Start der BioWochen NRW: Ministerin Gorißen stärkt Ökolandbau in Nordrhein-Westfalen den Rücken

Landesweite Aktion „BioWochen NRW“ vom 26. August bis 10. September / Über 100 Veranstaltungen zwischen Rhein und Weser

17. August 2023
Gemüse, Ernährung, Landwirtschaft, Anbau, Bio, Öko, Gemüsekorb

Die Landesregierung setzt sich dafür ein, den Anteil des Ökolandbaus in Nordrhein-Westfalen weiter zu erhöhen. Bei einem Gespräch auf dem Biokreis-Klosterhof in Gummersbach-Bünghausen unterstrichen Ministerin Gorißen und Ute Rönnebeck, Vorstandssprecherin der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ), die Notwendigkeit, die regional-ökologische Landwirtschaft zu stärken und warben beide für die jetzt startenden „BioWochen NRW“.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Der ökologische Landbau leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Landbewirtschaftung und viele Menschen in Nordrhein-Westfalen schätzen und kaufen weiterhin Biolebensmittel. Bundesweit liegt der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln bei über 15 Milliarden Euro, davon werden schätzungsweise 20 Prozent allein in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Über 5.000 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen erzeugen, verarbeiten und handeln Bioprodukte. Trotz anhaltend wirtschaftlicher Unsicherheiten, unter anderem im Zuge des Ukraine-Kriegs, geht die Bio-Branche weiterhin davon aus, dass mittelfristig das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher an Biolebensmitteln weiterwachsen wird. Dafür spricht unter anderem die steigende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit.

Die Landesregierung setzt sich daher dafür ein, den Anteil des Ökolandbaus in Nordrhein-Westfalen weiter zu erhöhen. Bei einem Gespräch auf dem Biokreis-Klosterhof in Gummersbach-Bünghausen unterstrichen Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen und Ute Rönnebeck, Vorstandssprecherin der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ), die Notwendigkeit, die regional-ökologische Landwirtschaft zu stärken und warben beide für die jetzt startenden „BioWochen NRW“ – eine landesweite Aktion zum Öko-Landbau und seinen regionalen Erzeugnissen.

Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen: „Die Landesregierung stärkt dem Öko-Landbau den Rücken und wir wollen den Anteil in Nordrhein-Westfalen weiter erhöhen. Ich freue mich über das Engagement der vielen Akteure und danke allen Beteiligten, die dazu beitragen, die ‚BioWochen NRW‘ zu einer vielseitigen, interessanten und genussreichen Informationsoffensive werden zu lassen. Mit unseren fünf Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen, unserer Förderung für die Umstellung auf den Ökolandbau und unseren Angeboten bei Bildung, Beratung und Forschung sind wir auf einem guten Weg. Jetzt gilt es, weiter in die Breite zu gehen.“

An Verbraucherinnen und Ver­brau­cher gerichtet sagte Ministerin Gorißen: „Gemeinsam mit der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW werben wir gern für die wertvollen und frischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus den vielfältigen Regionen Nordrhein-Westfalens. Nutzen Sie die vor uns liegenden ‚BioWochen NRW‘, um die vielseitige Ökolandwirtschaft vor Ort zu erleben und sich über Bio-Lebensmittel aus der eigenen Region zu informieren. Und ich unterstreiche unser Ziel in Nordrhein-Westfalen, bis zum Jahr 2030 20 Prozent ökologisch bewirtschaftete Fläche zu erreichen.“

Über 100 Veranstaltungen zu den „BioWochen NRW“

Ab dem letzten Augustwochenende laden die Akteure des Ökolandbaus in Nordrhein-Westfalen landesweit zu über 100 Einzelveranstaltungen ein. Bio-Bauernhöfe und Bio-Gärtnereien öffnen ihre Hof­- und Stalltore für große und kleine Besucher, Wissenshungrige und kulinarische Genießer. Und auch der Naturkosthandel, Bio-Bäcker, Käsereien und Metzger laden die Menschen in Nordrhein-Westfalen ein, den Ökolandbau und seine Produkte kennenzulernen. Eine bunte Vielfalt an Veranstaltungen steht auf dem Programm – von Hoffesten, Landpartien, Betriebsbesichtigungen, Kulturevents, Lehrerveranstaltungen, Bio-Schaukochen, Feld- und Hofführungen bis zu Kartoffelernten, Verkostungsaktionen und Schulklassenführungen. Die „BioWochen NRW“ lösen die „Aktionstage Ökolandbau NRW“ ab, die vor fast 25 Jahren an den Start gingen, und bundesweit eine Vorreiterrolle einnahmen. In diesem Jahr bringen die „BioWochen NRW“ unter neuem Namen und dem Motto „Erlebe Bio in Deiner Nähe“ frischen Wind in die bewährte Informations-Offensive.

Ute Rönnebeck, Vorstandssprecherin der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ), ist vom großen Nutzen der Informations-Offensive überzeugt: „Das Besondere am Ökolandbau ist eben nicht nur die Tatsache, dass wir nachhaltig, umwelt- und tiergerecht wirtschaften, den Natur- und Klimaschutz schon seit vielen Jahren integriert haben. Das was uns Ökobäuerinnen und -Bauern auszeichnet, ist der Wille, unsere Arbeit auch stets gegenüber unseren Mitmenschen transparent zu machen. Und dazu bieten die ‚BioWochen NRW‘ eine ganz besondere Möglichkeit.“

 

Eine Herausforderung sieht die LVÖ aktuell in der notwendigen Regionalisierung der Wirtschaftskreis­läufe: „Wir müssen als Landwirtschaftsbetriebe, und speziell als ökologisch wirtschaftende Biobetriebe in Zukunft noch mehr auf regionale Wirtschaftszusammenhänge achten“, erläutert Rönnebeck. „Das bietet auch vielen Ökobetrieben wirtschaftliche Perspektiven. Noch immer kommt nur ein geringer Teil der Bio-Produktangebote im bevölkerungsreichsten Bundesland tatsächlich von Bioflächen und -Ställen aus Nordrhein-Westfalen.“

Die Notwendigkeit regionaler Wirtschaftsstrukturen, die verbesserte Wertschöpfung, und zugleich das Thema Tierwohl haben Biokreis-Landwirt Peter Schmidt bewogen, auf die Schlachtung im Herkunftsbetrieb unter Verwendung einer mobilen Schlachteinheit zu setzen. Schmidt bewirtschaftet im oberbergischen Gummersbach einen kleinen Bio-Grünlandbetrieb mit Rindern, Schafen und Geflügel. „Wir möchten, dass die Tiere, die bei uns geboren wurden und gelebt haben, möglichst tierwohlorientiert geschlachtet werden. Dazu gehört, dass wir sie bis zur letzten Minute begleiten und dass sie hier auf dem Hof geschlachtet werden," erläutert Schmidt. 

Seine Rinder werden daher zukünftig von einer geschulten und zertifizierten Person in einer mobilen Schlachteinheit auf dem Hof geschlachtet und anschließend zur Verarbeitung in einen nahegelegenen EU-zugelassenen Schlachtbetrieb gebracht. Hierfür hat sich Peter Schmidt einen besonderen Transportanhänger bauen lassen. „Die hohen Investitionen hierfür rechnen sich, wenn mehrere Betriebe aus der Region mitmachen. Auch das ist ein Schritt zur stärkeren Vernetzung und Regionalisierung der Wirtschaftskreisläufe.“

Initiator der „BioWochen NRW“ sind die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V. (LVÖ), die Landwirtschaftskammer NRW und das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MLV). Die Kampagne wird vom MLV gefördert.

Umfassende Informationen zu den „BioWochen NRW“ mit allen Veranstaltungsterminen sind auf der Internetseite www.biowochen-nrw.de/zusammengefasst. Mithilfe einer Suchfunktion lassen sich die Events im Umkreis leicht finden und auf einer Karte anzeigen. Auf der Webseite finden Verbraucherinnen und Verbraucher zudem Hintergrundinformationen und Kontaktadressen zum Ökolandbau in NRW. Auch in den sozialen Medien sind die „BioWochen NRW“ aktiv:

www.instagram.com/biowochen_nrw/

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