Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ist eine der wichtigsten Initiativen unserer vorbeugenden Politik

Umsetzung des nordrhein-westfälischen Landesvorhabens in allen allgemeinbildenden Schulen erreicht

8. September 2016
Zwischenbilanz des Landesvorhabens "Kein Abschluss ohne Abschluss" am 8. September 2016 in Düsseldorf mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft

Nordrhein-Westfalen hat als erstes Flächenland in Deutschland ein verbindliches landesweites System für den reibungslosen Übergang von der Schule in den Beruf aufgebaut. „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ist damit einer der wichtigsten Bausteine der vorbeugenden Politik der Landesregierung und Teil der Bildungskette unter dem Leitmotiv „Kein Kind zurücklassen“, wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei einer Pressekonferenz zur Zwischenbilanz des Landesvorhabens am 8. September 2016 in Düsseldorf erklärte.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen hat als erstes Flächenland in Deutschland ein verbindliches landesweites System für den reibungslosen Übergang von der Schule in den Beruf aufgebaut. „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ist damit einer der wichtigsten Bausteine der vorbeugenden Politik der Landesregierung und Teil der Bildungskette unter dem Leitmotiv „Kein Kind zurücklassen“. Es nimmt alle Schülerinnen und Schüler in den Blick und ermöglicht ihnen einen guten, zielgerichteten Start in Ausbildung oder Studium. Die Umsetzung wurde gemeinsam mit den Partnern im Ausbildungskonsens NRW beschlossen. Das heißt, Landesregierung, Wirtschaftsverbände, DGB NRW, Bundesagentur für Arbeit und Kommunen ziehen bei „Kein Abschluss ohne Anschluss“ an einem Strang – auch bei der konkreten Umsetzung in den regionalen Netzwerken.

Die Zwischenbilanz des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wurde in Düsseldorf von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Schulministerin Sylvia Löhrmann und Arbeitsminister Rainer Schmeltzer präsentiert. Alle öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen und zahlreiche Schulen in privater Trägerschaft setzen mit dem neuen Schuljahr 2016/2017 die systematische Berufs- und Studienorientierung um.
 
Damit werden Jugendliche auf dem Weg in die Berufswelt nachhaltig unterstützt, sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: „Der erhebliche Aufwand, der damit verbunden ist, jungen Menschen eine klarere Orientierung zu geben, ist mehr als gerechtfertigt. Es lohnt sich für die einzelnen Schülerinnen und Schüler und es lohnt sich für uns alle, wenn wir die individuellen Fähigkeiten analysieren, wenn gezielte Praktika in Betrieben angeboten werden und danach auch noch ausreichende und passende Anschlussmöglichkeiten für die spätere Berufsausbildung.“

Dass diese Rechnung aufgehe, belegten vor allem die Entwicklungen in den Referenzkommunen, die 2012 begonnen hatten, ein verbindliches, strukturiertes und aufeinander aufbauendes System aufzubauen.

Die Berufs- und Studienorientierung im Rahmen von „Kein Abschluss ohne Anschluss“ setzt in der 8. Jahrgangsstufe an allen Schulformen ein. Sie beinhaltet unter anderem eine individuelle Potenzialanalyse, Berufsfelderkundungen sowie Praxisphasen (z.B. Schülerbetriebspraktika) inklusive Vor- und Nachbereitung im Unterricht. Auch die Eltern werden mit eingebunden. Darüber hinaus sind unter anderem über 200.000 Betriebe und Unternehmen angesprochen.
 
Schulministerin Sylvia Löhrmann sagte: „Wir sind stolz, dass das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ nach mehrjähriger Aufbauarbeit im Schuljahr 2016/17 flächendeckend in allen achten Jahrgängen der öffentlichen Schulen des Landes verlässlich umgesetzt wird. Damit ist ein wichtiges Zwischenziel erreicht. ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ bleibt auch zukünftig eine wichtige Aufgabe der nordrhein-westfälischen Landespolitik“. Die Ministerin weiter: „Wir werden, gemeinsam mit dem Arbeitsministerium und den anderen Partnern im Ausbildungskonsens, die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung von ‚Kein Abschluss ohne Anschluss' regelmäßig prüfen und – wo notwendig – für die handelnden Akteure verbessern. Nur wenn alle Beteiligten ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ mit voller Kraft unterstützen, wird es gelingen, die Entscheidungsfähigkeit der Jugendlichen zu stärken und sie auf ein Arbeitsleben vorzubereiten, das ihnen die Chance bietet, für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen zu können und einen Beruf zu wählen, an dem sie möglichst dauerhaft Freude haben.“
 
Die positiven Entwicklungen in den Referenzkommunen seien für alle ein Ansporn, weiterzumachen, betonte Arbeitsminister Rainer Schmeltzer. In den Referenzkommunen sei die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gesteigert worden und gleichzeitig sei die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber sowie der unbesetzten Ausbildungsstellen gesunken, sagte Schmeltzer und erklärte weiter: „Wir haben mit dem Landesvorhaben ein lernendes System, das sich entwickelt und um die Dinge ergänzt wird, die wir für eine gute Berufsorientierung brauchen. So haben auch junge Geflüchtete durch ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ ein wertvolles Angebot auf dem Weg zur Integration in Ausbildung und Arbeit“. Auch mit Blick auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs gelte es, alle Potenziale zu nutzen. Nachdrücklich warb der Arbeitsminister für die duale Ausbildung, die sich nicht hinter dem Hochschulstudium zu verstecken brauche. Meister und Master seien oft gleich viel Wert, unterstrich Schmeltzer. 

Kein Abschluss ohne Anschluss - alle Kommunen machen mit
  • Mitwirkung aller Kommunen an "Kein Abschluss ohne Anschluss" - alle farbig markierten Kommunalkreise nehmen am Vorhaben teil.

Das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wurde 2012 gestartet. Den Anfang machten die Referenzkommunen Städteregion Aachen, Bielefeld, Kreis Borken, Dortmund, Rheinisch-Bergischer Kreis, Mülheim und der Kreis Siegen-Wittgenstein. Inzwischen ist das Landesvorhaben in allen 53 Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens verankert.

Allein in der achten Jahrgangsstufe werden inzwischen jährlich rund 175.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Die Zahl der jährlich Teilnehmenden wird bis Ende 2018/19 auf insgesamt weit über 500.000 angewachsen sein (Klassen 8 bis 10). „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird gemeinsam durch das Land NRW, den Europäischen Sozialfonds, die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit NRW und das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
 
Weitere Informationen zum Landesvorhaben gibt es auf der Internetseite: http://www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de/ .

Kontakt

Pressekontakt

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211 / 837-1134
E-Mail: presse [at] stk.nrw.de

Bürgeranfragen

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211837-01
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de