Herausragendes Engagement im Tierschutz: Ministerin Gorißen und Landestierschutzbeauftragte von Dehn verleihen Tierschutzpreis Nordrhein-Westfalen 2025
Anerkennung für großen Einsatz im Tierschutz und mehr Sichtbarkeit für unermüdliches Engagement: Bereits zum fünften Mal wird herausragende Tierschutzarbeit vom Land Nordrhein-Westfalen gewürdigt.
Anerkennung für großen Einsatz im Tierschutz und mehr Sichtbarkeit für unermüdliches Engagement: Bereits zum fünften Mal wird herausragende Tierschutzarbeit vom Land Nordrhein-Westfalen gewürdigt. Am 3. November 2025 hat Ministerin Silke Gorißen gemeinsam mit der Landestierschutzbeauftragen, Dr. Gerlinde von Dehn, den Tierschutzpreis Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf verliehen. Insgesamt stellt das Land jährlich 30.000 Euro an Preisgeldern bereit und ehrt damit unermüdliches Engagement im Tierschutz.
Ministerin Silke Gorißen: „Ob im Tierheim, im Verein oder als Tierschutzinitiative: In Nordrhein-Westfalen kümmern sich sehr viele Menschen mit viel Herzblut um das Wohl von Tieren, oftmals an 365 Tagen im Jahr. Ihr vielfältiger Einsatz ist beeindruckend. Es ist wichtig, dieses herausragende Engagement immer wieder zu würdigen und in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Deshalb freue ich mich besonders, den Tierschutzpreis des Landes an herausragende Menschen in Nordrhein-Westfalen zu vergeben. Tierschützerinnen und Tierschützer sind Vorbilder für unsere Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass ihr vorbildliches Wirken noch mehr Menschen motiviert, sich für die gute Sache einzubringen.“
Die Tierschutzbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Gerlinde von Dehn: „Sich im Tierschutz zu engagieren, bedeutet Verantwortung zu übernehmen, Tierschutz ist eine Grundhaltung, die sich vor allem in unserem täglichen Handeln zeigt. Jeder Einsatz für ein Lebewesen ist ein Schritt hin zu einer mitfühlenderen und auch gerechteren Gesellschaft. Heute ehren wir Menschen, die mit Herz, Mut und Ausdauer gezeigt haben, dass sie diese Haltung leben und weitertragen. Ich freue mich sehr, dass wir in Nordrhein-Westfalen so viele engagierte Menschen haben, die sich teilweise schon jahrzehntelang für das Wohlergehen und den Schutz von Tieren einsetzen.“
Folgende Vereine und Personen wurden ausgezeichnet:
Anke und Thomas Voß aus Münster wurden mit dem ersten Platz und 10.000 Euro ausgezeichnet. Seit 2011 engagieren sie sich ehrenamtlich in der Wildtierhilfe und haben 2024 den Verein „Aktive Wildtierhilfe Münster e.V.“ gegründet, dessen Vorsitzende sie derzeit sind. In ihrer privaten Pflegestation versorgen Anke und Thomas Voß jährlich über 150 verletzte, geschwächte oder verwaiste Wildtiere wie Singvögel, Störche, Igel und Steinmarder. Neben der Pflege setzen sie sich auch öffentlich für bessere Bedingungen in Auffangstationen ein und organisieren Fortbildungen für Pflegestellen. Anke Voß berät regelmäßig Finderinnen und Finder und ist eine feste Größe in der münsterländischen Wildtierhilfe – allein 2025 erhielt sie über 500 Anrufe zu gefundenen Wildtieren.
Den zweiten Platz und 8.000 Euro erhielt Christa Becker aus Bochum. Sie widmet sich seit rund 50 Jahren dem Tierschutz und betreibt seit fast 40 Jahren eine Mauerseglerpflegestation, die jährlich zahlreiche Vögel aus ganz Nordrhein-Westfalen aufnimmt. Oft ist sie zwölf Stunden am Tag damit beschäftigt. Christa Becker arbeitet eng mit der Mauerseglerklinik Frankfurt und Behörden sowie NGOs zusammen. Kindern und Jugendlichen ermöglicht sie, die Pflege „ihres Seglers“ mitzuerleben und daraus Schulprojekte zu entwickeln. Während der Herbstmonate unterstützt Christa Becker „Pro Igel e.V.“ und engagiert sich für Aufklärung und Tier- sowie Artenschutz. Zudem hält sie Vorträge, schreibt aktuell ein Kinderbuch und setzt sich für vogelfreundliche Bauweisen ein.
Platz drei und jeweils 6.000 Euro gingen an zwei Bewerber, die bei der Punktevergabe der Jury gleichauf waren: Dirk Sindhu mit der Bergischen Greifvogelhilfe in Rösrath (Rheinisch-Bergischer Kreis) und der Eselpark Zons e. V. in Dormagen (Rhein-Kreis Neuss).
Seit fast 30 Jahren widmet sich Dirk Sindhu der Pflege von Greifvögeln und Eulen. Die Bergische Greifvogelhilfe entstand 2010 und ist heute bundesweit anerkannt. 2024 wurden über 500 Tiere versorgt, mit einer Wiederauswilderungsquote von über 70 Prozent. Die Bergische Greifvogelhilfe bietet Fortbildungen und Beratung für Behörden und Stationen an, betreut Biologie-Studierende als Praktikanten und erweitert die Anlage stetig. Auch kleinere Vogelarten finden inzwischen in Außenstellen Hilfe. Das Engagement von Dirk Sindhu verbindet Fachkompetenz, Ausbildung und enormen Einsatz für den Schutz heimischer Vogelarten.
Darinka und Peter Norff gründeten 2006 den Eselpark Zons e.V., um in Not geratenen Eseln und anderen Tieren wie Ponys, Ziegen und Schweinen ein artgerechtes Zuhause zu bieten. Der Verein finanziert sich durch Spenden und Patenschaften und hat bereits über 250 Esel gerettet. Neben der Tierpflege liegt der Fokus auf Begegnungen zwischen Menschen und Tier durch Eselwanderungen, Schulprojekte und Besuche in Seniorenheimen. Das Gelände fördert bewusst Biodiversität und bietet Lebensraum für Wildtiere. Für dieses Engagement erhielt der Verein die Auszeichnung „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ und den Landesverdienstorden Nordrhein-Westfalen. Weitere inklusive Projekte sind geplant.
Hintergrund Tierschutzpreis Nordrhein-Westfalen
Der Tierschutzpreis des Landes Nordrhein-Westfalen wird 2025 zum fünften Mal verliehen. Um den Tierschutzpreis konnten sich Bürgerinnen und Bürger, Verbände, Vereine, Betriebe sowie sonstige Einrichtungen und Organisationen aus Nordrhein-Westfalen bewerben. Ausgezeichnet werden kann zum Beispiel ein herausragender Einsatz für den Tierschutz, die Betreuung herrenloser Tiere oder auch praktische Hilfe für in Not geratene Tiere. Darüber hinaus können auch Personen für den Landestierschutzpreis ins Rennen gehen, die sich durch landwirtschaftliches Engagement im Tierschutz auszeichnen oder in der Entwicklung und Anwendung von Alternativmethoden zu Tierversuchen tätig sind. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Bewertung der Bewerbungen. Die Jury besteht unter anderem aus Mitgliedern des Landestierschutzbeirates Nordrhein-Westfalen und der Tierschutzbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bei inhaltlichen Fragen zum Tierschutzpreis wenden Sie sich gerne an: Melina Brauers, Tel: 0211-3843-1051 oder TierSchB@mlv.nrw.de
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