Ordnungspartnerschaften sorgen mit viel Engagement für die Sicherheit der Menschen in NRW / Minister Jäger verleiht den „Landespreis Innere Sicherheit 2012“

10. April 2013
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NRW-Innenminister Ralf Jäger hat den „Landespreises Innere Sicherheit 2012“ verliehen. Ausgezeichnet wurden die beiden Ordnungspartnerschaften „Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl“ und „Alte Hasen - Neue Regeln“, ein Verkehrssicherheitsprojekt des Kreises Minden-Lübbecke. „Die beiden ausgezeichneten Netzwerke zeigen eindrucksvoll, mit wie viel Engagement, Kreativität und vor allem mit wie viel Gespür für das konkrete Sicherheitsbedürfnis vor Ort gehandelt wird“, lobte Jäger. Mit dem „Landespreis Innere Sicherheit“ werden seit 2003 beispielhafte Ordnungspartnerschaften im Sinne einer bürgerorientierten, rechtsstaatlichen und professionellen Arbeit ausgezeichnet.

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Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilt mit:

NRW-Innenminister Ralf Jäger hat in Düsseldorf den „Landespreises Innere Sicherheit 2012“ verliehen. Ausgezeichnet wurden die beiden Ordnungspartnerschaften „Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl“ und „Alte Hasen - Neue Regeln“, ein Verkehrssicherheitsprojekt des Kreises Minden-Lübbecke. „Die beiden ausgezeichneten Netzwerke zeigen eindrucksvoll, mit wie viel Engagement, Kreativität und vor allem mit wie viel Gespür für das konkrete Sicherheitsbedürfnis vor Ort gehandelt wird“, lobte Jäger.

Mit dem „Landespreis Innere Sicherheit“ werden seit 2003 beispielhafte Ordnungspartnerschaften im Sinne einer bürgerorientierten, rechtsstaatlichen und professionellen Arbeit ausgezeichnet. „Ordnungspartnerschaften sind fester Bestandteil der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Polizei, kommunalen Partnern, Schulen und gesellschaftlichen Gruppen. Sie sorgen mit für die Sicherheit in NRW“, sagte Jäger.

Die Projekte im Einzelnen:


Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl

Seit 2008 steht das Thema „Jugendgewalt“ in Marl im besonderen Blickpunkt der Öffentlichkeit. Auslöser waren vor allem gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen. Parallel dazu wurden in Marl vermehrt Vandalismusschäden an öffentlichen Einrichtungen registriert. In vielen Fällen ermittelte die Polizei Jugendliche als Täter. Trauriger Höhepunkt der Gewaltvorfälle: Im April 2010 endet der Streit auf einem Schulgelände für einen 16jährigen tödlich. Sowohl der 14-jährige Täter als auch das Opfer waren betrunken.

Experten der Stadt Marl, der Polizei und privater Trägereinrichtungen erarbeiteten 2011 nach eingehender Analyse, an der auch Kriminologen beteiligt waren, das „Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl“. Dieses Konzept beinhaltet insgesamt fünf Schwerpunkte, die sich an den verschiedenen Zielgruppen orientieren.

Mit speziellen Trainingsangeboten in Kindertageseinrichtungen und einem Beratungs- und Informationsangebot für junge Eltern setzt das Konzept bereits im Vorschulalter an. Körperbezogene Trainings¬angebote wie das Programm „Toben, Kämpfen, Raufen“ in den Grundschulen sowie ein „Coolness- und Deeskalationstraining“ an den weiterführenden Schulen setzen den Weg der Gewaltprävention fort. Aber auch außerhalb von Schule und Kindergarten gibt es Aktivitäten. Jugendschutzkontrollen sowie Aufklärungs- und Öffentlichkeitskampagnen zum Thema „Alkohol und Gewalt“ gehören ebenso zum Konzept, wie der Projektbaustein „Sichere Räume für Kinder“. Unterschiedliche Aktionen in den verschiedenen Stadtteilen und Schulen sollen für die Kinder einen „gesicherten Wohlfühlbereich“ schaffen, der durch eine Symbolfigur – den sogenannten MarleKiN – gekennzeichnet wird.

Der Kinder- und Jugendpreis für Zivilcourage „MarleKiN macht Mut“, der seit 2011 durch die Stadt Marl verliehen wird, runden das Gesamtkonzept ab. Mit dem Preis werden Kinder und Jugendliche geehrt, die sich in besonderer Weise für andere eingesetzt oder ihre Hilfe angeboten haben.

Die Gewalt unter Jugendlichen ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Diese gute Entwicklung bestärkt die in dem Netzwerk Beteiligten, das „Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl“ konsequent weiter zu führen.

Alte Hasen - Neue Regeln

Im Kreis Minden-Lübbecke gab es in den Jahren von 2005 bis 2009 einen kontinuierlichen Anstieg von Unfällen, an denen Senioren über 65 Jahre beteiligt waren. Im Jahr 2005 verunglückten 141 Senioren, 2009 waren es 188. Der überwiegende Anteil von ihnen hatte den Unfall als Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger selbst verursacht.

Die Ordnungspartnerschaft  „Alte Hasen - Neue Regeln“ wurde deshalb mit dem Ziel gegründet, die Zahl der Unfälle mit Senioren zu senken und die Mobilität für ältere Menschen im Straßenverkehr möglichst bis ins hohe Alter zu erhalten.

In Vorträgen, aber auch ganz praktisch, werden ältere Verkehrsteilnehmer für die Gefahren des Straßenverkehrs und die Veränderung der eigenen Reaktionsmöglichkeiten sensibilisiert. Ihnen werden neue Verkehrsregeln erläutert. Sie werden zudem auf das Verhältnis zwischen PKW-Fahrern und Fahrradfahrern angesprochen. So wird gegenseitiges Verständnis geweckt. Darüber hinaus ist die eigene Erkennbarkeit im Straßenverkehr, besonders in der Dunkelheit, Thema von Veranstaltungen. Weiterhin werden einzelne Phänomene in der Straßenverkehrslenkung und Vorfahrtberechtigung an verschiedenen Stellen im Kreis Minden-Lübbecke thematisiert. So organisiert die Polizei in Kooperation mit dem Seniorenbeirat der Stadt Lübbecke Radtouren. Dabei werden direkt vor Ort die Themen Kreisverkehr, neue Beschilderungen und andere neue Regelungen besprochen.

In den Jahren  2010 und 2011 sank die Zahl der verunglückten Senioren auf jeweils 154. Im vergangenen Jahr waren es mit 142 nochmals zwölf weniger. Die Zahlen sind ein Indiz dafür, dass das Konzept „Alte Hasen - Neue Regeln“ wirkt.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Inneres und Kommunales, Telefon 0211 871-2300.

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