Ministerpräsident Wüst händigt engagierten Bürgerinnen und Bürgern den Bundesverdienstorden aus

Acht Menschen aus Nordrhein-Westfalen für ihre besonderen Verdienste um das Gemeinwohl gewürdigt

30. November 2022
Gruppenfoto

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, 30. November 2022, acht Bürgerinnen und Bürgern Nordrhein-Westfalens den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in Düsseldorf ausgehändigt. Karl-Heinz Danger aus Detmold, Georg Eickholt aus Bedburg, Eberhard Friedrich aus Bad Berleburg, Prof. Dr. Bernd Günter aus Mettmann, Rolf Peter Gutsche aus Hamm, Ursula Hüwel aus Münster, Prof. Dr. Dr. Frank Schneider aus Düsseldorf und Erika Zeising aus Bielefeld werden für ihr Engagement und ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwohl ausgezeichnet.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, 30. November 2022, acht Bürgerinnen und Bürgern Nordrhein-Westfalens den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in Düsseldorf ausgehändigt. Karl-Heinz Danger aus Detmold, Georg Eickholt aus Bedburg, Eberhard Friedrich aus Bad Berleburg, Prof. Dr. Bernd Günter aus Mettmann, Rolf Peter Gutsche aus Hamm, Ursula Hüwel aus Münster, Prof. Dr. Dr. Frank Schneider aus Düsseldorf und Erika Zeising aus Bielefeld werden für ihr Engagement und ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwohl ausgezeichnet.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Jede und jeder der acht Geehrten setzt sich mit herausragendem Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Wohlergehen der Mitmenschen in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus ein. Unabhängig davon, ob ihr ehrenamtlicher Einsatz der Region, der Zukunft des Berufsstandes, Menschen in Not oder der Aufarbeitung schrecklicher Taten der Vergangenheit gilt – das Engagement dieser Menschen ist ein Vorbild für uns alle und stärkt die Grundlagen unseres Zusammenlebens.“

Karl-Heinz Danger, Detmold
Karl-Heinz Danger engagierte sich jahrzehntelang ehrenamtlich im Sport, unter anderem im Kader der Senioren-Tischtennismannschaft und als Leiter der Tischtennis-Abteilung bei dem Verein „TuS Voßheide v. 1921 e.V.“. Insbesondere die Integrationsarbeit lag ihm am Herzen. Von 2009 bis 2020 war er als Vorsitzender des „Stadtsportverbandes Detmold e.V.“ (SSV) federführend an der Etablierung des Projekts „Sports4Kids“ sowie dem Start des Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Georg Eickholt, Bedburg
Georg Eickholt steht für langjähriges herausragendes Engagement im berufsständischen Bereich. Er war ehrenamtlich im Vorstand der Elektroinnung Düsseldorf tätig und setzte sich dort intensiv für die Nachwuchsförderung ein. Auf Bundesebene engagierte er sich im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke und zählte dort zum Vorreiter für Themen wie „E-Mobilität“. Darüber hinaus war er als stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf und ehrenamtlicher Vorsitzender des Fördervereins des Heinrich-Hertz-Berufskollegs Düsseldorf tätig. Zuletzt engagierte er sich insbesondere für das Kinderhospiz Regenbogenland.

Eberhard Friedrich, Bad Berleburg
Jahrzehntelanges Engagement im kommunalpolitischen und heimatlichen Bereich zeichnen Eberhard Friedrich aus. Von 1989 bis 2020 war er Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Bad Berleburg. Fünf Jahre war er in der Gesellschafter-Versammlung BLB-Tourismus GmbH tätig. Das Wohl und die positive Entwicklung seiner Heimatregion lagen ihm stets am Herzen. Von 2007 bis 2020 war Friedrich Mitglied des Zweckverbandes der Region Wittgenstein und setzte sich dort für eine verbesserte interkommunale Zusammenarbeit ein.

Prof. Dr. Bernd Günter, Mettmann
Prof. Dr. Bernd Günter engagierte sich über viele Jahre für kulturelle Angelegenheiten in seiner Heimatstadt Mettmann. Über 25 Jahre war er ehrenamtlicher Leiter und Sprecher des Marketing-Arbeitskreises „Neanderthalstadt“. Besonders hat er sich mit seinem Einsatz für die kulturelle Attraktivität der Mettmanner Innenstadt, die im Schatten des berühmten Neanderthal Museums steht, verdient gemacht. Zu einem seiner herausragenden Projekte zählt der „Evolutionspfad“ zwischen dem Stadtzentrum Mettmanns und dem Neanderthal-Museum. 

Rolf Peter Gutsche, Hamm
Rolf Peter Gutsche war mit herausragendem Engagement viele Jahre in verschiedenen Vereinen mit Bezug zum Bergbau tätig. Seit 1986 ist er ehrenamtlicher (Renten-)Versicherungsberater, seit 2009 Vorsitzender des Knappenvereins „Glück Auf“. Dabei setzt er sich vor allem für die Dokumentation und den Erhalt von Bergbaugeschichte ein. Zusätzlich ist er in der AWO und in der SPD aktiv, unter anderem als Sachkundiger Bürger und stellvertretendes Mitglied im Kreispolizeirat der Stadt Hamm.

Ursula Hüwel, Münster
Mehr als 30 Jahre hat sich Ursula Hüwel bei der ökumenischen Kleiderkammer der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus in Münster engagiert. Als Leitung war sie die treibende Kraft für die Vergrößerung und Renovierung der Kleiderkammer aufgrund des steigenden Bedarfs. Darüber hinaus war sie jahrzehntelang Mitglied im Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Münster-Rjasan e.V. Dort unterstützte sie unter anderem Hilfstransporte und die Einrichtung einer Nähstube. Zur Unterstützung der Hilfe zur Selbsthilfe reiste Ursula Hüwel mehrfach auf eigene Kosten nach Russland, um Frauen beim Nähen anzuleiten. 

Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Düsseldorf
Prof. Dr. Dr. Frank Schneider zeichnet sich durch langjähriges Engagement bei der Aufarbeitung von Medizinverbrechen und der Rolle der Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus aus. Als Facharzt für Psychiatrie hat er sich viele Jahre lang als ehrenamtliches Vorstandsmitglied, zeitweise auch als Präsident, im Fachverband Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. um die Aufarbeitung der Rolle der deutschen Psychiatrie und Psychotherapie in der NS-Zeit verdient gemacht. Er bekannte sich zur historischen Verantwortung seines Berufsstandes und entschuldigte sich explizit bei Opfern und Angehörigen. Weiter sorgte er für die Einrichtung einer wissenschaftlichen Kommission und initiierte und begleitete die Wanderausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“, die unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck stand und international Beachtung fand. Er ist engagiertes Mitglied im Kuratorium der Robert-Enke-Stiftung, um die Aufmerksamkeit und Akzeptanz für das Thema Depression in der Gesellschaft zu erhöhen.

Erika Zeising, Bielefeld
Erika Zeising steht für jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich. Sie unterstützte seit 1997 die Errichtung einer sozialdiakonischen Einrichtung in Gusev und gründete dort eine ambulante Pflege buchstäblich aus dem Nichts. Weit über ihr berufliches Wirken als Diakonisse hinaus zeigte sie größten Einsatz für hilfebedürftige Menschen. Noch heute ist sie ehrenamtlich in der Sarepta Schwesternschaft/Bethel tätig.

Über den Bundesverdienstorden

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet und seitdem an über 260.000 Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die Aushändigungen finden üblicherweise durch Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister oder Bürgermeister statt. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Die Laudationes an die Trägerinnen und Träger des Bundesverdienstordens im Wortlaut:

(Es gilt das gesprochene Wort)

Karl-Heinz Danger aus Detmold

Der gelernte Mechaniker war bis zum Beginn seiner Rente Ressortleiter in einem Unternehmen der Medizintechnik.

Doch bei Karl-Heinz Danger dreht sich schon lange vieles um den Sport. Besonders engagiert ist er im Fußball – als Mitglied des „TSV Bentrup-Loßbruch v. 1921 e.V.“ in vielen Funktionen bis zum Vorsitzenden und dabei mit einem besonderen Schwerpunkt bei der Integration von geflüchteten Menschen in den Verein. Er gehörte zu den Initiatoren der Vereinszeitschrift „Rabatz“. Bis heute organisiert er die Familienfreizeiten des TSV auf der Nordseeinsel Juist.

Von 2009 bis 2020 war Karl-Heinz Danger zudem Vorsitzender des „Stadtsportverbandes Detmold e.V.“ – des SSV.

Dort initiierte er einen regelmäßigen Austausch zwischen dem SSV und den Fraktionen des Rates der Stadt Detmold.

Durch sein Engagement wurden zahlreiche Projekte initiiert und umgesetzt - so ein Sponsorenvertrag mit den Stadtwerken Detmold, der die finanzielle Absicherung des SSV langfristig gewährleistet, so das Projekt „Sports4Kids“, das Spaß an Spiel, Sport und Bewegung schon in jungen Jahren vermittelt. Jedes Detmolder Kind erhält zum vierten Geburtstag einen Gutschein im Wert von 50 Euro für eine einjährige Mitgliedschaft in einem Detmolder Sportverein.

Und auch die Schwimmförderung an den Grundschulen der Stadt Detmold liegt Karl-Heinz Danger am Herzen. Auf seine Initiative hin wird zur Unterstützung des Schwimmunterrichts eine städtische Schwimmmeisterin eingesetzt.

Besonders intensiv und mit hohem Zeitaufwand begleitete Karl-Heinz Danger das 2019 gestartete Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und nicht zuletzt hat er das Projekt „Sport für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen.

Herr Danger, gefühlt haben Sie zumindest halb Detmold im wahrsten Sinne des Wortes „in Bewegung gesetzt“.

Und dass Sie dafür heute das Verdienstkreuz am Bande überreicht bekommen, ist mehr als verdient. Herzlichen Glückwunsch!

Georg Eickholt aus Bedburg

Georg Eickholt ist ein erfolgreicher Geschäftsführer, Handwerker und Unternehmer. Doch Georg Eickholt hat nicht nur eine unternehmerische Laufbahn vorzuweisen. Er engagiert sich seit über 25 Jahren ehrenamtlich – und das wirklich herausragend im Vorstand der Elektroinnung Düsseldorf, als ihr Obermeister und seit 2018 als ihr Ehrenobermeister.

Georg Eickholt vertritt die Elektroinnung Düsseldorf im Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke in NRW.

Er engagiert sich auf Bundesebene als Delegierter in der Mitgliederversammlung des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informations-technischen Handwerke.

Mit dem ihm eigenen Enthusiasmus investiert er viel Zeit und Arbeit, um die Jahrestagungen des Zentralverbands zu organisieren.

Bereits 2014 initiierte Georg Eickholt mit seiner Innung den „Tag der E-Mobilität in Düsseldorf“, der seitdem jährlich vor dem Düsseldorfer Rathaus stattfindet.

Seit über 27 Jahren ist Georg Eickholt stellvertretendes Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Düsseldorf.

Zehn Jahre lang war er stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf und vertrat die Interessen des gesamten Handwerks gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung.

Außerdem ist Georg Eickholt seit 2008 ehrenamtlicher Vorsitzender des Fördervereins des Heinrich-Hertz-Berufskollegs in Düsseldorf, einer städtischen Schule für Elektrotechnik und Chemie. Dort trug er maßgeblich dazu bei, dass am Berufskolleg ein erfolgreiches Netzwerk von Fachleuten aufgebaut werden konnte und es eine zukunftsweisende technische Ausstattung für den Unterricht erhalten hat.

Georg Eickholt engagiert sich außerdem ehrenamtlich für das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf.

Lieber Herr Eickholt, Sie haben sich in herausragender Weise für Ihren Berufsstand engagiert. Die Unterstützung junger Menschen auf ihrem beruflichen Lebensweg war Ihnen stets besonders wichtig.

Mit dem Einsatz für die Elektromobilität haben Sie die Relevanz dieses Themas früh erkannt und damit nicht nur für Nordrhein-Westfalen, sondern weit darüber hinaus sprichwörtlich viel bewegt.

Ich freue mich, Ihnen heute für Ihren besonderen Einsatz und als Zeichen der Anerkennung das Verdienstkreuz am Bande aushändigen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch.

Eberhard Friedrich aus Bad Berleburg

Wir kommen nun zu einem Kommunalpolitiker, der viel für seine Heimatstadt Bad Berleburg getan hat.

1984 wurde Eberhard Friedrich von den Bürgerinnen und Bürgern Bad Berleburgs zum ersten Mal in den Rat der Stadt gewählt.

1989 wurde er Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Rat 2020 blieb er in dieser Funktion und füllte sie mit großer Verlässlichkeit und überragendem Engagement aus. 36 Jahre Ratsmitglied und 31 Jahre Fraktionsvorsitzender, das ist bemerkenswert. Von 1985 bis 2001 leitete Eberhard Friedrich zudem den CDU-Stadtverband Bad Berleburg.

Eberhard Friedrich hat Bad Berleburg vorangebracht.

So hatte er großen Anteil daran, dass Bad Berleburg als „Ausgewählter Ort 2012“ der Initiative „Deutschland - Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde. Es ist wesentlich ihm zu verdanken, dass die Stadt mit dem „European Energy Award“ (eea) ausgezeichnet wurde.

Auch die Auszeichnung der Stadt als „Nachhaltigste Kleinstadt 2020“ und als erster Ort in Nordrhein-Westfalen mit dem Qualitätszertifikat „Premium Wanderort“ gingen maßgeblich auf seinen Einsatz und Ideenreichtum zurück. Fünf Jahre lang war Eberhard Friedrich in der Gesellschafterversammlung BLB-Tourismus GmbH tätig.

Darüber hinaus war er viele Jahre Mitglied des Zweckverbandes der Region Wittgenstein und setzte sich dort erfolgreich für eine verbesserte interkommunale Zusammenarbeit ein.

Eberhard Friedrich ist ein Vollblut-Kommunalpolitiker.

Der Bundespräsident hat Ihnen, lieber Herr Friedrich, für Ihr großes Engagement das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Heute darf ich es Ihnen überreichen und herzlich gratulieren!

Prof. Dr. Bernd Günter aus Mettmann

Professor Dr. Bernd Günter lehrte Jahrzehnte an der Heinrich-Heine-Universität hier in Düsseldorf und hat bereits während seiner beruflichen Laufbahn herausragende Verdienste erworben.

Er hat beispielsweise einen deutschlandweit beispielgebenden Masterstudiengang „Kunstvermittlung und Kulturmanagement“ etabliert.

Zudem leitet Professor Günter seit über 28 Jahren ehrenamtlich als Sprecher den Marketing-Arbeitskreis Neanderthalstadt“.

Ihm ging es darum, die Innenstadt Mettmanns attraktiver zu gestalten und die Verbindung zwischen der Innenstadt und dem berühmten Neanderthal-Museum herzustellen.

Das ist ihm durch zahlreiche Projekte gelungen, zum Beispiel durch den sogenannten „Evolutionspfad“ mit künstlerisch gestalteten Stationen.

Da dem Arbeitskreis keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, akquirierte er persönlich bei ortsansässigen Firmen und Privatpersonen Spenden für die verschiedenen Projekte.

Über viele Jahre macht sich Prof. Dr. Bernd Günter ehrenamtlich für Kultur und Tourismus in seiner Heimatregion stark.

Für dieses herausragende Engagement darf ich Ihnen heute, lieber Professor Günter, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen. Herzlichen Glückwunsch.

Rolf Peter Gutsche aus Hamm

Rolf Peter Gutsche ist ehemaliger Bergmann, der das Gemeinschaftsgefühl von Bergleuten ausstrahlt und lebt. Seit jeher setzt er sich für andere ein. Bereits seit den 1970er Jahren ist Rolf Peter Gutsche in der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie engagiert – damals hieß sie noch anders.

Seit über 35 Jahren wendet er einen Teil seiner Freizeit als ehrenamtlicher Versichertenberater auf.

Er unterstützt ältere Menschen bei der Beantragung ihrer Rente und bei der Klärung von Rentenansprüchen.

Vor allem die Interessen der schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen liegen ihm besonders am Herzen.

Direkt im Anschluss an seine berufliche Tätigkeit hat Rolf Peter Gutsche den Vorsitz des „Allgemeinen Knappenvereins ‚Glück Auf‘ Hamm-Nordenfeldmark-Heessen“ übernommen. Durch seinen Einsatz wurde beispielsweise ein Vereinsheim eingerichtet.

Herr Gutsche unterstützt mit seinem Wissen und Engagement viele Knappenvereine in ganz Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus.

Für Rolf Peter Gutsche ist die Pflege der Bergbautradition keine Folklore. Zusammen mit Schulen, Kindergärten, dem Stadtteilzentrum und vielen Vereinen bringt er Jugendlichen und Kindern die Geschichte des Bergbaus näher. Deshalb sind im Stadtbezirk an vielen Stellen alte Bergbau-Maschinen, Loren und vieles mehr ausgestellt – die Initiative dazu ging von Rolf Peter Gutsche aus. Herr Gutsche hat es mit seiner ansteckenden Begeisterung für den Bergbau geschafft, das Erscheinungsbild seines Heimatortes zu verändern.

2017 wirkte Herr Gutsche an der großen Traditionsveranstaltung „Landeskirchschicht“ mit und holte sie nach Hamm.

Aus ganz Nordrhein-Westfalen kamen Knappenvereine zu einem großen ökumenischen Gottesdienst und Umzug in die Stadt.

Zum Ende des Steinkohlenbergbaus arbeitete Rolf Peter Gutsche in Kooperation mit der Stadt Hamm federführend daran mit, eine große Bergbau-Ausstellung und eine „Abschiedsveranstaltung“ zu organisieren.

Zudem ist Rolf Peter Gutsche in der Arbeiterwohlfahrt und in der SPD aktiv.

Lieber Herr Gutsche, seit vielen Jahrzehnten stehen Sie ihren Mitmenschen mit Rat und Tat zur Seite und bewahren die Kultur und Bergbautradition in Ihrer Heimatstadt. Heute stehen Sie einmal im Mittelpunkt.

Sehen Sie das Verdienstkreuz am Bande auch als Dankeschön der Gesellschaft und der zahllosen Menschen, denen Sie im Laufe der Jahre uneigennützig zur Seite gestanden haben.

Ursula Hüwel aus Münster

2020 stellte Ursula Hüwel in Münster einen persönlichen Rekord auf.

Sie nähte zu Beginn der Pandemie eintausend Mund-Nasen-Masken, um sie gegen eine kleine Spende abzugeben.

Damals kamen rund 1.200 Euro zusammen, mit denen Frau Hüwel soziale Initiativen unterstützte. Doch einen weiteren persönlichen Rekord halte ich für noch bemerkenswerter, denn Ursula Hüwel engagiert sich seit über dreißig Jahren ehrenamtlich in der Kleiderkammer der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus. Dabei legen Ursula Hüwel und ihr Team besonderen Wert darauf, eine Atmosphäre zu schaffen, in der allen, die Hilfe suchen, mit Respekt begegnet wird.

2017 hat Frau Hüwel ihr ohnehin schon zeitaufwändiges Engagement noch einmal intensiviert und die Leitung des Teams der Kleiderkammer übernommen. Seitdem ist sie zusätzlich auch für die Akquisition und Koordination der Ehrenamtlichen verantwortlich.

Sie kümmert sich um die konzeptionelle Ausrichtung der Kleiderkammer und hat für alle Beteiligten ein offenes Ohr – nahezu rund um die Uhr.

Der Bedarf an Bekleidung war zuletzt so groß, dass die Kleiderkammer auf Ursula Hüwels Initiative hin noch einmal vergrößert wurde.

Gemeinsam mit Handwerkern und mit der Unterstützung von Auszubildenden, Kindern und Jugendlichen aus der Kirchengemeinde ist das gelungen. Hand in Hand und über alle Generationen hinweg. Eine tolle Aktion, wie ich finde!

Neben ihrem Engagement für die Kleiderkammer ist Frau Hüwel seit 1984 Mitglied im Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Münster-Rjasan e.V.

Mit Unterstützung von Frau Hüwel, die dafür selbst mehrmals nach Russland reiste, wurde eine Nähstube eingerichtet. Sie leitete zahlreiche Frauen an, um vor Ort dringend benötigte Bekleidung anfertigen zu können. Um zu helfen, ist Ursula Hüwel kein Weg zu weit.

Liebe Frau Hüwel, Sie sind mit Ihrem Engagement ein leuchtendes Beispiel für uns alle.

Ich freue mich, Ihnen heute das Verdienstkreuz am Bande überreichen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!

Prof. Dr. Dr. Frank Schneider aus Düsseldorf

Salopp formuliert könnte man sagen „Das ist keine leichte Kost!“

Gemeint ist das Thema, mit dem sich Frank Schneider, langjähriger Universitätsprofessor für Psychiatrie und Facharzt Psychotherapie, ein Berufsleben lang auseinandersetzt.

Vor Jahrzehnten tritt er in die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) ein und engagiert sich dort ehrenamtlich im Vorstand.

Während seiner Amtszeit als Präsident der Gesellschaft hält er eine seinerzeit vielbeachtete Rede. Als erster bekennt er sich stellvertretend für die DGPPN und ihre Vorgängerverbände zur historischen Verantwortung seines Berufsstandes während der Zeit des Nationalsozialismus.

Frank Schneider ist es, der sich erstmalig explizit bei allen Opfern sowie deren Angehörigen entschuldigt – für die Verbrechen, die damals von Psychiatern und Psychotherapeuten an ihnen verübt wurden.

Frank Schneider ist es auch, der im Wesentlichen für die Einrichtung einer wissenschaftlichen Kommission sorgt, damit die Verstrickung der Vorläuferorganisationen in die NS-Euthanasie und andere NS-Verbrechen erforscht werden kann.

Frank Schneider initiiert die Wanderausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“.

Diese Ausstellung wird im Laufe von sechs Jahren (zwischen 2014 und 2020) von mehr als einer halben Million Menschen in acht Ländern auf fünf Kontinenten besucht. Über all die Jahre hat Frank Schneider die Ausstellung eng begleitet.

Doch Prof. Schneider kümmert sich nicht nur um die Vergangenheit.

Vor zwölf Jahren gründet er innerhalb der DGPPN das Referat Sportpsychiatrie und Sportpsychotherapie. Noch im selben Jahr wird er Mitglied im Kuratorium der Robert-Enke-Stiftung. Ihm geht es darum, für Menschen, die Leistungssport betreiben, Hilfsangebote zu schaffen, dadurch Auswege aus einer psychischen Krankheit aufzuzeigen und auch die gesellschaftliche Akzeptanz für dieses Thema zu erhöhen.

Lieber Herr Schneider, für Ihr Einstehen gegen das Vergessen und für Ihr vorbildliches Engagement, hat Ihnen der Bundespräsident den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Es ist mir eine große Freude, dass ich Ihnen diese Auszeichnung heute überreichen darf.

Erika Zeising aus Bielefeld

Die ausgebildete Kinderkrankenschwester Erika Zeising unterrichtete unter anderem als examinierte Lehrerin für Krankenpflegerufe in der Kinderkrankenpflegeschule Sarepta/Bethel, sie leitete die Diakoniestation Lübbecke und war schließlich bis zu Ihrem Eintritt in den Ruhestand als Krankenschwester in einem stationären Hospiz tätig.

Aber 1997 nahm sie ein ganz besonderes Angebot an.

Erika Zeising ließ sich für ein halbes Jahr von ihrer Arbeit freistellen und begann eine Arbeit in Gusev in Russland, um dort eine Gruppe von Frauen im Bereich der Alten- und Krankenpflege auszubilden.

Denn im gesamten Gebiet rund um Gusev, das einmal früher zu Ostpreußen gehörte, waren alte und kranke Menschen meist komplett auf sich allein gestellt.

Erika Zeising gründete in Gusev die ambulante Pflege buchstäblich aus dem Nichts, aber mit viel Optimismus, Schaffenskraft und Know-how.

Dabei erhielt sie außer einem Dienstwagen keinerlei finanzielle Unterstützung. Sie bestritt sämtliche Ausgaben für Miete, Lebenshaltung, Arztbesuche und Benzin von ihren Ersparnissen.

Während ihres sechsmonatigen Aufenthalts in Gusev gelang es Erika Zeising, zehn Frauen zu Pflegekräften auszubilden, ein Diakoniezentrum aufzubauen und für die Bezahlung des Pflegepersonals zu sorgen.

Die Nachhaltigkeit ihres Wirkens zeigt sich darin, dass einige der von ihr ausgebildeten Frauen weitere Pflegekräfte angelernt haben und es in Gusev heute eine funktionierende Pflege gibt.

Bis heute wirbt Erika Zeising in ihrem Bekanntenkreis Spendengelder ein, die sie persönlich nach Gusev bringt, um vor Ort die benötigten Heil- und Hilfsmittel zu kaufen. Sie nimmt die anstrengenden Reisen, die sie selbst finanziert, immer wieder auf sich.

Zum zwanzigjährigen Bestehen des Diakoniezentrums im Jahr 2017 konnte durch die von ihr gesammelten Spenden ein neues Auto für die Pflegekräfte in Gusev gekauft werden.

Für dieses vorbildliche und großartige Engagement hat der Bundespräsident Erika Zeising das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Ich freue mich sehr, liebe Frau Zeising, Ihnen heute diese hohe Auszeichnung überreichen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch.

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