Präventionsprogramm „Diginautis“ wird landesweit in Nordrhein-Westfalen ausgerollt

Ministerin Feller: Wir stärken Grundschulkinder im Umgang mit digitalen Medien

11. Dezember 2025
PHB Schule Kinder vor Tablet dital lernen Unterricht

Die Mediennutzungszeiten von Kindern haben sich deutlich erhöht – mit Folgen für deren Gesundheit und Entwicklung. Um Grundschulkinder frühzeitig für einen souveränen, gesunden Umgang mit digitalen Medien zu stärken, hat die Suchthilfe Aachen das Präventionsprogramm „Diginautis“ entwickelt.

Schule und Bildung

Die Mediennutzungszeiten von Kindern haben sich deutlich erhöht – mit Folgen für deren Gesundheit und Entwicklung. Um Grundschulkinder frühzeitig für einen souveränen, gesunden Umgang mit digitalen Medien zu stärken, hat die Suchthilfe Aachen das Präventionsprogramm „Diginautis“ entwickelt. Nach erfolgreicher Erprobung wird das Angebot nun landesweit allen Grundschulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt. 

Schulministerin Dorothee Feller erklärte: „Die frühe Förderung von Medienkompetenz ist eine wichtige Aufgabe bereits in der Grundschule. Da Kinder schon im Grundschulalter häufig digitale Geräte nutzen und viele von ihnen täglich online sind, ist ein bewusstes, gesundes und altersgerechtes Medienverhalten eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Lernen und ein sicheres Aufwachsen. Schulen stehen vor der Herausforderung, Kinder in ihrer digitalen Lebenswelt abzuholen und ihnen Orientierung zu geben, bevor problematische Mediengewohnheiten entstehen können.“

Das Projekt „Diginautis – Prävention exzessiver Mediennutzung im Grundschulalter“ unterstützt Kinder dabei, einem reflektierten und ausgeglichenen Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln. Die Inhalte knüpfen an die Medienerfahrungen der Kinder an und geben Lehrkräften wie Schulsozialarbeitern praxisnahe Materialien an die Hand. Dabei steht nicht das Verbieten, sondern das Stärken im Mittelpunkt. 

Das Programm wird den Grundschulen Anfang des kommenden Jahresüber die Kommunalen Medienzentren zur Verfügung gestellt. Dort können die Trolleys mit der Unterrichteinheit und dem entsprechenden Material ausgeliehen werden.

Yvonne Michel von der Suchthilfe Aachen betont: „Kinder nutzen digitale Medien immer früher, sodass Maßnahmen der Suchtprävention bereits in der Grundschule – vor dem Übergang zur weiterführenden Schule – Sinn machen. Mit unserem Projekt ‚Diginautis‘ wollen wir Kinder zu einem achtsamen, gesunden Medienkonsum befähigen. Auch Eltern und Erziehungsberechtige wollen wir erreichen und sie dabei unterstützen, ihre Kinder kompetent bei der angemessenen Mediennutzung zu unterstützen. Ziel unserer gemeinsamen Bemühungen sollte eine digitale Balance sein“

„Diginautis“ umfasst fünf Unterrichtseinheiten zu je 1,5 Stunden, die von geschulten Lehrkräften oder Schulsozialarbeitenden durchgeführt werden. Gemeinsam mit den Kindern begeben sie sich auf eine Forschungsreise ins „Digiversum“, die Welt der digitalen Medien. Die Kinder werden zu kleinen „Forscher-Helferlingen“, die Schritt für Schritt zu „Diginautis“ ausgebildet werden. Die fünf Module im Überblick:

  1. Aufbruch ins Digiversum – Medienwissen, Chancen & Risiken
  2. Gefühle im Digiversum – Medien und Emotionen, Achtsamkeit
  3. Gruppendruck im Digiversum – Nein sagen, sich abgrenzen
  4. Glücksgefühle im Digiversum – Suchtmechanismen, alternative Quellen von Freude
  5. Medien-Alternativen & Safety-Tipps – souveräne Nutzung, Urkundenverleihung

Nach jeder Einheit füllen die Kinder ihr „Forschertagebuch“ aus, das Erkenntnisse festhält und Impulse für Gespräche in den Familien bietet – ein wichtiger Schritt hin zu gemeinsamen Medienregeln.

Kontakt

Pressekontakt

Schule und Bildung

Telefon: 0211 5867-3505
E-Mail: presse [at] msb.nrw.de

Bürgeranfragen

Schule und Bildung

Telefon: 0211 5867-40
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de