Nordrhein-Westfalen treibt Aufbau der Wasserstoffwirtschaft voran – Ministerreise zu Leuchtturmprojekten

Minister Pinkwart: Wir wollen der Wasserstoffstandort Nummer Eins werden und beschleunigen den Markthochlauf neuer Technologien

31. März 2021

Nordrhein-Westfalen setzt auf Wasserstoff: Bis 2030 soll das klimaneutrale Gas bereits eine wesentliche Rolle in der Industrie und im Verkehrssektor spielen. Landesweit wird dafür schon heute an zahlreichen Standorten der Grundstein gelegt.

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Nordrhein-Westfalen setzt auf Wasserstoff: Bis 2030 soll das klimaneutrale Gas bereits eine wesentliche Rolle in der Industrie und im Verkehrssektor spielen. Landesweit wird dafür schon heute an zahlreichen Standorten der Grundstein gelegt. Ein Bild davon machte sich Energie- und Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Rahmen einer Wasserstoff-Tour zum Chempark Dormagen, dem Wasserstoff-Anwenderzentrum H2Herten, zum Unternehmen Anleg in Wesel, dem Zentrum für Brennstoffzellentechnologie Duisburg und dem Müllheizkraftwerk Wuppertal.
 
Minister Pinkwart: „Wir haben die Chance, der Wasserstoffstandort Nummer Eins in Europa zu werden. Zahlreiche innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten schon heute an Lösungen für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft. Wir treiben diese Transformation voran und beschleunigen den Markthochlauf der Wasserstoff-Technologien. Mit der Wasserstoff-Roadmap wollen wir Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ermutigen, ihre Energie jetzt noch stärker auf diese innovative und klimafreundliche Technologie auszurichten. Gemeinsam können wir es so schaffen, dass Nordrhein-Westfalen zum modernsten und klimafreundlichsten Industriestandort Europas wird.“
 
Die Stationen der heutigen Wasserstoff-Tour:
 
Anleg in Wesel: Anleg bündelt Kompetenzen bei den Themen stationäre und mobile H2-Tankstellen, Wasserstoff-Speicher und Fahrzeugumrüstungen. Im Rahmen des Besuchs stellte die Firma ihre aktuellen Neuentwicklungen vor: Im Rahmen des Projektes „RH2INE“ arbeitet die Firma Anleg an H2-Brennstoffzellensystemen und der Wasserstoffversorgung von Rheinschiffen. Weiterhin ist sie an der Entwicklung des emissionsfreien Schubschiffes „Elektra“ beteiligt. Weitere Projekte sind zum Beispiel die Entwicklung einer mobilen Wasserstoff-Tankstelle und kleiner, dezentraler Elektrolyseure.
 
Anwenderzentrum H2Herten: Das Wasserstoff-Kompetenzzentrum auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Ewald in Herten bietet Unternehmen der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ideale Bedingungen. So konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Firmen von der Produktion über die Speicherung und den Transport bis zur konkreten Anwendung von Wasserstoff angesiedelt werden. Bei der Wasserstoffproduktion setzte Herten früh auf „grünen Wasserstoff“, also Wasserstoff aus regenerativen Energieträgern. Auf dem Gelände befinden sich zwei Produktionsanlagen, die Wasserstoff durch Windstrom-Elektrolyse erzeugen.
 
CHEMPARK Dormagen: Im Chempark Dormagen entsteht die weltweit größte Anlage für die Einspeicherung von grünem, aus erneuerbaren Energien erzeugtem Wasserstoff in flüssige organische Trägeröle im industriellen Maßstab. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Vorhaben mit Fördermitteln in Höhe von neun Millionen Euro. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von knapp 20 Millionen Euro. Die Technologie ermöglicht es, Wasserstoff weltweit in großen Mengen zu transportieren und zu handeln.
 
Müllheizkraftwerk in Wuppertal: Wuppertal ist seit 2020 Wasserstoff-Modellregion. Ziel ist es, die klimafreundliche Wasserstoff-Technologie im Verkehrsbereich voranzubringen: Die Wuppertaler Stadtwerke haben zurzeit zehn Brennstoffzellenbusse im Einsatz, zehn weitere folgen in diesem Jahr. Die Wasserstofferzeugung erfolgt durch Elektrolyse am Müllheizkraftwerk der AWG. Die Energie stammt zu mehr als 50 Prozent aus biogenen Quellen.
 
Zentrum für Brennstoffzellentechnologie Duisburg (ZBT): Mit mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist das ZBT wichtiger Standort für die Erforschung und Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien. Derzeit bewirbt sich das ZBT – unterstützt von der nordrhein-westfälischen Landesregierung – um den vom Bundesverkehrsministerium ausgeschriebenen Standort für ein deutsches Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologien.
 
Hintergrund
 
Wasserstoff ist für die Landesregierung ein zentrales Element zur Erreichung der Klimaschutzziele und für die Modernisierung des Wirtschafts- und Energiestandorts Nordrhein-Westfalen. Wasserstoff kann in der Industrie eingesetzt werden, um zum Beispiel Stahl, Glas oder Dünger klimaneutral herzustellen. 240 Kilometer Wasserstoffleitungen sind vorgesehen. Unter anderem sollen 2030 bereits 11.000 Wasserstoff-Lkws fahren. Das Land arbeitet intensiv am Markthochlauf von Tankstellen und Lkws mit Wasserstoff und fördert auch Kommunen und Regionen beim Aufbau ihrer Wasserstoffinfrastruktur.
 

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