30. Weltdiabetestag: Gesundheitsminister Laumann würdigt blaue Illumination Düsseldorfer Wahrzeichen

12. November 2021
Ein blondes Mädchen mit grauem Oberteil und grauer Hose greift nach einem Apfel in der Auslage, vor ihr ein Einkaufswagen mit einem Korb darin. Hinter ihr steht ihr Bruder im hellblauen Kapuzenpullover und ihr Vater mit hellblauem Hemd und dunkelblauer Jacke. Von rechts beugt sich die Mutter mit langen blonden Haaren, orangefarbenem Oberteil und blauer Jeans zu dem Mädchen, um ihr etwas zu sagen.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig der Kampf gegen Diabetes mellitus ist.

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Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat am Freitag anlässlich eines Pressegesprächs zum 30. Weltdiabetestag gemeinsam mit der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes und dem Deutschen Diabetes-Zentrum darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig der Kampf gegen Diabetes mellitus ist. Er erinnerte zugleich an die Entdeckung des Insulins vor genau 100 Jahren. Der Minister würdigte eine besondere Aktion der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes und des Deutschen Diabetes-Zentrums, die aus Anlass der beiden Jahrestage am 14. November 2021 drei Düsseldorfer Wahrzeichen in blaues Lichte hüllen – die Tonhalle, das Riesenrad und den Rheinturm.

„In diesem Jahr gibt es zum Weltdiabetestag gleich zwei wichtige Jahrestage: Zum einen wurde vor 30 Jahren der weltweite Aktionstag eingeführt. Zum anderen wurde vor 100 Jahren Insulin als wichtigstes Medikament für Menschen mit Diabetes entdeckt – ein bahnbrechender medizinischer Fortschritt, der unzählige Menschenleben gerettet hat. Daher freut es mich sehr, dass anlässlich dieser Jahrestage die wichtigsten Düsseldorfer Wahrzeichen blau illuminiert werden, um zugleich auch an die Volkskrankheit Diabetes zu erinnern“, erklärt Gesundheitsminister Laumann.

„Die Entdeckung des Insulins kann gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden. Insulin ist für alle Menschen mit Typ-1-Diabetes lebensrettend und bei Menschen mit Typ-2-Diabetes neben zusätzlichen medikamentösen Therapiemöglichkeiten, aber auch nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten ein wichtiger Baustein, um Folgeerkrankungen zu reduzieren“, sagt Laumann weiter. „So werden in Nordrhein-Westfalen circa 380.000 Diabetes-Erkrankte mit Insulin behandelt. Davon entfallen auf die Autoimmunkrankheit Typ-1-Diabetes etwa 7.000 Kinder und Jugendliche und circa 70.000 Erwachsene.“

„In Zukunft werden wir noch eine genauere Einteilung des Diabetes benötigen, um eine gezielte Vorsorge in Risikogruppen und maßgeschneiderte Versorgung der Betroffenen zur ermöglichen. Das Stichwort lautet: Präzisionsdiabetologie! Am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf konnten wir bereits in unserer German Diabetes Study (GDS) mit mehr als 2.000 Teilnehmerinnen 4 Subtypen des Typ-2-Diabetes und deren unterschiedliches Risiko für Komplikationen analysieren“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums sowie Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, und führt weiter aus: „Dies bedeutet aber auch, dass in Zukunft ausreichend diabetologische Lehrstühle und bettenführende Abteilungen an Universitäts- und anderen Schwerpunktkliniken vorhanden sind.“

„Wir brauchen eine gemeinsame Strategie aller Akteure im Gesundheitswesen, um die Pandemie von Adipositas und Diabetes aufzuhalten und die Situation von Menschen mit Diabetes nachhaltig zu verbessern“, so Dr. med. Jolanda Schottenfeld-Naor aus der Diabetologischen Schwerpunktpraxis Düsseldorf über die Weiterentwicklung und Bekanntmachung von Versorgungsangeboten für Diabetes.

„Mit der Illumination der Düsseldorfer Gebäude möchten wir die Aufmerksamkeit auf Diabetes lenken und das Bewusstsein für diese chronische Stoffwechselerkrankung erhöhen. Besonders bei Diabetes spielt das Wissen über die Erkrankung eine entscheidende Rolle für die Therapieadhärenz und den Krankheitsverlauf. Wichtig ist, dass Menschen mit Diabetes und Risikogruppen auf wissenschaftlich geprüfte Informationen zurückgreifen können, wie wir sie z.B. auf unserem nationalen Diabetesinformationsportal diabinfo.de anbieten“, schloss Dr. Olaf Spörkel, Leiter des Nationalen Diabetes-Informationszentrums am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter des RIN Diabetes e. V., die Vortragsreihe ab.

Nicht einmal jede zweite Person (im Alter ab 35 Jahren) in Nordrhein-Westfalen nimmt an Vorsorgeuntersuchungen zur Diabetes-Früherkennung teil. Diese sind jedoch eine wichtige Maßnahme, um das persönliche Diabetes-Risiko zu senken – neben einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Mit dem Aktionstag zeigen die Initiatoren einmal mehr, dass Diabetes mellitus jeden treffen kann.

Hintergrund:

Der Weltdiabetestag wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam zu machen.

Diabetes unterscheidet sich in die zwei Formen: Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Typ-1-Diabetes gilt bisher als nicht heilbar. Erkrankte müssen sich ihr Leben lang Insulin spritzen. Verursacht wird die Krankheit durch ein Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin produzieren. Betroffene erkranken meist schon im Kinder- oder Jugendalter. Typ-2-Diabetes hingegen wird auch als "Altersdiabetes" bezeichnet. Grund für eine Erkrankung kann eine erbliche Veranlagung sein, wobei auch der Lebensstil Einfluss nehmen kann.

In Deutschland sind die intensivierte Insulintherapie und die Insulinpumpentherapie bei Typ-1-Diabetes seit Jahrzehnten Standard. Es wird jedoch an intelligenten Insulinen geforscht, die die Insulinabgabe aus dem Depot an der Injektionsstelle zuckerabhängig steuern.

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