Ministerin Schäfer: Wir müssen Kindern zeigen, dass ihre Meinung zählt

19. September 2012
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Auf die besondere Bedeutung einer umfassenden gesellschaftlichen Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen hat Kinder- und Jugendministerin Ute Schäfer heute bei der Eröffnung der Fachtagung "Partizipation - lernen und leben" in Dortmund hingewiesen.

Düsseldorf/Dortmund, 19.09.2012. Auf die besondere Bedeutung einer umfassenden gesellschaftlichen Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen hat Kinder- und Jugendministerin Ute Schäfer heute bei der Eröffnung der Fachtagung "Partizipation - lernen und leben" in Dortmund hingewiesen. "Alle Kinder und Jugendliche haben ein Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihres Entwicklungsstands beteiligt zu werden. Unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft oder einer Behinderung", sagte Schäfer.

Damit dies gelinge, sei es notwendig, Partizipation als Haltung und als Kultur der Zusammenarbeit zu leben, auch über die politische Partizipation hinaus. "Partizipation muss immer mit den Kindern und Jugendlichen - und nicht über ihre Köpfe hinweg - entwickelt werden", sagte Schäfer.

Die Landesregierung will geeignete Formen der Partizipation entwickeln, um den größtmöglichen Nutzen für die jungen Menschen zu erreichen. Ziel ist u.a. eine noch bessere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen, aber auch in den unmittelbaren Lebensbezügen, wo sie selbst betroffen sind.

"Wir müssen unseren Kindern zeigen, dass ihre Meinung zählt. Sie sollen lernen, dass sie etwas beitragen und sie betreffende Entscheidungen auch beeinflussen können", sagte Schäfer. "Wir wollen den Kindern die Chance geben, sich möglichst früh mit den demokratischen Strukturen und Handlungsweisen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen und sich zu einer gesellschaftsfähigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeit zu entwickeln."

"Um dies zu verwirklichen, sind wir als Landesregierung bereits bei der Aufstellung des letzten Kinder- und Jugendförderplans des Landes neue Wege gegangen. Im Rahmen von drei Regionalkonferenzen haben wir Jugendliche direkt bei der Erarbeitung des Kinder- und Jugendförderplans beteiligt", erklärte Schäfer. Mit jährlich 600.000 Euro würden Beteiligungsprojekte von öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe aus dem Kinder- und Jugendförderplan gefördert. Damit unterstütze das Land z. B. die Arbeit der landesweiten Kinder- und Jugendgremien und über das Modellprojekt "Kinderstube der Demokratie" bereits die Verbesserung der Kinderbeteiligung in Kindertagesstätten.

Auf der bundesweiten Tagung des AFET-Bundesverbandes für Erziehungshilfe e.V. diskutierten mehr als 200 Fachleute über Umsetzung und Grenzen von Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe.