Verbesserung der Interventionsmöglichkeiten bei psychisch auffälligen Gefangenen

12. Januar 2023
Justizia, Gesetz, Justiz, Gerechtigkeit, Urteil

Im Beisein von Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach wurde am Donnerstag, 12. Januar 2023, das Projekt „Medienwand“ im nordrhein-westfälischen Justizvollzug in der Justizvollzugsanstalt Dortmund der Öffentlichkeit präsentiert.

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Im Beisein von Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach wurde am Donnerstag, 12. Januar 2023, das Projekt „Medienwand“ im nordrhein-westfälischen Justizvollzug in der Justizvollzugsanstalt Dortmund der Öffentlichkeit präsentiert.

Minister Dr. Limbach hob hervor: „Der Umgang mit psychisch auffälligen Gefangenen stellt den Justizvollzug – nicht nur in Nordrhein-Westfalen –  vor große Herausforderungen, denen wir mit vielfältigen Maßnahmen begegnen. Ich freue mich, dass mit der nunmehrigen Einführung der ‚Medienwände‘ ein weiterer Beitrag zu effektiven Behandlung psychisch kranker Gefangener geleistet wird.“

Bereits im Sommer 2021 wurden im Rahmen eines Pilotprojektes jeweils eine Schlichtzelle der Justizvollzugsanstalten Dortmund und Iserlohn mit einer sogenannten „Medienwand“ ausgestattet, um die Interventionsmöglichkeiten in akuten Szenarien bei psychisch auffälligen Gefangenen zu verbessern. In einer Schlichtzelle befindet sich lediglich besonders gesichertes Inventar. Gefangene werden insbesondere infolge vorherigen aggressiven Verhaltens dorthin verbracht, um die Situation zu beruhigen und Gefahren für sich und Dritte auszuschließen. Über den nun in der Schlichtzelle fest eingebauten Monitor ist die Kommunikation mit Betroffenen ohne persönliche Anwesenheit im Raum möglich. Zudem können die Gefangenen – soweit die Funktionen zuvor durch Bedienstete entsprechend freigeschaltet wurden – auch selbstbestimmt Applikationen hinzuwählen und diese per Touchscreen bedienen.

Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt zeigen, dass die „Medienwand“ für Orientierung und Aggressionsabbau bei den in der Schlichtzelle untergebrachten Gefangenen sorgt. Auch ist die „Medienwand“ zum Beziehungsaufbau zwischen Bediensteten bzw. Fachdiensten und Gefangenen einsetzbar. Die Nutzung einer „Medienwand“ kann den Aufenthalt für Gefangene in einer Schlichtzelle daher deutlich erträglicher gestalten.

Minister Dr. Limbach betonte vor diesem Hintergrund: „Das Projekt zeigt, dass digitale Systeme die Arbeit im Vollzug sinnvoll unterstützen und verbessern können. Damit ist die Einführung der ‚Medienwände‘ über das bestehende Projekt hinaus richtungsweisend für den Einsatz moderner Technik im Justizvollzug.“

Nach der erfolgreichen Pilotierungsphase wurden in 2022 mehrere Anstalten mit „Medienwänden“ ausgestattet. In 2023 werden weitere Justizvollzugsanstalten folgen.

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