Ministerpräsident Wüst händigt den Bundesverdienstorden an neun Persönlichkeiten aus

Jahrzehntelanges Engagement in Nordrhein-Westfalen wird mit höchster Auszeichnung der Bundesrepublik gewürdigt

17. Juli 2025
Ministerpräsident Wüst händigt den Bundesverdienstorden an neun Persönlichkeiten aus

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Donnerstag, 17. Juli 2025, in Düsseldorf den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an neun Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen ausgehändigt. Der Bundesverdienstorden ist die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland und ehrt besondere Leistungen für das Gemeinwesen.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Donnerstag, 17. Juli 2025, in Düsseldorf den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an neun Persönlichkeiten aus Nordrhein-Westfalen ausgehändigt. Der Bundesverdienstorden ist die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland und ehrt besondere Leistungen für das Gemeinwesen.

Ministerpräsident Wüst händigte das Verdienstkreuz 1. Klasse an Prof. Dr. Christoph Matthias Schmidt aus Essen aus. 

Das Verdienstkreuz am Bande erhielten diese Persönlichkeiten:

  • Karl-Heinz Ebbing aus Borken
  • Dagmar Frochte aus Duisburg
  • Christa Anna Gattwinkel aus Kirchhundem
  • Josef Theodor Heyes aus Willich
  • Fritz Hoffmann aus Erndtebrück
  • Helmut Heinrich Joosten aus Rees
  • Dr. Harald Hans Pohlmann aus Lemgo
  • Kathrin Thielmann-Lange aus Iserlohn

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die neun außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die heute mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet werden, haben sich in herausragender Weise um unser Gemeinwesen verdient gemacht. Ihr unermüdliches, uneigennütziges Engagement – sei es in der Forschung, der Kommunalpolitik oder in der Suchthilfe – ist ein leuchtendes Beispiel für gelebte Verantwortung, Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit. Sie alle zeigen uns deutlich, wie Einzelne durch ihren Einsatz das Leben vieler bereichern und unsere Gesellschaft stärken. In einer Zeit, in der unsere demokratischen Werte unter Druck stehen, ist ihr Wirken von besonderer Strahlkraft: Alle Geehrten sind Stützen unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts und vor allem Vorbilder, die unsere Demokratie mit Leben füllen. Für ihr beeindruckendes Engagement verdienen sie unseren tiefsten Dank und höchsten Respekt.“

Karl-Heinz Ebbing, Borken

Verdienstkreuz am Bande

Karl-Heinz Ebbing wird für sein jahrzehntelanges Engagement im sozialen und sportlichen Bereich ausgezeichnet. Seit über 30 Jahren ist er Mitglied im Herzsport-Borken e.V., dessen Erster Vorsitzender er von 1997 bis 2022 war. Während der Corona-Pandemie erstellte Karl-Heinz Ebbing für die Vereinsmitglieder Fitnessmaterialien, um ihnen auch zu Hause das Training zu ermöglichen. Darüber hinaus engagiert er sich seit 1972 im Gesellenprüfungsausschuss der Kraftfahrzeug-Innung Borken-Bocholt und gehörte als ehrenamtliches Mitglied im Vorstand der Innung von 1982 an. Auch im Heimatverein Gemen e.V. setzt er sich unter anderem als Sprecher der Volkstanzgruppe ein. 

Dagmar Frochte, Duisburg

Verdienstkreuz am Bande

Seit einem Vierteljahrhundert setzt sich Dagmar Frochte für Menschen mit geistigen Behinderungen und ihre Familien ein. Als langjähriges Mitglied der Lebenshilfe Duisburg e.V. übernahm sie 2005 das Amt der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und engagiert sich seit 2014 als ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende. Sie ist auch Vorstandsmitglied der Lebenshilfe-Stiftung. Dagmar Frochte engagiert sich auch in den Aufsichtsräten der Duisburger Werkstätten für Menschen mit Behinderung gGmbH und der LebensRäume – Für Menschen in Duisburg gGmbH mit Nachdruck für Inklusion und Teilhabe. 

Christa Anna Gattwinkel, Kirchhundem

Verdienstkreuz am Bande

Christa Anna Gattwinkel arbeitet seit 1993 im Kreuzbund mit, dem größten Sucht-Selbsthilfeverband in Deutschland. 1996 gründet sie die Kreuzbundhilfegruppe „Smiley-Kids“. Hier können Kinder, aber auch Eltern oder Pflegeeltern getrennt oder gemeinsam über ihre Ängste und Nöte sprechen und ihre Freizeit kreativ gestalten. Das Konzept ist mittlerweile bundesweit anerkannt und wird nach diesem Vorbild in zahlreichen Diözesen sowie international erfolgreich praktiziert. Christa Anna Gattwinkel hat zudem ein Kinderbuch verfasst, dessen Erlöse den „Smiley-Kids“ zugutekommen. 

Josef Theodor Heyes, Willich

Verdienstkreuz am Bande

Für sein jahrzehntelanges Engagement im kommunalpolitischen Bereich wird Josef Theodor Heyes aus Willich geehrt. Er ist seit 1978 Mitglied der CDU und war 20 Jahre Mitglied des Rates der Stadt Willich. Josef Heyes war sowohl ehrenamtlicher als auch hauptamtlicher Bürgermeister seiner Heimatstadt, zuletzt von 1999 bis 2020. Als Bürgermeister hat er sich im besonderen Maße für die Städtepartnerschaften von Willich mit Partnerstädten in Frankreich, Burkina-Faso, Lettland und Japan eingesetzt. Josef Heyes ist außerdem seit 1983 Vorsitzender der Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn e.V. und engagiert sich in der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1449 Schiefbahn e.V. sowie in der Kirchengemeinde.

Fritz Hoffmann, Erndtebrück

Verdienstkreuz am Bande

Für seine Heimatstadt im Kreis Siegen-Wittgenstein engagiert sich Fritz Hoffmann seit über drei Jahrzehnten in der Kommunalpolitik: Seit 1989 ist er CDU-Ratsmitglied in Erndtebrück, war von 2000 bis 2009 Fraktionsvorsitzender der CDU und über 30 Jahre Ortsvorsteher im Ortsteil Birkelbach. Fritz Hoffmann engagiert sich seit über 60 Jahren im Schützenverein Birkelbach 1953 e.V. und ist Mitglied in vielen Vereinen seiner Heimatstadt. Bis 2024 war er mehr als 30 Jahre Obermeister der Elektro-Innung Wittgenstein und im Vorstand der Kreishandwerkerschaft bis 2015 aktiv, von 1999 bis 2003 war er stellvertretender Kreishandwerksmeister. 

Helmut Heinrich Joosten, Rees

Verdienstkreuz am Bande

Helmut Heinrich Joosten hat den Tischtennissport in ganz erheblichem Maße vorangebracht. Als langjähriger Präsident des Westdeutschen Tischtennisverbandes organisierte er viele Großveranstaltungen, darunter die Deutschen Jugend- und Schülermeisterschaften. Besonders am Herzen liegt ihm die Nachwuchsförderung. Er blieb dabei immer seinem Heimatverein TTV Rees Groin treu, bei dem er langjähriger Vorsitzender war und bis heute als Turnierleiter aktiv ist. Helmut Joosten hat den Tischtennissport regional und national geprägt und insbesondere für die jungen Sportlerinnen und Sportlern große Verdienste erworben.

Dr. Harald Hans Pohlmann, Lemgo

Verdienstkreuz am Bande

Seit fast 35 Jahren ist Dr. Harald Pohlmann Mitglied des CDU-Stadtverbandes Lemgo, seit 1993 als Vorsitzender und Mitglied im Kreisvorstand der CDU Lippe. Er war von 1999 bis 2020 Mitglied des Rates der Stadt Lemgo, seit 2008 als Vorsitzender der CDU-Fraktion. Von 1998 bis 2000 arbeitete Dr. Harald Pohlmann als Mitglied des Landtags. Bis 2025 war er Bezirksvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung in Ostwestfalen-Lippe und Mitglied im Bundesvorstand der Mittelstandsvereinigung. Dr. Harald Pohlmann war außerdem Mitglied des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Lemgo GmbH und im Verwaltungsrat der Sparkasse Lemgo. 

Prof. Dr. Christoph Matthias Schmidt, Essen

Verdienstkreuz 1. Klasse

Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph M. Schmidt zählt zu den renommiertesten Wirtschaftswissenschaftlern Deutschlands. Er ist seit 2002 Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V. in Essen und zugleich Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und Angewandte Ökonometrie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Professor Schmidt war und ist Mitglied, Beirat, Vorsitzender oder Schirmherr von zahlreichen Gremien und Vereinen, darunter die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des Deutschen Bundestags, der Fritz-Thyssen-Stiftung, im OECD International Network on Financial Education, des Deutsch-Französischen Rates der Wirtschaftsexperten, der Welthungerhilfe sowie der Kinderstiftung Essen und der Ehrenamt Agentur Essen. 

Kathrin Thielmann-Lange, Iserlohn

Verdienstkreuz am Bande

Die Initiative „Flaschenkinder“ unterstützt seit über 20 Jahren Kinder und Jugendliche von alkoholkranken Eltern. Mitgründerin Kathrin Thielmann-Lange ist für Betroffene rund um die Uhr ansprechbar für Notfälle und Beratung. Sie hält Kontakt zu Sozialarbeitern und Lehrkräften und leistet Aufklärungsarbeit an Kitas und Schulen. Um schnelle Hilfe für die Kinder und ihre Familien sicherstellen zu können, hat sie im Laufe der Jahre ein Netzwerk aufgebaut und betreut bis zu 40 Kinder und Jugendliche gleichzeitig. Dank ihres großen Einsatzes ist der Verein Flaschenkinder Iserlohn e.V. unabhängig und finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Hilfesuchende kommen aufgrund des herausragenden Rufes der Initiative Flaschenkinder mittlerweile aus ganz Deutschland, auch aus der Schweiz und Österreich. 


Über den Bundesverdienstorden

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet und seitdem über 260.000-mal an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die Aushändigungen finden üblicherweise durch Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister oder Bürgermeister statt. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Die Laudationes an die Trägerinnen und Träger des Bundesverdienstordens im Wortlaut:

(Es gilt das gesprochene Wort)

Karl-Heinz Ebbing, Borken

Es gibt ein schönes Wort im Deutschen: „Herzensangelegenheit“. Und auf das Engagement von Karl-Heinz Ebbing trifft dieses Wort in besonderem Sinn zu: Denn der „Herzsport-Borken e.V.“ ist sein Verein. 25 Jahre lang – von 1997 bis 2022 – hat er als Vorsitzender die Arbeit des Vereins geprägt. Etwa 250 Mitglieder sind heute in zehn Gruppen für ihre Gesundheit aktiv. Zehn solcher Gruppen zu organisieren, das ist keine Kleinigkeit. Zumal beim anspruchsvollen Herzsport: Neben geeigneten Sporträumen und -geräten müssen auch besonders qualifizierte Übungsleiter gefunden werden. Zusätzlich braucht es eine zuverlässige medizinische Betreuung. 

Sein Ehrenamt als Vorsitzender – für Karl-Heinz Ebbing deshalb nahezu ein Halbtagsjob. In der Pandemie, als keine Kurse stattfinden können, stellt er den Mitgliedern Übungsmaterial für daheim zusammen. Er ruft jede und jeden Einzelnen an oder schreibt ihnen, um sie zu motivieren.  Ebbing ist ein Anpacker. Einer, der dranbleibt. 

Es ist dieser unermüdliche Einsatz über die Jahre, der ihm den Titel „Mister Herzsport“ einträgt. Noch etwas ist ihm wichtig: Dass schon Kinder in der Grundschule lernen, wie man einen Menschen reanimiert. Er weiß: Da ist auch die Weiterbildung der Lehrkräfte wichtig. Deshalb hat er zahlreiche Veranstaltungen für Lehrer zum Thema Reanimation organisiert. 

Lieber Herr Ebbing, Sie sind ein Pionier. Unsere Schulministerin Dorothee Feller setzt genau dieses Vorhaben jetzt um: Schülerinnen und Schüler sollen künftig im Unterricht lernen, wie man Menschenleben retten kann. Danke für Ihre wichtige Vorarbeit.

Es gibt noch weitere Herzensanliegen von Karl-Heinz Ebbing: Er setzt sich ein für die Inklusion von Menschen mit Behinderung ein. Genauso für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Und er engagiert sich im Heimatverein Gemen. Für dieses jahrzehntelange Engagement, lieber Herr Ebbing, verleiht Ihnen der Bundespräsident das Verdienstkreuz am Bande. Herzlichen Glückwunsch!

Dagmar Frochte, Duisburg

Dagmar Frochte hat sich über Jahrzehnte für andere Menschen eingesetzt: Seit mehr als 30 Jahren arbeitet sie dafür, das Leben von Menschen mit Behinderung konkret zu verbessern. Ein selbstbestimmtes Leben führen zu können – im Rahmen der ganz persönlichen Möglichkeiten – das ist das Ziel. Und für dieses so wichtige Ziel arbeitet Dagmar Frochte unermüdlich: mit Kompetenz, Fleiß und Disziplin. 

Dagmar Frochte ist seit 1990 Mitglied der Lebenshilfe Duisburg. 2005 wird sie zur stellvertretenden Vorsitzenden, 2014 zur Vorsitzenden gewählt. Sie hat in dieser Zeit erheblich zur Entwicklung und zum Erfolg der Lebenshilfe Duisburg beigetragen. Sie ist bekannt für ihr ausgleichendes Wesen und ihr diplomatisches Geschick. 

Sie, liebe Frau Frochte, genießen in Duisburg und der ganzen Region hohe Wertschätzung. Und ich habe mir sagen lassen, dass Sie eine echte Meisterin im Fundraising und Netzwerken sind. Sie werben Spenden ein und Sie führen Akteure zusammen. Immer das Ziel vor Augen, über die Arbeit der Lebenshilfe die Lebensumstände von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Ob im Karneval, durch Sportveranstaltungen, Bastelstunden oder Theatergruppen: Ihr Ziel ist, dass Menschen mit Behinderungen Spaß am Leben haben.

Unter der Ägide von Dagmar Frochte bietet die Lebenshilfe Duisburg viele neue Angebote für Menschen mit Behinderungen an und baut bestehende Programme aus. Dazu zählen die Frühförderung, Kita und Schulinklusion und Wohn- und Freizeitangebote. In Duisburg weiß man: Auf Dagmar Frochte kann man zählen. Dafür, liebe Frau Frochte, erhalten Sie das Verdienstkreuz am Bande. Herzlichen Glückwunsch!

Christa Anna Gattwinkel, Kirchhundem

Suchterkrankungen sind noch immer mit Scham und Stigma behaftet. Auch deshalb ist es so schwer, sich daraus zu befreien. Christa Gattwinkel weiß das wie nur wenige andere aus ihrer über 30-jährigen ehrenamtlichen Arbeit. Sie weiß: Suchthilfe ist immer auch Arbeit gegen das Stigma. Das ist Licht in das Dunkel bringen. Das ist den Menschen hinter der Sucht sehen.

Es gibt in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland ein hervorragendes Netzwerk in der Suchthilfe – und vor allem in der Selbsthilfe. Der Kreuzbund ist der größte Sucht-Selbsthilfeverband in Deutschland, und dort hat Christa Gattwinkel ihre Aufgabe gefunden. Sie beschäftigt vor allem die Frage, welche Auswirkungen eine Suchterkrankung im Umfeld der Erkrankten hat – insbesondere auf Kinder. Da setzt Christa Gattwinkel an. 

Sie ist Ansprechpartnerin und Krisenhelferin – und das rund um die Uhr. Sie organisiert zudem Ausflüge und Ferienfreizeiten. Sie macht sich für die betroffenen Familien stark. 1996 hat sie die Idee, den Kindern in besonderer Form Hilfestellung zu geben und gründet eine Kreuzbundhilfsgruppe eigens für die Kinder: die „Smiley-Kids“. Die Aktivitäten sind vielfältig: Ob das Gespräch über Ängste und Nöte mit Eltern und Pflegeeltern oder einfach nur zusammen zu malen oder basteln.

Das Konzept macht regelrecht Schule: Es wird deutschlandweit und sogar im Ausland zur Blaupause. Was für ein toller Erfolg. Christa Gattwinkel spornt das an. Sie ist immer unterwegs für Aufklärung und Prävention in Sachen Sucht: Sie hält Vorträge bei Behörden, Suchtkliniken und Schulen. Sie wirbt in den Sozialen Medien für die „Smiley-Kids“. Und sie nutzt ihre inzwischen auch überregionale Bekanntheit und Präsenz, um Spenden zu sammeln. Sie ist sogar unter die Autorinnen gegangen und hat ein Kinderbuch geschrieben.  Der Verkaufserlös kommt – wie könnte es anders sein – den „Smiley-Kids“ zugute!

Liebe Frau Gattwinkel, der Bundespräsident zeichnet Ihre großartige Arbeit mit dem Verdienstkreuz am Bande aus. Und ich freue mich, es Ihnen aushändigen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!

Josef Theodor Heyes, Willich

Josef Heyes ist ein echtes kommunalpolitisches Urgestein. Bereits ab 1979 gehört er dem Rat seiner Heimatstadt Willich an. Zehn Jahre lang ist er Stellvertretender Bürgermeister und ab 1994 ehrenamtlicher Bürgermeister von Willich. Nach der Kommunalreform wird er 1999 zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Drei Mal in Folge wird er mit beeindruckenden absoluten Mehrheiten im Amt bestätigt. Chapeau, Herr Heyes! 

Solche Ergebnisse sprechen eine ganz eigene Sprache. Seit Oktober 2020 ist Josef Heyes im Ruhestand – auch wenn die Ruhe wohl weniger so sein Ding ist. Josef Heyes hat sich mit seiner Bürgernähe, seiner pragmatischen Hilfsbereitschaft und seiner gradlinigen Zuverlässigkeit in Willich und darüber hinaus große Anerkennung erworben.

Auch dank seines Wirkens hat Willich auf der ganzen Welt Städtepartnerschaften, ob in Frankreich, in Burkina Faso, Lettland oder Japan. Die Lebensumstände von Menschen in anderen Teilen der Welt haben Josef Heyes schon immer interessiert und bewegt. 1983 wird er deshalb Vorsitzender der „Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn e.V.“. Der Verein hat sich der Entwicklungszusammenarbeit verschrieben.  Und Josef Heyes engagiert sich in einer Schützenbruderschaft ebenso wie in seiner Kirchengemeinde St. Hubertus. Im dortigen Pfarrgemeinderat leitet er viele Jahre lang den Arbeitskreis „Mission, Entwicklung und Frieden“.

Lieber Josef Heyes, mit dem Verdienstkreuz am Bande wird Ihr großes Engagement ausgezeichnet. Der Bundespräsident hat es Ihnen verliehen und ich freue mich, es Ihnen heute überreichen zu dürfen.  

Fritz Hoffmann, Erndtebrück

Fritz Hoffmann ist ein kommunalpolitisches Urgestein. Sein kommunalpolitisches Engagement beginnt 1984. Fünf Jahre später, 1989, wird er in den Rat der Gemeinde Erndtebrück gewählt. In zahlreichen Ausschüssen und in unterschiedlichen Funktionen bringt er sein Fachwissen ein. Später wird er Vorsitzender seiner Fraktion. Auch im Ältestenrat und im Sparkassenzweckverband sind seine Kompetenz und sein Einsatz gefragt. 

Fritz Hoffmann ist ein Mensch, der über den Tellerrand hinausblickt. Er setzt sich zum Ziel, die Ressourcen der Städte und Gemeinden im Altkreis Wittgenstein miteinander zu verknüpfen. Fritz Hoffmann weiß:  So lassen sich die Potenziale der Region bestmöglich ausschöpfen. 

Fritz Hoffmann denkt groß. Aber er bleibt immer mit beiden Füßen auf dem Boden. Das beweist auch seine mehr als 30-jährige Tätigkeit als Ortsvorsteher in Birkelbach, seinem Geburtsort. Das erdet.

Fritz Hoffmann ist gelernter Elektriker und hat als selbstständiger Meister im Elektrohandwerk seinen eigenen Betrieb geführt. Inzwischen hat sein Sohn Thomas übernommen und auch die dritte Generation Hoffmann – die Enkelin Amelie arbeitet schon in der Firma. Und natürlich: Auch im Handwerk hat sich Fritz Hoffmann engagiert. Über Jahrzehnte ist er Obermeister der Innung, Mitglied im Vorstand der Kreishandwerkerschaft und stellvertretender Kreishandwerksmeister.

Lieber Fritz Hoffmann, Ihr Motto „Nicht schwätzen, machen!“ spiegelt sich in Ihrem gesamten Lebenswerk. Ich überreiche Ihnen mit großem Respekt heute das Verdienstkreuz am Bande. Herzlichen Glückwunsch! 

Helmut Heinrich Joosten, Rees

Manch einer kennt das vielleicht noch aus der Kindheit: An der Tischtennisplatte „Rundlauf“ spielen. Im Leben und beim jahrzehntelangen Engagement von Helmut Joosten hat die Tischtennisplatte eine ganz zentrale Rolle gespielt.

Helmut Joosten entdeckt schon früh sein Herz für den Sport und für das Ehrenamt. Sein Engagement beginnt beim TTV Rees-Groin, den er über Jahre als Vorsitzender leitet. Besonders kümmert er sich dort um die Jugendförderung. Und schnell wird sein Organisationstalent erkennbar. Schon in den 80er Jahren finden unter seiner Regie mehrere Großveranstaltungen statt.

2003 übernimmt Helmut Joosten das Amt des Präsidenten des Westdeutschen Tischtennisverbandes, nachdem er dort schon einige Jahre in verschiedenen Funktionen aktiv gewesen ist. 22 Jahre bleibt er Präsident. Im vergangenen Monat hat ihn der Verbandstag feierlich verabschiedet und einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt. Glückwunsch dazu, lieber Herr Joosten!

Helmut Joosten hat mit seiner Zuverlässigkeit und seiner großen Erfahrung unglaublich viel für den Sport in Nordrhein-Westfalen geleistet. Von seiner Expertise und seinem Einsatz hat auch der Landessportbund profitiert: Helmut Joosten hat im Landessportbund und auf der Ebene der Verbände schwierige Prozesse begleitet, intensiv an Lösungen gearbeitet und wertvolle Hilfe geleistet.  Er genießt überall hohes Ansehen.

Helmut Joosten hat sich in all diesen Jahren kontinuierlich und mit sehr viel Engagement um den Tischtennis-Nachwuchs gekümmert. Damit hat er auch den Tischtennissport insgesamt ganz erheblich vorangebracht. 

Lieber Herr Joosten, ich freue mich, Ihnen das Verdienstkreuz am Bande überreichen zu dürfen, das Ihnen der Bundespräsident verliehen hat. Herzlichen Glückwunsch!

Dr. Harald Hans Pohlmann, Lemgo

Harald Pohlmann ist seit mehr als 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Er beginnt sein Engagement als Mitglied des CDU-Stadtverbandes und bringt es innerhalb von nur zwei Jahren zum Vorsitzenden. 1999 wird er in den Rat der Stadt Lemgo gewählt. Von 2008 bis zu seinem Ausscheiden 2020 ist er Fraktionsvorsitzender seiner Partei.

Für den Vorsitzenden der größten Fraktion im Rat waren das herausfordernde Zeiten: Es gab keine klaren Mehrheitsverhältnisse im Lemgoer Stadtrat. So war es an Harald Pohlmann, mit allen Fraktionen nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Dabei hat er viel diplomatisches Gespür bewiesen und immer wieder Überzeugungskraft geleistet.  

Ein Beispiel dafür sind die notwendigen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung nach der Finanzkrise. In langen Verhandlungen gelingt es Harald Pohlmann, alle ins Boot zu holen. Am Ende einigt man sich auf strategische Ziele für die Stadt Lemgo. Selbst die schmerzhaften Konsolidierungsmaßnahmen werden einstimmig beschlossen. Harald Pohlmanns Verhandlungsgeschick und sein Respekt vor anderen politischen Meinungen haben ihm parteiübergreifend die Anerkennung aller Ratsmitglieder eingetragen. 

Harald Pohlmann hat sich besonders für die Kultur in Lemgo stark gemacht. Dazu zählen innovative kulturelle Projekte wie das „Theater an ungewöhnlichen Orten“. Außerdem liegt Harald Pohlmann die Erinnerungskultur am Herzen. Er setzt sich für eine würdige Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Lemgo ein und unterstützt die Verlegung von „Stolpersteinen“ und die Neueinrichtung der Gedenkstätte Frenkel-Haus. Sein großer Einsatz für das Gemeinwohl ist überaus beeindruckend und wirkt weit über die Hansestadt Lemgo hinaus. 

Lieber Herr Dr. Pohlmann, ich freue mich sehr, Ihnen das Verdienstkreuz am Bande aushändigen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!

Prof. Dr. Christoph Matthias Schmidt, Essen

Mit Professor Christoph Schmidt wird heute einer der renommiertesten Wirtschaftswissenschaftler unseres Landes ausgezeichnet. Er ist seit 2002 Präsident des „RWI – Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.“ in Essen und Professor für Wirtschaftspolitik und Angewandte Ökonometrie an der Ruhr-Universität in Bochum. Viele kennen ihn noch als Vorsitzenden der sogenannten „Wirtschaftsweisen“. 2009 wird er Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung und von 2013 bis 2020 ist er dessen Vorsitzender.

Christoph Schmidt ist ein meinungsstarker und leidenschaftlicher Wissenschaftler, der seine Aufgaben auch in der öffentlichen Debatte sieht. Mit seiner Stimme hat er dazu beigetragen, wichtige wirtschaftspolitische Themen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Die Liste seiner Ämter in der Wissenschaft wie in der Politikberatung ist lang, sehr lang. Christoph Schmidt muss auch ein Genie in der Frage der „Angewandten Zeitökonomie“ sein, bei allem, was er unter einen Hut bringt. Meine Hochachtung dafür, lieber Herr Professor Schmidt.

Christoph Schmidt hat über seine gesamte Karriere hinweg Aufgaben übernommen, die der Gesellschaft zugutekommen: Durch seinen Einsatz bei der Vermittlung ökonomischen Wissens an junge Menschen.  Durch sein Engagement für die Welthungerhilfe, in deren Anlageausschuss er seine Expertise einbringt. Und durch sein Wirken für das Ruhrgebiet, wo er seit langer Zeit seinen Lebensmittelpunkt hat. So ist er Mitglied im Kuratorium der „Kinderstiftung Essen“ und Schirmherr der Ehrenamt Agentur Essen.

Lieber Professor Christoph Schmidt, Sie gehören zu den renommierten Wissenschaftlern unseres Landes, leisten exzellente Forschung und Lehre und bringen sich auch darüber hinaus auf vielfältige Weise für den Zusammenhalt in unserem Land ein. Dafür danke ich Ihnen herzlich und freue mich Ihnen das Verdienstkreuz 1. Klasse aushändigen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!

Kathrin Thielmann-Lange, Iserlohn

Das Thema Sucht und ihre Folgen für Familien bewegt auch Kathrin Thielmann-Lange aus Iserlohn. Sie ist Gründerin der Initiative Flaschenkinder, die sich um Kinder alkoholkranker Eltern kümmert und ihnen eine Stimme gibt. Die Arbeit von „Flaschenkinder Iserlohn“ wird ausschließlich mit Spenden finanziert. Für die betroffenen Kinder, ihre Familien und auch die Mitglieder der Initiative ist es mehr als ein normaler Verein. Er ist eine große Familie und ein sicherer Hafen. Und das ist vor allem auch Kathrin Thielmann-Langes großem persönlichem Einsatz zu verdanken. 

Sie ist 24 Stunden an sieben Tagen der Woche für ihre Schützlinge erreichbar. Auch an Feiertagen oder im Urlaub gibt es für sie keine Ausnahme. Kathrin Thielmann-Lange reagiert auf jeden Hilferuf sofort. Falls nötig, fährt sie nachts zu den Familien. Über die Jahre hat Frau Thielmann-Lange ein Netzwerk aufgebaut, um schnelle Hilfe für die Kinder und ihre Familien leisten zu können. 

Der Verein bietet Kindern und Jugendlichen Unterstützung durch Nachhilfe. Und jedes Mal ist die Freude am Schuljahresende groß, wenn alle versetzt worden sind oder nach dem Abschluss eine Ausbildungsstelle finden. Der Verein macht aber auch Reittherapien möglich, finanziert Hilfsmittel und Mitgliedschaften im Sportverein. Außerdem ermöglicht Kathrin Thielmann-Lange den Kindern regelmäßige Auszeiten: Schwimmbadbesuche, Konzerte und anderes mehr. 

Wichtig ist Kathrin Thielmann-Lange auch, für die schwierige Lage der Kinder alkoholkranker Eltern zu sensibilisieren. Sie führt Gespräche und organisiert regelmäßig Vorträge an Schulen, in Kitas und anderen Einrichtungen zum Thema „Kinder alkoholkranker Eltern“.

Der hervorragende Ruf von „Flaschenkinder Iserlohn“ strahlt weit über den Märkischen Kreis hinaus. Aus ganz Deutschland und teilweise auch aus Österreich und der Schweiz kommen Hilfesuchende. Kathrin Thielmann-Lange hat aus ihrem erfolgreichen Ehrenamt inzwischen einen Beruf gemacht, das ist möglich dank der Finanzierung durch zwei Stiftungen. 

Liebe Kathrin Thielmann-Lange, ich glaube sagen zu können: Wir alle sind von Ihrem Engagement für die Kinder und Jugendlichen suchtkranker Eltern sehr berührt. Ich danke Ihnen sehr für Ihren Einsatz und überreiche Ihnen sehr gerne das Verdienstkreuz am Bande! Herzlichen Glückwunsch!

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