Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der Emscher-Lippe Region

Laumann: Die Wasserstoff-Industrie spielt eine entscheidende Rolle in der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung und wirtschaftlichen Stärkung von Nordrhein-Westfalen.

31. Januar 2024
phb Wasserstoffwirtschaft (2021)

Im Rahmen der landesweiten Fachkräfteoffensive Nordrhein-Westfalen hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann am Mittwoch, 31. Januar 2024, die Emscher-Lippe Region besucht, um vor Ort Einblicke in die Fachkräftesituation und die Wasserstoff-Industrie zu erhalten.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Im Rahmen der landesweiten Fachkräfteoffensive Nordrhein-Westfalen hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann am Mittwoch, 31. Januar 2024, die Emscher-Lippe Region besucht, um vor Ort Einblicke in die Fachkräftesituation und die Wasserstoff-Industrie zu erhalten. Ziel der Fachkräftetour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen.

Arbeitsminister Laumann sagt: „Die Wasserstoff-Industrie spielt eine entscheidende Rolle in der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung und Stärkung der Wirtschaft von Nordrhein-Westfalen. Insbesondere in der Emscher-Lippe Region sehe ich großes Potenzial für Innovationen und Wachstum in diesem zukunftsweisenden Bereich. Die Fachkräfteoffensive NRW setzt gezielt auf die Förderung von qualifizierten Arbeitskräften sowie auf Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und Unternehmen vor Ort, um praxisnahe Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass die Wasserstoff-Industrie nicht nur eine umweltfreundliche Energiealternative darstellt, sondern auch erhebliche Chancen für die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze bietet.“

Laumann begann den Tag mit einem Austausch bei Cummins, einem global agierenden Unternehmen, das im Bereich der Wasserstofftechnologie innovative Lösungen entwickelt. „Ohne gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann man keine innovativen und qualitativ hochwertigen Produkte herstellen. Wir freuen uns über qualifizierte Fach- und Führungskräfte und unterstützen aktiv die Ausbildung junger Menschen, zum Beispiel durch eigene Ausbildungsplätze. Dabei bieten wir ein breites Spektrum an Berufsfeldern von Mechatronik, Elektrotechnik, Logistik bis hin zu kaufmännischen Tätigkeiten in einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Branche“, erklärt Dr.-Ing. Bernd Pitschak von der Cummins Hydrogenics GmbH.

Im Anschluss daran besuchte Minister Laumann das Anwenderzentrum h2herten. Hier informierte er sich über innovative Anwendungen und Projekte im Bereich der grünen Wasserstoffnutzung.

Auf der anschließenden, von der Regionalagentur Emscher-Lippe organisierten, Fachveranstaltung „H2-Praxistag für Beratungsfachkräfte” im btg (Berufskolleg für Technik und Gestaltung) in Gelsenkirchen tauschte sich Stefan Kulozik (Leiter Abteilung Arbeit und Qualifizierung, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW) mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen sowie Beschäftigten und der lokalen Politik über die Themen Ausbildung, berufliche Qualifikation, regionale Fachkräftesicherung und Grüne Transformation aus.

Matthias Müller, Bürgermeister von Herten: „Im Rahmen des Strukturwandels haben wir in Herten schon früh die Potentiale der Wasserstoff-Technologie erkannt und setzen seit rund 20 Jahren konsequent auf dieses Thema. Damit ist es gelungen, uns in der Region als kompetenter Partner für die Unternehmen der Wasserstoffwirtschaft zu positionieren und unsere Expertise für diese innovative Technologie auch in überregionale Netzwerke einzubringen. Wer sehen und erleben möchte, wie Wasserstoff-Technologie von der Forschung bis zur Anwendung funktioniert, muss nach Herten kommen.

Dr. Babette Nieder, Geschäftsführerin und Wasserstoffkoordinatorin der WIN: „Wasserstoff ist das Bindeglied zwischen Industrie und Klimaschutz. Die langjährige Expertise unserer Region im Umgang mit Wasserstoff legt den Grundstein für die erfolgreiche Übertragung dieses Know-hows auf neue, innovative Anwendungsfelder wie hier in Herten. Fachkräfte sind der Schlüssel zur erfolgreichen Transformation."

„Die Überlegungen zur Einrichtung des neuen Bildungsgangs ‚Mechatroniker/in mit Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff‘ im btg gehen auf die gemeinsame Entwicklungsplanung von Schule, Ausbildungsbetrieben, Stadt Gelsenkirchen und Bezirksregierung Münster zurück. Es war und ist beeindruckend, wie auf dem Weg zum neuen Bildungsgang alle Beteiligten zusammengearbeitet haben. Nach dem ersten Impuls aus den btg-Abteilungen und den fast zeitgleichen Nachfragen von Ausbildungsbetrieben hat Oberbürgermeisterin Karin Welge dieses Vorhaben schnell und aktiv unterstützt. Auch die Bezirksregierung Münster hat uns bei der Antragsberatung bis hin zur Genehmigung intensiv begleitet. Die fachlichen Kompetenzen der btg-Lehrkräfte in den langjährig etablierten Abteilungen Maschinenbau, Elektrotechnik und IT-Technik sowie des Fachbereichs Ingenieurwesen bilden nun eine ideale Grundlage für den neuen Bildungsgang“, so Uwe Krakau, Leiter des btg.

Welche Bedeutung Wasserstoff in der Aus- und Weiterbildung hat und zukünftig haben wird, erläuterte Ulli Schmäing aus Sicht der IHK Nord Westfalen. Er berichtete über die aktuellen Entwicklungen in Kooperation mit der Westfälischen Hochschule und dem Fraunhofer IEG mit Hinweis auf gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten, die noch im Februar in der IHK in Gelsenkirchen starten. 

In der Region Emscher-Lippe werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich über 24 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Daher müssen noch mehr Menschen Chancen eröffnet und auf ihrem Weg unterstützt werden. So werden in Nordrhein-Westfalen beispielsweise besonders junge Menschen, denen der Weg in Ausbildung schwerfällt, mithilfe von Übergangslotsen gezielt unterstützt. Die Übergangslotsen ergänzen bestehende Coaching- und Unterstützungsprogramme wie „Ausbildungswege NRW“ und die „Berufseinstiegsbegleitung“, die ebenfalls jungen Menschen beim Übergang in den Beruf helfen. Für diese Angebote stellt das Land insgesamt über 50 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Außerdem hat die Landesregierung gemeinsam mit den 18 kommunalen Jobcentern in Nordrhein-Westfalen eine Vermittlungsoffensive gestartet, wodurch arbeitsfähige Personen im Bürgergeldbezug schnell und erfolgreich auf den Arbeitsmarkt vermittelt werden sollen.

Petra Giesler und Marita Frank, Leiterinnen der Regionalagentur Emscher-Lippe: „Die Fachkräftetour von Minister Laumann ermöglicht den Blick darauf, wie in der Region Emscher-Lippe die Fachkräftethematik in der Aus- und Weiterbildung beim Technologiewandel hin zur Wasserstoffregion vorangetrieben wird.“

Gemeinsam mit den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern, den Kommunalen Koordinierungsstellen, den Kammern, dem DGB, den Arbeitgebern, Bildungsträgern und Berufskollegs gibt es vielfältige Aktivitäten, um Wissen, Strukturen und Kompetenzen aufzubauen bzw. zu erweitern. Das beginnt im Bereich Übergang-Schule-Beruf und geht über Ausbildungsangebote bis hin zu Weiterbildungsmaßnahmen. So sollen die zukünftig benötigten Fachkräfte in diesem Bereich gewonnen und Beschäftige qualifiziert werden. Ziel ist es, die Voraussetzungen für neu entstehende Arbeitsplätze zu schaffen, die beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in der Emscher-Lippe-Region erforderlich werden.“

Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Die Fachkräftetour von Arbeitsminister Laumann findet im Rahmen dieser Offensive statt. Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier.

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