„Ein Blick in die Unmenschlichkeit“ – Ministerpräsident Hendrik Wüst nimmt mit Schulklasse an virtueller Führung durch Auschwitz teil

Auschwitz ist zum Symbol des menschenverachtenden Massenmords der Nationalsozialisten geworden. Rund 1,1 Millionen Menschen haben dort ihr Leben verloren. Ein neues Digital-Angebot ermöglicht jetzt eine virtuelle Führung durch das KZ.

26. Januar 2024
Digitale Auschwitz-Führung mit Schülerinnen und Schülern

Zeitzeugenberichte, Archivfotos, Ausstellungsstücke – all das erscheint nach und nach auf dem großen Bildschirm in der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei. Es sind Dokumente, die den Schrecken des Nationalsozialismus belegen, gezeigt im Rahmen einer virtuellen Führung durch das Konzentrationslager Auschwitz. Digitaler Besucher ist Hendrik Wüst gemeinsam mit einer Schulklasse des Georg-Büchner-Gymnasiums aus Düsseldorf. Am Vortag des Internationalen Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hat der Ministerpräsident die rund 20 Schülerinnen und Schüler dazu in das Landeshaus eingeladen.
 
Möglich wird der virtuelle Besuch im Konzentrationslager durch ein neues Angebot, das vom Auschwitz Museum gemeinsam mit der Stiftung Auschwitz-Birkenau und den Firmen AppsFlyer und DISKIN realisiert wurde. „Auschwitz. In front of your eyes“ heißt die begleitete Tour. Der Ablauf: Eine Besuchergruppe sitzt vor einem Bildschirm oder einer Leinwand, während ein Guide sich live über das Gelände von Auschwitz und Birkenau bewegt. Er ist mit einer Art Selfie-Kamera ausgestattet und blendet genau an den Orten, an denen sich die Geschichte abgespielt hat, multimediale Inhalte ein.

Die Führung ist mittlerweile in sieben Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Hebräisch, Italienisch, Polnisch, Spanisch) verfügbar. Sie dauert etwa zwei Stunden und besteht aus den zwei Teilen Auschwitz I und Birkenau. Die Technologie macht somit eines der wichtigsten Mahnmale gegen die Bedrohung durch Antisemitismus, Rassenhass und Unmenschlichkeit weltweit online zugänglich, als digitales Bildungsprogramm unter anderem auch für Schulen.
 
Zuletzt hatte Ministerpräsident Hendrik Wüst in seiner Neujahrsansprache erklärt: „Menschen jüdischen Glauben sind fast 80 Jahre nach dem Holocaust wieder Zielscheibe von unversöhnlichem Hass. Unsere historische Verantwortung verpflichtet uns, den Worten der Solidarität auch Taten folgen zu lassen.“ Seine Forderung: „Ich möchte, dass jede Schülerin und jeder Schüler einmal im Schulleben die Chance hat, ein KZ oder eine NS-Gedenkstätte zu besuchen. So erreichen wir die Herzen junger Menschen. So hat Antisemitismus keine Chance.“
 
Im Anschluss an den virtuellen Besuch tauschte sich Wüst mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Eindrücke und ihren Einsatz gegen Antisemitismus aus. Angestoßen wurde der gemeinsame Besuch im Rahmen der Initiative #NieWiederIstJetzt, die die Landesregierung im November vergangenen Jahres als Reaktion auf wieder zunehmenden Antisemitismus nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 gestartet hatte.