Zukunft der Nutztierhaltung: Landwirtschaftsministerin besucht Milchviehhof Anhamm in Kamp-Lintfort
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser: Nordrhein-Westfalen soll Modellregion für zukunftsfähige Tierhaltung werden
Die Landesregierung will die Nutztierhaltung in Nordrhein-Westfalen fit für die Zukunft machen. Deshalb hat das Landwirtschaftsministerium einen Prozess für eine nachhaltige Verbesserung der Nutztierhaltung initiiert und erarbeitet derzeit eine Nutztierstrategie.
Die Landesregierung will die Nutztierhaltung in Nordrhein-Westfalen fit für die Zukunft machen. Deshalb hat das Landwirtschaftsministerium einen Prozess für eine nachhaltige Verbesserung der Nutztierhaltung initiiert und erarbeitet derzeit eine Nutztierstrategie. „Eine zukunftsfähige Nutztierhaltung muss allen Interessen gerecht werden: Dem Tierwohl, dem Umweltschutz, den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher und nicht zuletzt der ökonomischen Überlebensfähigkeit der Tierhalterinnen und Tierhalter“, sagte Ministerin Ursula Heinen-Esser.
Ministerin Heinen-Esser unternimmt aktuell eine Sommertour, um sich vor Ort exemplarisch über Anregungen für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung zu informieren: „Nordrhein-Westfalen soll bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Tierhaltung zu einer Modellregion werden. Unser Leitbild berücksichtigt gesellschaftliche Anforderungen nach mehr Tierwohl und nach Transparenz in der Lebensmittelkette ebenso wie Umweltfaktoren. Es gilt dabei, den Betrieben ein angemessenes Einkommen und sozialverträgliche Arbeitsverhältnisse zu sichern.“
Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Ministerin am Mittwoch (21. August 2019) als vierte und abschließende Station den Milchviehbetrieb Anhamm in Kamp-Lintfort. Auf dem Hof, der am Landesförderprogramm von Haltungsverfahren auf Stroh teilnimmt, werden 215 Milchkühe und 160 Jungtiere zur Nachzucht gehalten. Der Betrieb Anhamm nimmt am Nachhaltigkeitsprogramm der Molkereigenossenschaft Arla teil: Ziel ist eine CO2-neutrale Milchwirtschaft. In den nächsten zehn Jahren sollen die Treibhausgasemissionen um 30 Prozent pro Kilogramm Milch gesenkt werden, bis 2050 sollen die Emissionen netto null ergeben. Seit 2013 wurden fast 700 Hofseminare organisiert, um Landwirtinnen und Landwirte über Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu informieren. Die Höfe erhalten Beratung zu den Themen klimaschonendere Fütterung, Verarbeitung von Gülle, Einsatz von erneuerbaren Energien.
„Auf dem Hof von Kevin Anhamm hat neben der tierwohlgerechten Haltung auch der Schutz unseres Klimas Priorität. Die Tiere können sich frei bewegen und haben in einem offenen Stall frische Luft. Eine solche Haltungsform hat Vorbildcharakter und es sind genau solche integrierten Ansätze, die unsere Nutztierhaltung zukunftsfähig machen“, sagte Ministerin Heinen-Esser bei ihrem Besuch in Kamp-Lintfort.
Die Nutztierstrategie dient als Grundlage für einen Dialogprozess mit der Landwirtschaft, Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbänden sowie dem Lebensmitteleinzelhandel. Zunächst soll die Schweinehaltung tier- und umweltgerechter werden. Ziel sind tierwohlgerechtere Ställe mit Außenklima, mehr Platz, mehr Licht und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten. Umweltbeeinträchtigungen müssen dabei für konsequenten Klimaschutz so gering wie möglich gehalten werden. Sukzessiv soll der Prozess auf andere Nutztierarten ausgeweitet werden.
Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser: „Nicht nur die Landesregierung, auch die Tierhalterinnen und Tierhalter wünschen sich eine tier- und umweltgerechtere Schweinehaltung. Fehlende Planungssicherheit und ungünstige Rahmenbedingungen hemmen die positive Fortentwicklung. Mit der Nutztierstrategie wollen wir zukunftsfähige Tierhaltung ermöglichen und die erforderlichen ökonomischen Rahmenbedingungen entwickeln.“
Das Landwirtschaftsministerium entwickelt außerdem eine Tiergesundheitsdatenbank. Dieses Informationssystem soll vorhandene Daten aus der Überwachung sowie Informationen zu Schlachtbefunden zusammenführen und als Frühwarnsystem zur Verbesserung der Tiergesundheit dienen. „Das Informationssystem soll ermöglichen, jederzeit und aktuell ein umfassendes Bild über die Tiergesundheit der Nutztiere in Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Das dient nicht nur der amtlichen Überwachung: Auch die Tierhalterinnen und Tierhalter sollen sich mit Hilfe dieser Daten frühzeitig über mögliche Fehlentwicklungen informieren können und die Risikobeurteilung der Behörden über ihren Betrieb kennen“, erklärte Ministerin Heinen-Esser.
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