich pro Regierungsbezirk in Nordrhein-Westfalen jeweils ein Fachreferent oder eine Fachreferentin eingestellt. Das Team der Landesfachstelle wird damit ab dem kommenden Jahr um insgesamt fünf Personen erweitert.
 
In Ergänzung zur Einrichtung der Landesfachstelle, die sich vor allem an die Landschaft der freien Träger in Nordrhein-Westfalen richtet, haben das Land und die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe vereinbart, die Fachberatungsangebote für die 186 Jugendämter in Nordrhein-Westfalen im Bereich der Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt bei den beiden Landesjugendämtern auszubauen. Das Land finanziert dort seit diesem Jahr insgesamt vier zusätzliche Stellen für Fachberatung bis zunächst Mitte 2024.
 
Die Landesfachstelle „Prävention sexualisierte Gewalt“ ist unter www.psg.nrw erreichbar.
 
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