Grußwort von Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren beim Festakt „50 Jahre Elysée-Vertrag“ mit Ausstellungs-Eröffnung im Landtag Nordrhein-Westfalen am 17. Januar 2013, Düsseldorf

14. Februar 2013
Default Press-Release Image

Als erstes möchte ich Sie, auch im Namen von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, herzlich willkommen heißen.

Frau Ministerpräsidentin ist heute leider verhindert, lässt Sie aber alle herzlich grüßen. Wie Sie vielleicht wissen, liegt auch ihr die deutsch-französische Freundschaft besonders am Herzen. Deshalb hat sie auch den Vorsitz der deutsch-französischen Freundschaftsgruppe im Bundesrat übernommen.

Sehr geehrte Frau LT-Präsidentin Gödecke,

sehr geehrter Herr LT-Vizepräsident Keymis,

sehr geehrter Herr Botschafter Gourdault-Montagne,

sehr geehrter Herr Generalkonsul Giacobbi,

sehr geehrter Herr Speck (Stiftung Konrad-Adenauer-Haus)

sehr geehrter Herr Fosseux  (Fondation de Gaulle),

sehr geehrte Madame Sbai,

sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter von dt.-frz. Vereinen und Partnerschaftsinitiativen, aus Politik und Wirtschaft,

liebe Schülerinnen und Schüler,

meine Damen und Herren.

Als erstes möchte ich Sie, auch im Namen von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, herzlich willkommen heißen.

Frau Ministerpräsidentin ist heute leider verhindert, lässt Sie aber alle herzlich grüßen. Wie Sie vielleicht wissen, liegt auch ihr die deutsch-französische Freundschaft besonders am Herzen. Deshalb hat sie auch den Vorsitz der deutsch-französischen Freundschaftsgruppe im Bundesrat übernommen.

Als für Europa zuständige Ministerin habe ich sehr gerne den besonderen Geburtstag „50 Jahre Elysée-Vertrag“ zum Anlass genommen, zusammen mit Frau Präsidentin Gödecke Sie alle hier in den schönen Landtag Nordrhein-Westfalens einzuladen. Sie sind - zu unserer großen Freude - zahlreich der Einla­dung gefolgt.

50 Jahre deutsch-französische Aussöhnung und Freund­schaft – dieses Jubiläum bewegt in diesen Ta­gen viele Menschen diesseits und jenseits des Rheins. Auch Ministerpräsidentin Kraft wird kommende Woche Dienstag, am eigentlichen 50sten Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags, nach Berlin reisen, um an einer feierlichen gemeinsamen Sondersitzung des Bundesrates und des frz. Senats teilzu­nehmen.

Danach wird es auch eine gemeinsame Sitzung des deutschen Bundestages und der französischen Assemblée Nationale geben.

Das alleine zeigt schon: Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich haben eine besondere, herausgeho­bene, ja einmalige Qualität. Dies gilt auch für das Land Nordrhein-Westfalen.  

Wir pflegen mit der französischen Region Nord - Pas de Calais eine intensive Partnerschaft mit Freundschafts- und Projektbeziehungen auf vielen Ebenen. Es ehrt uns, dass Frau Vizepräsidentin SBAI vom Regionalrat der Partnerregion in Lille an dem heutigen Festakt teilnimmt.

Heute sind es zumeist mannigfache freundschaftliche, kulturelle, städtepartnerschaftliche und starke wirtschaftliche Beziehungen, die unsere Beziehungen zu Frankreich prägen.

In den Jahrhunderten und Jahrzehnten zuvor sah dies meist anders aus. Unter Kaiser Napoleon waren die Franzosen knapp zwei Jahrzehnte die Herren am Rhein; 4711 in Köln erinnert uns daran.

(optional weitere Beispiele: Aus dem 1. Weltkrieg gibt es riesige Soldatenfriedhöfe in Frankreich – auch der Maler August Macke, der in Meschede, im Sauerland, geboren wurde und im Rheinland lebte, ist im Alter von 28 Jahren in der Champagne 1914 gefallen. Bilder von ihm sind in der aktuell präsentierten Ausstellung „Im Farbenrausch - Munch, Matisse und die Expressionisten" im Essener Mu­seum Folkwang zu sehen).

Der zweite Weltkrieg brachte, wie der erste Weltkrieg, unsäg­liches Leid über Frankreich.

Es ist das historische Verdienst von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, die Beziehungen unserer beiden Völker nicht nur in die Bahnen von Versöhnung und Freundschaft gelenkt zu haben, sondern auch in die der europäischen Integration.

Ich selbst gehörte im Sommer 1963 mit zu den ersten, die im Rahmen eines Austausches des neu gegründeten Deutsch-Französischen Jugendwerks für drei Wochen in einer fran­zösischen Familie leben durfte. Diese Erfahrung der Be­gegnung hat mein weite­res berufliches und politisches Leben für immer geprägt.

Die deutsch-französischen Beziehungen und ein gemeinsames Europa sind mir eine Herzensangelegenheit geblieben.

Diese meine Erfahrung haben viele andere auch gemacht und damit entscheidend zu den deutsch-französischen Beziehungen und zu einem Europa der Menschen beigetragen. Vor diesem Hintergrund halte ich den Dialog und Austausch, vor allem den Jugendaustausch, für so wichtig.

Ich habe das Datum „50 Jahre Elysée-Vertrag" deshalb zum Anlass genommen, mich mit einem Projektaufruf, unter dem Motto „Frankreich und Nordrhein-Westfalen im Dialog", an alle Städte und Gemeinden, Europa-Schulen und Dt. -Frz. Freundschafts­gesellschaften des Landes zu wenden. Die Landesregierung stellt für die Förderung von interessanten Projekten insgesamt 80 000 € zur Verfügung.

Unsere Absicht ist es, damit der deutsch-­französischen Freundschaft neue Impulse zu verleihen. Auch das nordrhein-westfälische Schulministerium hat dt.- frz. Wettbewerbe zum Elysée-Jubiläum ausgeschrieben und das Wirtschaftsministerium des Landes plant eine deutsch-französische Wirtschaftskonferenz Mitte dieses Jahres.

Anrede,

wir in Nordrhein-Westfalen sind froh, dass wir so vielfältige Beziehungen zu Frankreich haben und werden diese wei­terhin intensiv pflegen. Denn auch diese Freundschaft muss, wie alle Freundschaften, immer wieder aufs Neue erarbeitet und gelebt werden. Dies gilt auch in Bezug auf unsere Kontakte zur Partnerregion Nord - Pas de Calais, mit der wir dieses Jahr einige neue Projekte in Angriff nehmen möchten.

Ich möchte zum Abschluss Frau Präsidentin Gödecke und Herrn Vizepräsident Keymis herzlich für das Engagement in der Vorbereitung dieses heutigen Festaktes danken. Die Ausstellung, zusammengestellt von der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus und der Stiftung Charles de Gaulle, wird uns noch einmal eintauchen lassen in die Umstände der Nachkriegsjahre, die für beide Völker nicht einfach, aber entscheidend waren.

Frieden und Freiheit in ganz Europa heute hängen eng zu­sammen mit dem Aussöhnungswerk der beiden großen Po­litiker. Dass Europa auch in den kommenden Jahrzehnten ein friedlicher Kontinent bleibt, dafür müssen die jüngeren

Generationen sorgen.

Es freut mich daher umso mehr, dass auch Schülerinnen und Schüler einen Beitrag zur Gestaltung des Festakts leisten. Vielen Dank dafür.

Ich wünsche uns allen einen interessanten Abend mit vielen Gesprächen und der Entwicklung von vielen neuen Projektideen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.