Wir können nur schützen, was wir kennen

13. August 2014
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Mit Hilfe der neuen Smartphone-App „app in die Natur“ können ab sofort alle unter Schutz stehenden Gebiete in Nordrhein-Westfalen abgerufen werden. Informationen zu über 3.600 Natur-, FFH- und Vogelschutzgebieten, über 5.000 Alleen und über 60.000 unter Schutz stehende oder schützenswerte Lebensräume aller Größen für seltene Tier- und Pflanzenarten können über die App abgerufen werden. „Nur was man kennt, kann man auch schützen“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium Horst Becker. „Natur muss zudem erlebt werden können, die App weist den Weg und zeigt, wo die Schätze vor unserer Tür liegen. Es gibt von diesen Schätzen sehr viel mehr als uns bewusst ist und zwar überall in Nordrhein-Westfalen.“

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium Horst Becker stellt neue Smartphone-App vor und informiert sich über die Dokumentation von wichtigen Lebensräumen für die Artenvielfalt in NRW

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Mit Hilfe der neuen Smartphone-App „app in die Natur“ können ab sofort alle unter Schutz stehenden Gebiete in Nordrhein-Westfalen abgerufen werden. Informationen zu über 3600 Natur-, FFH- und Vogelschutzgebieten, über 5.000 Alleen und über 60.000 unter Schutz stehende oder schützenswerte Lebensräume aller Größen für seltene Tier- und Pflanzenarten können über die App abgerufen werden. „Nur was man kennt, kann man auch schützen“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium Horst Becker. „Natur muss zudem erlebt werden können, die App weist den Weg und zeigt, wo die Schätze vor unserer Tür liegen. Es gibt von diesen Schätzen sehr viel mehr als uns bewusst ist und zwar überall in Nordrhein-Westfalen.“

Die Daten der App fußen auf dem NRW-Biotopkataster. Dazu werden jedes Jahr von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NRW-Landes¬amtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) schützenswerte Biotope dokumentiert und in die Datenbank eingepflegt. Auf Grund dieser Daten wird dann entschieden, welchen Schutzstatus ein Gebiet erhält und ob zum Beispiel neue Naturschutzgebiete ausgewiesen werden können. „Es verschwinden täglich in NRW etwa zehn Hektar an wertvollen Flächen, die als Lebensraum und Brutstätten für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten verloren gehen“, erklärte Horst Becker, der sich heute im Naturschutzgebiet im „Wurmtal“ in der Nähe von Aachen im Rahmen der Sommertour „Wildes NRW“ über die Dokumentation von seltenen Biotopen für den Erhalt der Artenvielfalt informiert hat. „Man kann nur das schützen, was man kennt. Und um zu schützen, müssen wir auch kleinste Flächen und Biotope kennen, auf denen seltene Tier- und Pflanzenarten eine Chance haben. Damit wird deutlich, welchen Schatz wir vor unserer Haustür haben, der immer wieder neu entdeckt werden will, aber auch geschützt werden muss“, sagte Becker.

Im Naturschutzgebiet „Wurmgarten“ in Herzogenrath erläuterten dem Staatssekretär Kartiererinnen und Kartierer des LANUV, nach welchen Kriterien schützenswerte Lebensräume erfasst und dokumentiert werden. „Wir benötigen die Daten, um die richtigen Maßnahmen im Kampf gegen den Artenverlust einleiten zu können“, erklärte Staatssekretär Becker. „Auch wenn wir in den vergangenen Jahren deutliche Erfolge im Artenschutz erreicht haben, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass das wilde NRW noch immer bedroht ist.“ Denn der Artenverlust setze sich auch in NRW weiter fort. „Wir sind dabei, die Festplatte unserer Natur unwiederbringlich zu löschen und müssen gegensteuern. Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.“

Das Naturschutzgebiet Wurmtal liegt nördlich der Stadt Aachen auf dem Gebiet der Städte Würselen und Herzogenrath zu beiden Seiten des Flusses Wurm. Das Wurmtal südlich von Herzogenrath ist rund 445 Hektar groß und wird in weiten Teilen von frei schwingenden Flußmäandern der Wurm in der offenen Talaue geprägt.

Das Wurmtal nördlich von Herzogenrath ist rund 19 Hektar groß. Die Wurm fließt dort als unverbauter Tieflandfluss in einem Silberweiden- Aubruchwald. Bereits 1989 wurde das Wurmtal als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit 3.151 Naturschutzgebiete, einen Nationalpark, 518 Gebiete unter dem europäischen Schutzstatus der Flora Fauna Habitatrichtlinie (FFH-Gebiete), 28 Vogelschutzgebiete mit europäischem Schutzstatus, 29.234 schutzwürdige und 33.471 unter Schutz stehende Biotope als kartierte Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten sowie 5.581 Alleen.

Die neue Smartphone-App „app in die Natur“ kann heruntergeladen werden unter: www.lanuv.nrw.de

Als Webversion ist sie erreichbar unter: www.app-in-die-natur.nrw.de

Informationen zum Biotopkataster sind zu finden unter:

http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/p62/de/einleitung

Faltblatt zur neuen Naturschutzpolitik in NRW:

http://www.umwelt.nrw.de/extern/epaper/2014/neue_naturschutzpolitik/

Broschüre zu den 14 Naturparken und dem Nationalpark Eifel:

http://www.umwelt.nrw.de/extern/epaper/2014/naturparke_nrw/

Link zum neue Web-Videos „NaturErleben NRW“: https://www.youtube.com/watch?v=KKm72NW9w4M

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon: 0211 4566-719 (Wilhelm Deitermann).

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