Wissenschaftsministerin Schulze: Intelligente Verteilernetze sind Schlüssel für Energiewende Made in Germany

12. Journalistenreise der EnergieAgentur.NRW: „Das Stromnetz von morgen“

13. Juni 2016

Nordrhein-Westfalen hat exzellente Ressourcen, um zum führenden Forschungsland für Energie- und Klimaschutz in Europa zu werden.

Kultur und Wissenschaft

Nordrhein-Westfalen hat exzellente Ressourcen, um zum führenden Forschungsland für Energie- und Klimaschutz in Europa zu werden. „Nordrhein-Westfalen ist ein Musterforschungsland für die Energiewende in Deutschland. Der Ausbau der Stromnetze ist ein zentrales Anliegen der Energiepolitik. Die Netze müssen leistungsfähiger und intelligenter werden, damit die schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie die Netzstabilität nicht gefährdet. Nur mit leistungsfähigen und modernen Übertragungs- und Verteilernetzen können ein stabiler Netzbetrieb und eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet werden. Denn das ist entscheidend, wenn die Energiewende deutschlandweit gelingen und in der Welt zum Vorbild werden soll“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze zur Begrüßung der rund 15 Medienvertreter/innen, die an der 12. Journalistenreise der EnergieAgentur.NRW und dem Cluster EnergieForschung.NRW teilnahmen.
 
„Die Energiewende muss für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen bezahlbar bleiben“, so Ministerin Schulze. „Technische Spitzenleistungen sind ebenso bedeutend wie eine kostengerechte Innovationsfähigkeit – am besten integriert betrachtet. Dafür benötigen wir entsprechende Infrastrukturen.“

Das Programm

Erste Station der Tour war die Bergische Universität Wuppertal mit dem Thema: „Grid im Blick – iNES macht Verteilnetze fit für die Zukunft“. „iNES – Das intelligente Verteilnetz-Management“ ist ein Entwicklungsprojekt unter maßgeblicher Beteiligung des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek. Durch die Energiewende müssen die Verteilnetze vor Ort „fit“ für die Zukunft gemacht werden. Diese Anforderungen erfüllt iNES. Das intelligente Verteilnetzmanagement ist die erste Smart Grid Plattform, mit der individuelle Visionen eines intelligenten Netzes realisiert werden können. iNES ermöglicht, in einem bestehenden Ortsnetz die Einspeise- und Lastflusssituationen in Echtzeit zu kontrollieren und bei Bedarf kritische Abweichungen gezielt zu beheben. Das vielfach – auch mit dem Hermes-Award der Hannover-Messe im Jahr 2014 – ausgezeichnete System hat seine Praxistauglichkeit in zahlreichen Netzen in Deutschland und dar-über hinaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
 
Internet: www.evt.uni-wuppertal.de
 
An der Technischen Universität Dortmund ging es anschließend um effizienten Stromtransport durch Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung. Am Lehrstuhl für Hochspannungstechnik der Technischen Universität Dortmund wird unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Jenau u.a. die Technologie der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)-Technologie zur Anbindung entfernt gelegener Stromerzeugung sowie als Alternative zur konventionellen Drehstromtechnik für Übertragungsleitungen innerhalb eines synchron betriebenen Stromtransportnetzes betrachtet. Das Institut für Energiesysteme, Ener-gieeffizienz und Energiewirtschaft unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Johanna Myrzik unter-sucht die Fragen der Integration der HGÜ in das deutsche und europäische Energiesystem. HGÜ ist zwar technisch aufwendiger als Wechselstromübertragung, bietet aber zwei große Vorteile gegenüber dieser herkömmlichen Methode: Selbst beim Transport über tausende Kilometer hinweg geht nur ein minimaler Teil der Energie verloren. Zudem ist die HGÜ die einzige Möglichkeit, technisch inkompatible Stromnetze miteinander zu verbinden. Die an der TU Dortmund entstehende Versuchsanlage ist deutschlandweit einzigartig in ihrer Ausführung und den forscherischen Möglichkeiten. Internet: www.hst.e-technik.tu-dortmund.de und www.ie3.tu-dortmund.de
 
Last but not least wurde bei RWE in Essen das Projekt „AmpaCity – Intelligente Netze für die Stadt“ vorgestellt. Unter Federführung der RWE stellt das Projekt AmpaCity einen wichtigen Baustein für eine Ent-wicklung hin zu einer innerstädtischen Stromübertragung der Zukunft dar. Denn zum ersten Mal wird mitten in einer Großstadt ein Supraleiter für den Stromtransport in ein existierendes Stromnetz eingebunden und für rund zwei Jahre einem Härtetest unterzogen. Das Projekt übernimmt eine weltweite Vorbildfunktion bei der Weiterentwicklung der Stromnetze in Großstädten. Supraleiter gelten als zukunftweisende Lösung für eine platzsparende und besonders energieeffiziente Übertragung von Strom in Städten. Internet: www.rweampacity.com
 
Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW und Manager des Clusters EnergieForschung.NRW (CEF.NRW), erläu-terte abschließend: “Der Cluster EnergieForschung.NRW arbeitet im Auftrag des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen an der Umsetzung der energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Zielvorgaben der Landesregierung im Bereich der Energieforschung. Der Cluster zielt darauf ab, dass techno-logische und sozioökonomische Erkenntnisfortschritte schneller als bis-her ihren Weg in die konkrete und nutzerorientierte Anwendung finden. Dazu initiiert der Cluster Forschungs- und Entwicklungsprojekte in der koordinierten Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft.“
 
Internet: www.wissenschaft.nrw.de und www.cef.nrw.de

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