Pandemie bietet Nährboden für Cyberkriminalität: steiler Anstieg der Delikte

Minister Reul: Auch Vorsicht und Umsicht sollten unsere Begleiter im digitalen Alltag sein

13. Dezember 2022
Digitale Sicherheit, cyber, social media, security, Datenschutz

Die Landesregierung hat am Dienstag (13. Dezember 2022) den „Bericht zur Cybersicherheit in Nordrhein-Westfalen 2021“ veröffentlicht. Dieser gibt einen Überblick über die sicherheitsrelevanten Themen im digitalen Raum und informiert über neue Entwicklungen im Bereich Cyberkriminalität.

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Die Landesregierung hat am Dienstag (13. Dezember 2022) den „Bericht zur Cybersicherheit in Nordrhein-Westfalen 2021“ veröffentlicht. Dieser gibt einen Überblick über die sicherheitsrelevanten Themen im digitalen Raum und informiert über neue Entwicklungen im Bereich Cyberkriminalität. Der Bericht begleitet die Umsetzung der Cybersicherheitsstrategie bis 2024 für Nordrhein-Westfalen und wird jährlich von der Koordinierungsstelle Cybersicherheit, unter Beteiligung aller Ressorts, im Ministerium des Innern erstellt.

Die Fallzahlen im Bereich Cybercrime sind im vergangenen Jahr erheblich gestiegen. Im Jahr 2021 wurden 30.115 Cybercrime-Fälle erfasst, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 24 Prozent entspricht. Im Jahr 2020 wurden noch 24.294 Delikte im Bereich Cybercrime registriert. Hier lässt sich ein gegenläufiger Trend erkennen: Während die allgemeinen Kriminalitätszahlen seit Jahren rückläufig sind, nehmen kriminelle Aktivitäten im digitalen Raum stark zu. Neben Hackerangriffen auf private Netzwerke gehören auch Spionageangriffe auf Behörden zum weit gefassten Deliktsbereich Cybercrime.

„Verantwortlich für die gestiegenen Fallzahlen dürfte vor allem sein, dass sich viel Alltägliches in den digitalen Raum verlagert – ob Online-Shopping, Distanzunterricht oder Videokonferenzen. Sensible Daten finden unbedarft den Weg ins World Wide Web. So vergrößert jeder Internetnutzer unbewusst die Angriffsfläche für Kriminelle“, so Minister Reul.

Cyberangriffe ausländischer Dienste spielten im Berichtsjahr 2021, vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, noch eine untergeordnete Rolle. Aktivitäten im Bereich der hybriden Kriegsführung werden voraussichtlich im Bericht 2022 in den Fokus genommen.

Die Koordinierungsstelle Cybersicherheit legt in ihrem Bericht das Augenmerk auf zwei Trends, die im Untersuchungszeitraum nachweislich starken Zulauf erfuhren: Zum einen öffnet die zunehmende Verbreitung von „Internet of Things“ (IoT) neue Einfallstore für Cyberkriminelle. Nutzer verbinden ihre privaten Heimgeräte mit Anwendungen, die übers Internet zu steuern sind. Beispielsweise kann über eine App das Licht angeschaltet oder die Waschmaschine im Keller gesteuert werden.

„Es führt zu besonderen Sicherheitsrisiken, wenn die ‚digitalen Alltagshelfer‘ nicht passwortgeschützt sind. Externe könnten dann beispielsweise die IoT-Geräte fernsteuern“, warnt Minister Reul.

Der zweite Fokus des Berichts liegt auf der sogenannten „Ransomware“. Hierbei handelt es sich um Verschlüsselungssoftware, die für Erpressungsdelikte verwendet wird. Wertvolle Daten werden über E-Mailanhänge oder Links verschlüsselt oder gestohlen. Anschließend kann es zu Erpressungen und Lösegeldforderungen kommen.

In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden die beiden Delikte als Computerbetrug und Softwarepiraterie aufgeführt. Die Schadenssumme für das Jahr 2021 beläuft sich allein in Nordrhein-Westfalen auf circa 24 Millionen Euro. Experten vermuten zudem eine hohe Dunkelziffer. Gleichzeitig wurden 2021 im Netz der Landesverwaltung 34,7 Millionen Spam-Mails abgewiesen.

Den Cybersicherheitsbericht finden Sie unter folgender Verlinkung: https://www.cybersicherheit.nrw/de/bericht-zur-cybersicherheit-nrw-2021

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