Das Land Nordrhein-Westfalen feiert 2021 den 100. Geburtstag von Joseph Beuys

Rund 20 Museen und Kulturinstitutionen des Landes widmen sich 2021 dem im Rheinland geborenen Künstler / Ministerpräsident Armin Laschet übernimmt Schirmherrschaft

23. Januar 2020
Beuys2021

100 jahre joseph beuys“ ist ein Projekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Träger. Schirmherr des Jubiläumsjahres ist Ministerpräsident Armin Laschet.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Joseph Beuys gehört zu den weltweit bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Heute vor 34 Jahren ist er gestorben, doch seine Ideen sind hochaktuell. Sein 100. Geburtstag im Jahr 2021 bietet Anlass für rund 20 Museen und Kulturinstitutionen des Landes Nordrhein-Westfalen, den im Rheinland geborenen Künstler, sein komplexes Wirken und seine internationale Ausstrahlung zu würdigen, neu zu entdecken und kritisch zu befragen. „beuys 2021. 100 jahre joseph beuys“ ist ein Projekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Träger. Schirmherr des Jubiläumsjahres ist Ministerpräsident Armin Laschet.
 
„Joseph Beuys hat von Nordrhein-Westfalen aus weltweit Kunstgeschichte geschrieben. Er zählt zu den bekanntesten Kunstschaffenden Deutschlands und hat als Bildhauer, Aktionskünstler und Zeichner den Kunstbegriff revolutioniert. Der 100. Geburtstag von Joseph Beuys ist ein hervorragender Anlass, um zurückzublicken auf einen einflussreichen Künstler, der begeistert und inspiriert, der hinterfragt und zum Nachdenken anregt, der Kunst unabdingbar mit dem Leben, mit der Philosophie und Wissenschaft verbunden hat. Mit ‚beuys 2021‘ wollen wir den ‚Mann mit dem Filzhut‘ und sein Werk würdigen, ihn neu entdecken und seine Denkanstöße in die heutige Zeit übersetzen “, so Schirmherr Ministerpräsident Armin Laschet.
 
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft: „Joseph Beuys hat mit einem progressiven Kunstbegriff und seinen Ideen von Demokratie und Freiheit etwas riskiert und bewegt. Seine Impulse beeinflussen bis heute den künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs. Zu Beuys‘ 100. Geburtstag werden wir seinem komplexen Werk in zahlreichen ihm gewidmeten Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekten nachspüren, um es aus heutiger Sicht neu zu befragen.“
 
Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: „Der Anspruch von Joseph Beuys, Kunst und Leben zu verbinden, ist bis heute beeindruckend. Sein Denken und Arbeiten war geprägt von einer interdisziplinären Haltung, die alle Bereiche der Wissenschaft einbezogen hat. Dieser Idee fühlt sich die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Bürgeruniversität eng verbunden.“
 
Das Jubiläumsprogramm „beuys 2021. 100 jahre joseph beuys“ Eine Vielzahl von Ausstellungen, Aktionen und Performances, Theater-, Musik- und Lehrveranstaltungen erkunden über das Jahr 2021 hinweg die faszinierenden wie umstrittenen Ideen einer der weltweit einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland werden dazu eingeladen, die Bedeutung von Beuys für die gegenwärtige internationale Kunst wie für die Gesellschaft zu ergründen und über die brennenden Fragen unserer Zeit zu diskutieren: wie Demokratie und Freiheit zu verstehen sind oder wie das Verhältnis von Politik und Kunst heute aussehen kann.

Künstlerische Leitung des Projekts „beuys 2021“

Das Projekt „beuys 2021“ wird von Prof. Dr. Eugen Blume und Dr. Catherine Nichols geleitet und ist bei Prof. Dr Timo Skrandies am Institut für Kunstgeschichte der HHU angesiedelt. Projektmitarbeiterinnen sind Anne-Marie Franz und Inga Nake. Eugen Blume ist Kurator der Sammlung Marx in Berlin sowie Honorarprofessor an der Kunsthochschule in Braunschweig. Bis 2016 war er Leiter der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Catherine Nichols ist Kunst- und Literaturwissenschaftlerin, Kuratorin und Autorin. Sie promovierte 2001 an der University of New South Wales in Sydney. Sie hat eine Vielzahl von kunst- und kulturhistorischen Ausstellungen kuratiert, zuletzt „Shine on Me. Wir und die Sonne“ (2018) für das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden.
 
Gemeinsam haben Eugen Blume und Catherine Nichols zahlreiche Ausstellungen realisiert, darunter mehrere zu Joseph Beuys. 2008 kuratierten sie die umfassende Retrospektive „Beuys. Die Revolution sind wir“ in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. 2013 folgte „Das Ende des 20. Jahrhunderts. The Best is Yet to Come“, die vom gleichnamigen Werk von Beuys ausgehend sich mit Topoi der Zukunft befasste. Anlässlich des 2014 vom Sammler Erich Marx erworbenen und der Nationalgalerie als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellten Schlüsselwerks „DAS KAPITAL RAUM 1970–1977“ von Beuys präsentierten sie 2016 die experimentelle Annäherung „Das Kapital. Schuld – Territorium – Utopie“, die das erweiterte Denken in den Mittelpunkt stellte. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms „beuys 2021“ erarbeiten sie mit Isabelle Malz für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die Ausstellung „Jeder Mensch ist ein Künstler“, die sich auf die universellen und kosmopolitischen Konzepte und Fragen im Werk von Beuys konzentriert.

Über Joseph Beuys

Joseph Beuys (geboren 1921 in Krefeld, aufgewachsen in Kleve, gestorben 1986 in Düsseldorf) war Zeichner, Bildhauer, Aktions- und Installationskünstler, Lehrer, Politiker, Aktivist. Neben Marcel Duchamp, John Cage und Andy Warhol zählt er zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Das Wesen, die Materialität, die Sprache, die Wahrnehmung der Grenzen und Aufgaben der Kunst veränderte er grundlegend. Beuys setzte sich in seinem universell angelegten Werk mit Fragen des Humanismus, der Sozialphilosophie und der Anthropologie auseinander. Seine Kriegserfahrungen als Soldat hatten einen wesentlichen Einfluss auf seine Werkentwicklung, die sich eine radikale Demokratisierung der Gesellschaft zum Ziel setzte. So hob er 1964 die Trennung zwischen seiner Biografie und seiner künstlerischen Arbeit auf: Sein Leben betrachtete er fortan als ein zu formendes Material. Dieses Modell bildete den Ausgangspunkt seiner plastischen Theorie, die 1982 mit seinem sozial-ökologischen documenta-Beitrag „7000 Eichen“ ihren Höhepunkt erreichte. Bis heute ist sein Einfluss in künstlerischen und politischen Diskursen zu spüren.

Joseph Beuys im 21. Jahrhundert

Joseph Beuys hat wie kein anderer Künstler seiner Zeit die Kunst mit gesellschaftlichen Prozessen verbunden, sie in einem universellen Anspruch der Politik, der Wissenschaft, der Philosophie und der Wirtschaft als schöpferische, verändernd wirkende Kraft angeboten. Seine weitreichenden Ideen sind auch heute aktuell. Sein frühes, mit der Frage nach den ökonomischen Verhältnissen verbundenes Engagement für die Umwelt ist nur ein Beispiel für seine Weitsicht. Als prägende Lehrerpersönlichkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie hat er die Frage nach der Bildung neu gestellt. Das durch die Kunst erweiterte Denken und Handeln war sein zentrales Anliegen. In dem Satz „Jeder Mensch ist ein Künstler“ hat er eine universelle Weltgesellschaft angesprochen.
 
Alle Informationen unter: www.beuys2021.de

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