Ministerin Löhrmann: Durchlässigkeit im Schulbereich ermöglicht erfolgreiche Integration
Fachtagung „Schule entwickeln – Das Miteinander gestalten“
Wie sieht eine interkulturelle Schule aus und wie kann das Miteinander in einer Schule in der Migrationsgesellschaft erfolgreich gestaltet werden?
Wie sieht eine interkulturelle Schule aus und wie kann das Miteinander in einer Schule in der Migrationsgesellschaft erfolgreich gestaltet werden? Diese Fragen diskutierten Schulministerin Sylvia Löhrmann und weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung „Schule entwickeln – Das Miteinander gestalten“ in der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) in Soest.
Schulministerin Sylvia Löhrmann sprach mit dem 20-jährigen Omar aus Syrien, der derzeit an einer Gesamtschule sein Abitur macht, über Möglichkeiten für eine zielgerichtete Unterstützung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen. Omar hatte die Diskrepanz zwischen seinen Erwartungen und den Erfahrungen in einem pointierten Videoclip dargestellt. Im Gespräch waren sich beide einig, dass deutsche und zugewanderte Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte gemeinsam zu einem gelungenen Miteinander beitragen können.
Ministerin Löhrmann unterstrich: „Das Beispiel des Schülers macht Mut. Eine Stärke unseres Schulsystems ist die Durchlässigkeit. So können auch Kinder und Jugendliche, denen es nicht in die Wiege gelegt wurde, erfolgreiche Bildungsbiografien schreiben. Dies gilt umso mehr für diejenigen jungen Menschen, die ihren Schulbesuch in Deutschland erst an einer weiterführenden Schule beginnen.“
Eugen-L. Egyptien, Direktor QUA-LiS NRW, erläuterte die Bedeutsamkeit und vielfältigen Anknüpfungspunkte der Themen Integration und Interkulturalität für die Arbeit des Landesinstituts und kündigte an, auch zukünftig konkrete Unterstützungsangebote für die interkulturelle Schulentwicklung bereitzustellen.
Yasemin Karakaşoğlu, Professorin für Interkulturelle Bildung an der Universität Bremen, griff Ansätze aus verschiedenen Workshopangeboten der Tagung auf und zog das Fazit: „Das Miteinander in einer Schule mit migrationsbedingt heterogener Schülerschaft lässt sich nicht auf den Umgang mit kulturellen Unterschieden reduzieren. Kinder und Jugendliche wachsen in einer Migrationsgesellschaft auf, die es von allen gemeinsam zu gestalten gilt. Es ist Aufgabe von Schulen, sie dazu zu befähigen.“
Während der Tagung hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem die Gelegenheit, anhand der Ausstellung „natural diversity“ konkrete Einblicke in das interkulturelle Schulprojekt des Ottilie-Schoenewald-Weiterbildungskollegs in Bochum in Kooperation mit der Musikschule Bochum zu gewinnen.