Ministerpräsident Hendrik Wüst verleiht 18 Personen für ihren herausragenden Einsatz während der Hochwasserkatastrophe 2021 die Rettungsmedaille des Landes

Ministerpräsident Wüst: Die Geehrten haben in dramatischen Situationen ihre eigenen Ängste überwunden und andere aus scheinbar auswegloser Lage befreit – sie sind Vorbilder für uns alle

5. Juli 2023
Ministerpräsident Hendrik Wüst verleiht 18 Personen für ihren herausragenden Einsatz während der Hochwasserkatastrophe 2021 die Rettungsmedaille des Landes

Ministerpräsident Hendrik Wüst zeichnet in Düsseldorf 18 Personen mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen aus.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Hendrik Wüst zeichnet am Mittwoch, 5. Juli 2023, in Düsseldorf 18 Personen mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Sie alle haben während der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 ihr eigenes Leben gefährdet, um andere Menschen aus lebensbedrohlichen Notlagen zu retten. Darüber hinaus spricht der Ministerpräsident eine Öffentliche Belobigung an eine Person aus, die andere Menschen vor der Flut gewarnt hat. Die Auszeichnung findet am Abend im Rahmen einer Feierstunde in der Staatskanzlei statt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Am 14. und 15. Juli jährt sich die verheerende Hochwasserkatastrophe, bei der in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen ihr Leben verloren haben, zum zweiten Mal. Die Flut im Juli 2021 hat viele Menschen in unserem Land hart getroffen, unbeschreibliches Leid verursacht und ein gewaltiges Ausmaß der Zerstörung hinterlassen. Die Katastrophe war und ist auch ein mahnendes Zeugnis des menschengemachten Klimawandels. Der Schutz unseres Klimas gehört zu den größten Aufgaben unserer Zeit – unsere Generation muss die richtigen Weichen für die Zukunft stellen und beim Klimaschutz schneller vorankommen.“

Der Ministerpräsident weiter: „Im Vorfeld des zweiten Jahrestages kommen viele Erinnerungen an die Flut hoch, die bis heute schwer zu verarbeiten sind. Zugleich erinnern wir uns aber auch an die überwältigende Solidarität, die nach der Katastrophe überall im Land zu sehen und zu spüren war. Und wir erinnern uns an den mutigen Einsatz vieler Menschen, die inmitten der Katastrophe über sich hinausgewachsen sind und ihre Mitmenschen aus Notlagen befreit haben. Stellvertretend für viele andere zeichnen wir 18 Menschen mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen aus, die in der Flut ihr eigenes Leben riskiert und das ihrer Mitmenschen gerettet haben. Sie haben in dramatischen Situationen ihre eigenen Ängste überwunden und andere aus scheinbar auswegloser Lage befreit – mit dieser Entschlossenheit und dieser Stärke sind sie Vorbilder für uns alle. Ihnen und den vielen anderen Retterinnen und Rettern in der Flut gilt mein tiefer Dank!“

Die Rettungstaten im Überblick

  • Florian Leeser aus Wuppertal und Benedikt Skirlo aus Solingen retteten drei Personen aus ihrem von Wassermassen eingeschlossenen Fahrzeug.
  • Sascha Shah und Tobias Engels aus Zülpich retteten gemeinsam mit Niklas Roggendorf und Alexander Schmidt aus Euskirchen mehreren Menschen während der Hochwasserkatastrophe das Leben.
  • Markus Teichmann aus Stolberg rettete zwei Frauen aus einem von den Wassermassen eingeschlossenen Bungalow.
  • Bartosz Zarebski, Mario Schröder, Stephan Möller, Yusufcan Ibis und Sascha Langrock aus Altena retteten einen Feuerwehrmann aus den Fluten.
  • Hubert Schilles aus Mechernich, Wolf-Christian Lorenz aus Bad Münstereifel und Carsten Bönsch aus Zülpich verhinderten, dass der Damm der Steinbachtalsperre bricht und bewahrten somit die umliegenden Ortschaften vor einer erneuten Überflutung.
  • Polizeihauptkommissar Marc Pfeiffer aus Buchholz rettete mit seinem privaten Motorboot mehrere Personen aus ihren von den Wassermassen eingeschlossenen Häusern.
  • Hauptfeldwebel Jennifer Monzel aus Essen evakuierte während der Hochwasserkatastrophe selbstständig mehrere Personen aus lebensgefährlichen Situationen und unterstützte die Evakuierungsmaßnahmen der Rettungskräfte.
  • Polizeihauptkommissar Patrick Reichelt aus Swisttal rettete mehr als 60 Personen aus vom Hochwasser eingeschlossenen Gebäuden.
  • Bruder Dirk Wasserfuhr aus Wuppertal warnte durch Läuten der Notglocken des Klosters die Bewohner des Wuppertaler Stadtteils Bevenburg vor der drohenden Flut des Wupperstausees, wofür ihm eine öffentliche Belobigung ausgesprochen wird.
  • 2:20
  • Video: Land NRW

05.07.2023

Als Folge des Hochwassers 2021 drohte der Damm der Steinbachtalsperre zu brechen und umliegende Orte zu überfluten. Hubert Schilles, Wolf-Christian Lorenz und Carsten Bönsch konnten den Dammbruch durch ihr mutiges Handeln verhindern.

  • 1:41
  • Video: Land NRW

05.07.2023

Altena im Märkischen Kreis war vom Hochwasser 2021 stark betroffen. Fünf Nachbarn gelang es, einen Feuerwehrmann im Einsatz aus der starken Strömung zu retten.

  • 2:20
  • Video: Land NRW

05.07.2023

Durch ihr besonnenes und selbstloses Handeln evakuiert die Soldatin Jennifer Monel, bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte, viele Bewohner und rettet dadurch vermutlich viele Leben. Wie sie sich an den Tag erinnert, erzählt Jennifer Monzel im Video. 

Hintergrund

Die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen wird seit 1951 auf der Grundlage des Gesetzes über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Mit ihr werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet haben. Insgesamt wurde die Medaille aus massivem Silber bisher an 1.373 Bürgerinnen und Bürger verliehen.

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