Wertvoller Austausch: Ministerin Gorißen besucht Naturhof Wolfsberg in Bonn-Alfter

20. Oktober 2022
Silke Gorißen

Wie sieht die aktuelle Lage bei den Landwirtinnen und Landwirten in Nordrhein-Westfalen aus? Was beschäftigt sie und wo kann das Land sie unterstützen? Um den Austausch mit Bäuerinnen und Bauern zu fördern, ist Ministerin Silke Gorißen gerade auf ihrer Höfetour in Nordrhein-Westfalen unterwegs.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Wie sieht die aktuelle Lage bei den Landwirtinnen und Landwirten in Nordrhein-Westfalen aus? Was beschäftigt sie und wo kann das Land sie unterstützen? Um den Austausch mit Bäuerinnen und Bauern zu fördern, ist Ministerin Silke Gorißen gerade auf ihrer Höfetour in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Jetzt hat sie den Naturhof Wolfsberg in Bonn-Alfter besucht. Der familiengeführte Bio-Kernobstbau-Betrieb engagiert sich stark im Bereich der Biodiversität und setzt innovative Techniken etwa bei der Lagerung und Logistik ein. Der Naturhof Wolfsberg ist zudem der erste Betrieb, der von der Bewässerungsrichtlinie Nordrhein-Westfalen profitiert hat, über die Vorratsbecken, Brunnen und Leitungen zur Frostschutzberegnung überbetrieblich gefördert werden.

Ministerin Silke Gorißen: „Der ökologische Landbau ist ein wichtiger Pfeiler für eine nachhaltige Landwirtschaft und leistet einen entscheidenden Beitrag zu mehr Biodiversität, Insektenschutz, Gewässerschutz und tiergerechter Nutztierhaltung. Darum haben wir uns das Ziel gesetzt, den Anteil des Öko-Landbaus in Nordrhein-Westfalen bis zum Ende des Jahrzehnts auf 20 Prozent zu erhöhen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Landesregierung auf den Ebenen Bildung, Beratung, Forschung, Absatzförderung und Öffentlichkeitsarbeit an. „Eine entscheidende Rolle spielt unsere Öko-Prämie, und das seit fast 35 Jahren“, so die Ministerin weiter. „Auch in den kommenden Jahren setzen wir weiter auf die Öko-Prämie, die ab 2023 sogar moderat erhöht wird. Davon profitieren Öko-Betriebe wie der Naturhof Wolfsberg.“

Bewässerungsrichtlinie Nordrhein-Westfalen sichert Betriebe ab

Die Hitzeperioden und auch Spätfröste der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine gute Bewässerung beziehungsweise Frostberegnung in Gartenbau und Landwirtschaft ist. Dem hat das Landwirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen Rechnung getragen mit der Bewässerungsrichtlinie: Kosten für den Bau oder die Erweiterung von Pumpanlagen sowie für den Bau von Speicherbecken und die Zuleitung bis zur Übergabestelle werden über einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent vom Land gefördert. Antragsberechtigt sind Körperschaften des öffentlichen Rechts, einschließlich Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Wasser- und Bodenverbände. Seit Beginn der Förderung 2019 konnten zwölf Projekte mit einem Fördervolumen von mehr als elf Millionen Euro bewilligt werden – sowohl im Bereich Frostschutz als auch in der landwirtschaftlichen Beregnung. Der Wasser- und Bodenverband Impekoven, dem der Naturhof Wolfsberg angehört, erhielt eine Förderung in Höhe von rund 200.000 Euro für neue, größere Vorratsbecken sowie verschiedene Leitungen und Pumpstationen.

„Ohne Wasser, ohne Frostschutzberegnung und ohne die Möglichkeit, in Trockenzeiten bewässern zu können, ist ein wirtschaftlicher Obstbau nicht mehr möglich“, so Dr. Andreas Mager, Betreiber des Naturhofs Wolfsberg. „Deshalb sind wir sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen, aber auch für die Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden des Rhein-Sieg-Kreises.“

Auch über weitere Themen sprachen Ministerin Gorißen und Dr. Andreas Mager, etwa über Biodiversität und Nützlingsförderung, also die Förderung von Tieren, die als natürliche Gegenspieler von Schädlingen auftreten, beispielsweise bestäubende Insekten oder Vögel. Der Betrieb ist Partnerbetrieb des Projekts „Potenziale und Praxisprogramm zur Erhöhung der ökologischen Vielfalt in Erwerbsobstanlagen und Streuobstwiesen“, das vom Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und fünf weiteren Ländern gefördert wird. Das Projekt soll dabei helfen, die Biodiversität in Obstanlagen zu verbessern.

„Der Erhalt und die Stärkung der Biodiversität in der Landwirtschaft und im Gartenbau liegen uns am Herzen“, so Ministerin Gorißen. „Darum sind für den Zeitraum 2023 bis 2027 für Nordrhein-Westfalen im GAP-Strategieplan rund 672,5 Millionen Euro eingeplant, die für die Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen, Vertragsnaturschutz, Tierschutz und für den Öko-Landbau vorgesehen sind.“

Für das neue Förderprogramm für Agrarumweltmaßnahmen (AUM) des nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministeriums sind bis Ende der Antragsfrist im Sommer 17.000 Anträge eingegangen, die jetzt bearbeitet werden. In diesem Jahr konnten erstmalig Förderanträge für die folgenden Agrarumweltmaßnahmen gestellt werden: Vielfältige Kulturen mit großkörnigen Leguminosen, Bewirtschaftung kleiner Ackerschläge, Anlage von Uferrandstreifen, Anlage von Erosionsschutzstreifen, Buntbrachen, Anbau mehrjähriger Wildpflanzenmischungen und Getreideanbau in weiter Reihe.

Hintergrund zur Höfetour

Auf ihrer Höfetour besucht Ministerin Gorißen verschiedene landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen – vom Milchviehbetrieb über Sauenhaltung, Putenmast, Schafhaltung, Ackerbau und ökologischen Landbau bis hin zum Gartenbaubetrieb ist alles dabei.

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