Neue Brücken in Rekordzeit: Innovative Bauweisen beschleunigen Wiederaufbau

17. März 2022
PHB Rheinbrücke Duisburg - 02

Verkehrsministerin Brandes gibt während der Tempo-Woche zwei weitere Strecken im Kreis Euskirchen für den Verkehr frei.

Verkehr

Verkehrsministerin Brandes gibt während der Tempo-Woche zwei weitere Strecken im Kreis Euskirchen für den Verkehr frei. Nach der Unwetterkatastrophe im Juli hat das Land alles darangesetzt, den Wiederaufbau der Straßen so schnell wie möglich abzuschließen, damit die Menschen in den betroffenen Gebieten wieder zu Normalität zurückkehren können. Mehrere Brückenbauwerke sind innerhalb weniger Monate wiedererrichtet worden. Dabei geholfen haben innovative Schnellbauweisen verschiedener Firmen. Während der Tempo-Woche hat Ina Brandes, Ministerin für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit Dr. Petra Beckefeld, technische Direktorin vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW), jetzt die Erftbrücke an der Landesstraße L 181 in Weilerswist-Lommersum und die Brücke auf der L 497 am Houverather Bach in Bad Münstereifel wieder für den Verkehr freigegeben.

Verkehrsministerin Ina Brandes: „Der Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur ist hervorragend geglückt in den vergangenen Monaten. Die Landesregierung setzt alles daran, dass Hilfe zügig ankommt und spürbar wirkt. Die neuen Brücken an der Erft und am Houverather Bach zeigen vorbildhaft: Mehr Beschleunigung bei Planung und Bau ist möglich, wenn wir noch stärker auf modernste Technik mit ressourcensparenden Fertigbauteilen setzen. Niemals zuvor war es wichtiger, dass wir schneller werden bei Sanierung und Ersatzbau von Brücken und Straßen! Denn gute Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität.“

So wurde die Brücke an der L 181 bei Lommersum von der Firma Echterhoff in Fertigteilbauweise unter anderem mit sogenannten Hybridkappen errichtet. Zunächst wurden die Widerlager für das neue Brückenbauwerk hergestellt. Danach wurden die bereits im Werk hergestellten Fertigteile für den Überbau aufgelegt und die Brückenplatte hergestellt. Die Firma Max Bögl baute die Brücke an der L 497 über den Houverather Bach ebenfalls in Fertigteilbauweise und mit direkt befahrbaren Betonoberflächen. Ingenieurbauwerke in Fertigteilbauweise zu errichten, ermöglicht eine kürzere Bauzeit vor Ort, die wiederum zu weniger Verkehrseinschränkungen führt.

„Innerhalb von nur acht Monaten haben wir sieben Brücken, die im vergangenen Sommer zerstört oder irreparabel beschädigt wurden, nach modernen Standards neu geplant und gebaut“, so Dr. Petra Beckefeld von Straßen.NRW. „Drei weitere befinden sich im Bau. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir auch mit der Bauausführung der übrigen fünf Bauwerke beginnen. Das ist eine großartige Leistung außerhalb der Norm! Das Hochwasser hat unsere Kolleginnen und Kollegen vor große, teils ungeahnte Herausforderungen gestellt, und sie haben eindrucksvoll bewiesen, was durch den Abbau von Bürokratie und eine beschleunigte partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Straßen.NRW und den Bauunternehmen in unserem Land möglich ist.“

Dass der Verkehr nach nur wenigen Monaten wieder rollen kann, bringt Entlastung nicht nur für die Anwohnerinnen und Anwohner in Nordrhein-Westfalen – die L 497 führt über den Houverather Bach nach Rheinland-Pfalz.

Hintergrund:

Von zunächst 220 Straßensperrungen im Zuge der Unwetterkatastrophe in Zuständigkeit des Landes sind inzwischen 100 Prozent aufgehoben, in Bau oder die Sanierungen beauftragt beziehungsweise veranlasst. Unmittelbar nach der Unwetterkatastrophe wurden niederlassungsübergreifend alle verfügbaren Ressourcen des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen genutzt. Das Verkehrsministerium setzte eine Taskforce Wiederaufbau ein. Die Beteiligten sind seitdem im Einsatz, um die Infrastruktur wieder instand zu setzen. Um schneller voranzukommen, hat das Land dafür gesorgt, dass Ersatzneubauten ohne weitere Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen gebaut werden können, selbst dann, wenn Anpassungen an aktuelle Standards erforderlich sind. Bis zu einem Volumen von 5,3 Millionen Euro konnten Aufträge nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung ohne Ausschreibungsverfahren direkt vergeben werden.

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