Weltfrühgeborenentag: Landesregierung fördert die Versorgung von Frühgeborenen in Perinatalzentren
Minister Laumann: Wir verbessern den Zugang zu Humanmilch und bauen stillfreundliche Strukturen aus
Für Frühgeborene ist die Ernährung mit Humanmilch besonders wichtig, denn sie ist gesundheitsfördernd und stärkt das Immunsystem.
Mit dem Ziel, alle frühgeborenen Säuglinge vom ersten Lebenstag an mit Humanmilch versorgen zu können, fördert die Landesregierung zwei Programme an Geburts- und Kinderkliniken.
Für Frühgeborene ist die Ernährung mit Humanmilch besonders wichtig, denn sie ist gesundheitsfördernd und stärkt das Immunsystem.
Mit dem Ziel, alle frühgeborenen Säuglinge vom ersten Lebenstag an mit Humanmilch versorgen zu können, fördert die Landesregierung zwei Programme an Geburts- und Kinderkliniken: Fünf Perinatalzentren der Versorgungsstufe 1 erhalten bis 2026 eine Zuwendung von bis zu 70.000 Euro als zentrale Humanmilchbank. In den Zentren der Versorgungsstufe 1 werden die kleinsten Frühgeborenen betreut. Acht weitere Kliniken, die bei der Verteilung mit Humanmilch unterstützen, erhalten bis zu 10.000 Euro.
Die zweite Landesförderung stärkt stillfreundliche Strukturen in den Kinderkliniken und unterstützt sie auf dem Weg zum Zertifikat „Babyfreundliches Krankenhaus“: Dafür werden sieben Kliniken mit perinatalem Schwerpunkt mit insgesamt 120.000 Euro gefördert.
„Die ersten Tage und Wochen der Frühgeborenen sind entscheidend für ihre Gesundheit im Leben. Mir liegt es sehr am Herzen, Kliniken dabei zu unterstützen, Familien in dieser sensiblen Phase bestmöglich zu betreuen. Zu einer optimalen medizinischen Versorgung gehört auch, dass die Frühgeborenen mit Humanmilch ernährt werden können. Das ist wichtig, weil das die geistige und körperliche Entwicklung der ganz Kleinen fördert. Mit dem Ausbau der Humanmilchbanken und der Förderung der stillfreundlichen Strukturen leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag“, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann anlässlich des Weltfrühgeborenentages am 17. November.
In den zentralen Humanmilchbanken soll die Muttermilch aufbereitet und von dort aus bei Bedarf an die anderen Geburtskliniken verteilt werden. Insgesamt fördert das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) 13 Perinatalzentren, die zusammen mit weiteren Kliniken das „Netzwerk Humanmilchbanken Nordrhein-Westfalen“ bilden werden.
2025 und 2026 fließen damit mehr als 400.000 Euro in das Netzwerk. Zusammen mit den Kliniken der ersten Landesförderung 2024 wird somit die Hälfte der 44 Perinatalzentren in Nordrhein-Westfalen künftig im Netzwerk Humanmilchbanken Nordrhein-Westfalen zusammenarbeiten.
Stillförderung in den Geburts- und Kinderkliniken stärken
Die zweite Landesförderung stärkt stillfreundliche Strukturen in Geburts- und Kinderkliniken und unterstützt die Häuser auf dem Weg zum Zertifikat „Babyfreundliches Krankenhaus“. Zentral hierbei sind unter anderem der Fokus auf eine Stillförderung von Beginn an sowie eine enge Eltern-Kind-Bindung.
Hintergrundinformationen
Seit 2011 macht der Weltfrühgeborenentag jedes Jahr am 17. November auf die besonderen Herausforderungen aufmerksam, vor denen Frühgeborene am Beginn ihres Lebens und ihre Familien stehen. In Deutschland kommen jährlich rund 60.000 Kinder als Frühgeborene, also vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche, auf die Welt.
In Kliniken mit Perinatalzentren der Versorgungsstufe 1 und 2 werden sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm versorgt, die vor (Level 1) beziehungsweise nach (Level 2) der 29. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Kliniken mit perinatalem Schwerpunkt behandeln Frühgeborene nach der 32. Schwangerschaftswoche und mit mehr als 1.500 Gramm.
Die Ernährung mit Humanmilch schützt Frühgeborene beispielsweise vor einer häufigen Darmerkrankung, der nekrotisierenden Enterokolitis, die lebensbedrohlich sein kann. Die Ernährung der Kleinsten mit Milch der eigenen Mutter ist nach dem einschneidenden Erlebnis einer Frühgeburt oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Wenn frühgeborene Kinder nicht oder nicht vollständig mit der Milch der eigenen Mutter ernährt werden können, kann Spenderinnenmilch aus einer Humanmilchbank diese wichtige Funktion übernehmen. In Humanmilchbanken wird Milch, die Mütter zuvor abgepumpt haben, unter der Beachtung der hygienischen und infektiologischen Voraussetzungen für die Frühgeborenen aufbereitet.
Durch die Zertifizierung „Babyfreundliches Krankenhaus“ werden Strukturen im Krankenhaus gestärkt, die einen Fokus auf das Stillen und die Stillförderung, die Bindung sowie den weitgehenden Verzicht auf Formulanahrung legen. Damit soll die Betreuungsqualität für Stillende in Kliniken nachhaltig verbessert werden.
Die folgenden Perinatalzentren der Versorgungsstufe 1 erhalten nach erfolgter Antragsprüfung eine Zuwendung bis zu 70.000 Euro als zentrale Humanmilchbank:
Klinikum Dortmund
Städtische Kliniken Mönchengladbach
Ev. Klinikum Bethel Bielefeld
St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn
Ev. Krankenhaus Oberhausen
Die folgenden Kinderkliniken erhalten die Förderung für das Zertifikat „Babyfreundliches Krankenhaus“:
Marienhospital Bottrop
Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln
Klinikum Lüdenscheid
Städtische Kliniken Mönchengladbach
Sana Klinikum Remscheid
Mühlenkreiskliniken Minden/Lübbecke
St. Franziskus-Hospital Ahlen
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