Ruhr-Konferenz: Landesregierung beschließt den Aufbau von vier „Research Departments“ der Universitätsallianz Ruhr

Gemeinsame Forschungszentren der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen sollen internationale Wettbewerbsfähigkeit der Wisse nschaftsregion Ruhrgebiet stärken

17. März 2021
Ruhr-Konferenz Treppe grau

Bei seiner Sitzung das Landeskabinett den Aufbau von zunächst vier gemeinsamen „Research Departments“ der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen beschlossen.

Kultur und Wissenschaft

Bei seiner Sitzung am Dienstag (16. März 2021) hat das Landeskabinett den Aufbau von zunächst vier gemeinsamen „Research Departments“ der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen beschlossen. Damit fördert die Landesregierung im Rahmen der Ruhr-Konferenz den strukturellen und dauerhaften Aufbau neuer und innovativer Forschungszentren der drei Hochschulen in der Universitätsallianz Ruhr. Ein vom Wissenschaftsrat zusammengestelltes Expertenteam hatte zuvor die hohe wissenschaftliche Qualität sowie den großen Mehrwert des gemeinsamen Vorhabens der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen für die Wissenschaftsregion Ruhrgebiet und darüber hinaus bestätigt.
 
Ministerpräsident Armin Laschet: „Seit Beginn der Ruhr-Konferenz sage ich: Die Metropolregion ist eine Chancenregion. Heute ist ein Tag, an dem wir dieses Signal an die Menschen im Revier einmal mehr konkret einlösen. Mit insgesamt 75 Millionen Euro machen wir die starke Wissenschaftslandschaft noch ein Stück stärker. Die drei Universitäten der Research Alliance Ruhr werden mit den Centern und einem College auf entscheidenden Zukunftsfeldern einen neuen Schulterschluss der Innovation angehen. Vorbild kann hier die University of California sein, ohne deren geballte Energie es das Silicon Valley kaum gäbe. Forschung in der Region mit Resultaten von internationalem Rang – darum geht es.“
 
„Mit dem Aufbau der Research Departments bündeln wir die universitäre Spitzenforschung der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen in zukunftsweisenden Forschungsfeldern wie Datenwissenschaften, Arzneimittelforschung oder der Entwicklung neuartiger Energiesysteme. Damit wollen wir als Landesregierung die internationale Strahlkraft des Ruhrgebiets als exzellenter Wissenschaftsregion auf ein neues Niveau heben. In den 1960er Jahren hat die Gründung der Ruhrgebietsuniversitäten den Strukturwandel des Ruhrgebiets von der Industrie- zur Wissensgesellschaft entscheidend vorangetrieben. Auch heute müssen wir wieder ambitioniert denken, um die nächste Stufe bei Exzellenz und internationaler Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen,“ so Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen
 
Mit dem Aufbau der Research Departments will das Land Nordrhein-Westfalen einen hoch innovativen Universitätsverbund im Ruhrgebiet schaffen, der höchsten wissenschaftlichen Exzellenzkriterien genügt – gerade auch international. In den Research Departments bündeln die drei Universitäten ihre Forschungsaktivitäten in den Bereichen, in denen sie bereits heute eine wissenschaftliche Spitzenposition innehaben. Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei Universitäten werden dort zusammenarbeiten, um gemeinsam wissenschaftliche Beiträge zur Lösung wichtiger Zukunftsthemen zu entwickeln. Ziel ist, die internationale Sichtbarkeit des Ruhrgebiets als Wissenschaftsregion zu erhöhen, vielversprechende Wissenschaftler und Studierende anzuziehen sowie zur erfolgreichen Gestaltung des Strukturwandels in der Region beizutragen.
Zu diesem Zweck stellt das Land bis 2024 Mittel von bis zu 75 Millionen Euro zur Verfügung. Der Vollausbau der Einrichtungen wird zum Jahr 2025 angestrebt.
 
Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, dem die Federführung der Ruhr-Konferenz obliegt, ergänzt: „Die Kabinettsentscheidung zeigt: Das Ruhrgebiet rückt zusammen und steht zusammen – auch bei großen Zukunftsthemen. Die künftigen „Research Departments“ bringen innovative Schubkraft für die reiche Wissenschaftslandschaft der Metropolregion und setzen zugleich ein Zeichen für die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger. Die Landesregierung hat die Ruhr-Konferenz gestartet, um auf breiter Front das Potenzial der Metropolregion auszuschöpfen. Die neuen Forschungszentren belegen: Wir kommen voran. Herzliche Glückwünsche an das Wissenschaftsministerium und seine Ministerin sowie an die beteiligten Universitäten. Eine tolle Leistung, die Anerkennung verdient.“
Bei den vier gemeinsamen Research Departments der Universitätsallianz Ruhr werden naturwissenschaftliche Themenbereiche im Fokus stehen. Geplant sind Departments zu den Themen „Chemical Science and Sustainabilty“ (Entwicklung langlebiger umweltschonender Produkte), „Trustworthy Data Science and Security“ (Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit datenintensiver Technologien) sowie „Future Energy Materials and Systems“ (neue Materialien zur Energieträgererzeugung, Energiekonversion, -speicherung und -transport). Auch ein Research Department „One Health“ an der Schnittstelle von medizinischer und ökologischer Forschung ist vorgesehen.
 
Daneben wird ein „College for Social Science and Humanities“ entstehen, das die internationale Sichtbarkeit der geistes- und Sozialwissenschaften der drei Universitäten erhöhen soll. Damit verbunden ist der Aufbau eines sogenannten Fellow-Systems, in dessen Rahmen internationale Gastforscherinnen und -forscher für einen begrenzten Zeitraum an den Lehrstuhl eingeladen werden sollen.
 
In der Universitätsallianz Ruhr arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen seit dem Jahr 2007 eng zusammen.
 
Um die Entwicklung und den Wandel der Metropolregion Ruhr voranzutreiben, hat die Landesregierung die Ruhr-Konferenz gestartet. Sie ist als Prozess angelegt und setzt auf Engagement und Teilhabe von Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kultur, Gesellschaft und Kommunen.
 
Hintergrund Ruhr-Konferenz
Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um die Metropole Ruhr als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten. Der Prozess ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern werden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Chancenregion gesetzt: Vernetzte Mobilität – kurze Wege; Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit; Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt; Sichere Energie – gesunde Umwelt sowie Beste Bildung – exzellente Forschung.
Die Umsetzung der 73 in den Themenforen erarbeiteten und von der Landesregierung beschlossenen Projekte hat Anfang 2020 begonnen. In den kommenden Jahren werden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.
 
Weitere Informationen finden Sie unter: www.ruhr-konferenz.nrw.
Alle Projekte der Ruhr-Konferenz finden Sie unter www.ruhr-konferenz.nrw/umsetzen/handlungsfelder
 

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