Ministerpräsident Laschet zeichnet Dr. Jürgen Linden und Carl Meulenbergh mit dem Landesverdienstorden aus

Ministerpräsident Laschet: „Zwei Impulsgeber aus Nordrhein-Westfalen mit internationalem Renommee und europaweitem Echo“

18. November 2019
Ministerpräsident Laschet zeichnet Dr. Jürgen Linden und Carl Meulenbergh mit dem Landesverdienstorden aus

Ministerpräsident Armin Laschet hat Dr. Jürgen Linden und Carl Meulenbergh im Historischen Rathaus der Stadt Aachen mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Armin Laschet hat am Montag, 18. November 2019, Dr. Jürgen Linden und Carl Meulenbergh im Historischen Rathaus der Stadt Aachen mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Landesregierung ehrt damit traditionell besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihre herausragenden Verdienste für das Gemeinwohl und um das Land Nordrhein-Westfalen.
 
„Dr. Jürgen Linden und Carl Meulenbergh sind herausragende Aachener, die sich in außergewöhnlichem Maße um die Stadt und die Region verdient gemacht haben. Als Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins trägt Carl Meulenbergh seit vielen Jahren entscheidend dazu bei, dass die ganze Welt auf die Region blickt, wenn in Aachen mit dem CHIO das Weltfest des Pferdesports stattfindet. Dr. Jürgen Linden prägte Aachen in 20 Jahren als Oberbürgermeister bei seiner Entwicklung zum starken Innovations- und Wissenschaftsstandort mit. Als Sprecher des Karlspreis-Direktoriums sendet er seit vielen Jahren wichtige Signale des europäischen Friedens von Aachen aus in die Welt. Beide sind Impulsgeber aus Nordrhein-Westfalen mit internationalem Renommee und europaweitem Echo“, so Ministerpräsident Armin Laschet.
 
„Dr. Jürgen Linden und Carl Meulenbergh sind zudem Architekten des damals neuen und bis heute in Nordrhein-Westfalen einzigartigen Modells einer Städteregion. Dieser Schritt war damals mutig und er war richtig“, so der Ministerpräsident weiter. „Über Jahrzehnte hinweg haben sie beide Herausragendes für ihre Heimat, für die Region und für unser Land Nordrhein-Westfalen geleistet. Und das tun sie bis heute. Dafür zeichne ich sie mit dem Verdienstorden des Landes aus.“

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Über den Landesverdienstorden
Der Verdienstorden des Landes ist 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen von Johannes Rau gestiftet worden. Er wird an Bürgerinnen und Bürger als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit verliehen und ist eine der höchsten Auszeichnungen des Landes. Derzeit gibt es 694 Frauen und Männer, die mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurden. Die Zahl der Landesorden ist auf 2.500 lebende Personen begrenzt.
 
Die Laudationes an die neuen Ordensträger im Wortlaut:
(Es gilt das gesprochene Wort)
 
Dr. Jürgen Linden aus Aachen
 
Jürgen Linden ist ein „echter Öcher“, einer, der für seine Heimatstadt brennt. 1977 wird er Mitglied des Rates der Stadt Aachen. Nur sieben Jahre später ist er bereits Bürger­meister. Im Jahre 1989 beginnt der Sozial­demokrat seine Amtszeit als Oberbürger­meister, die 20 Jahre – zunächst ehrenamtlich, dann hauptamtlich – andauern sollte. Damit gehört Jürgen Linden zu den Oberbürger­meistern mit den meisten Dienstjahren in ganz Deutschland.
 
In diesen zwei Jahrzehnten entwickelt sich Aachen durch das Zusammenwirken von Stadt, Hochschulen und der Aachener Industrie- und Handelskammer zu einer Stadt der Wissenschaft und der neuen Technologien. Das unter Jürgen Linden geplante Campus-Projekt und seine enge Zusammenarbeit mit der RWTH tragen ganz erheblich zu diesem Erfolg bei. Heute ist die RWTH Exzellenz­universität.
 
In einem Satz: Auch Jürgen Linden ist es zu verdanken, dass Aachen den Strukturwandel hervorragend gemeistert hat.
 
Und Aachen ist Europastadt. Unsere Nachbarn sind die Niederlande und Belgien. Diese gute Nachbarschaft prägt unser Lebensgefühl, unser Denken und unser Handeln als überzeugte Europäer. Jürgen Linden festigt diese Freundschaft mit unseren Nachbarn. Er wird Mitglied des damals neu gegründeten Euregio-Rates und Vorstandsmitglied der Regio Aachen. Er stärkt die Partnerschaft mit den Nachbarstädten in den Niederlanden und Belgien. Davon profitiert nicht allein Aachen, sondern ganz Nordrhein-Westfalen und Europa.
 
Nach seinem freiwilligen Rückzug vom Amt des Oberbürgermeisters bleibt Ruhestand ein Fremdwort für Jürgen Linden. So engagiert er sich ehrenamtlich im Kuratorium des Marien­hospitals und unterstützt den „Thouet-Mundartpreis“, kümmert sich um die historische „Sammlung Crous“ beim Aachener Karnevalsverein, ist aktives Mitglied im „Ludwigs-Forum“ und im Aachen-Laurensberger Rennverein.
 
Außerdem hat Jürgen Linden großen Anteil daran, dass die Bewerbung um die Austragung der Weltreiterspiele 2006 erfolgreich war und die Stadt wieder einmal Mittelpunkt des Weltpferdesports wurde.
 
Der Ehrenvorsitzende des „Rathausvereins Aachen“ ist Mitgründer der Stiftung Internationaler Karlspreis und bis heute Vorsitzender des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen.
 
Jürgen Linden ist wichtig, dass dieser renommierte internationale Preis auch von den Aachenerinnen und Aachenern – im übertragenen Sinne – angenommen wird. Und das gelingt ganz hervorragend, zum Beispiel mit einem politischen und kulturellen Rahmen­programm im Vorfeld der Preisverleihung. Auch der „Jugend-Karlspreis“ und die „Karlsmedaille für Medien“ sind eng mit dem Namen Jürgen Linden verbunden.
 
Lieber Jürgen Linden: „Die Stadt sind wir alle“ lautete Ihr Leitsatz in 20 Amtsjahren als Oberbürgermeister. Dieses „Wir-Gefühl“ ist bis heute überall spürbar. „Die Geschichte der Stadt geht weiter und man ist ein Baustein – und wenn man Glück hat, hilft man ein bisschen mit“, haben Sie einmal gesagt.
 
Dieses Glück, mehr als nur ein bisschen mithelfen zu können, teilen Sie bis heute mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Heimat­stadt. Alle Verdienste um den Strukturwandel, die Wissenschaft und um Europa bereichern auch Nordrhein-Westfalen. Als Dank für Ihre herausragenden Verdienste überreiche ich Ihnen den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
 
 
Carl Meulenbergh aus Herzogenrath
 
Wer sich im Pferdesport auskennt, dem genügen vier Buchstaben, um glänzende Augen zu bekommen: CHIO. Das „Weltfest des Pferdesports“ versetzt die gesamte Region Aachen Jahr für Jahr für zehn Tage in einen Ausnahmezustand. Längst gilt der CHIO Aachen als das „Wimbledon des Reitsports“, und ohne Zweifel ist dieses größte und am besten besetzte Reitturnier der Welt zu einem internationalen Markenzeichen des Sportlandes Nordrhein-Westfalen geworden.
Verantwortlich für den CHIO zeichnet der Aachen-Laurensberger Rennverein. Carl Meulenbergh ist seit 2011 sein Vorsitzender. Und mit seinem Namen verbunden ist eine wahre Erfolgsgeschichte.
 
Allein die Besucherzahlen des CHIO sind Weltklasse: Rund 350.000 Menschen strömen während dieser Zeit in die Aachener Soers. Mit 1.000 Pferden insgesamt, 350 aktiven Starterinnen und Startern, mehr als 1.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bricht der CHIO alle Rekorde. Carl Meulenbergh ist einer der Väter dieses Erfolgs, so wie schon 2006, als er ebenso wie Jürgen Linden maßgeblich zur erfolgreichen Bewerbung um die Austragung der Weltreiterspiele 2006 beiträgt.
 
Dabei kommt der gelernte Landwirt und Pferdezüchter aus der Politik. Und die hat er von Grund auf gelernt und jahrzehntelang mitgestaltet.
 
Der Christdemokrat ist von 1972 bis 1990 Mitglied des Rates der Stadt Herzogenrath und ab 1972 für 25 Jahre Mitglied des Kreistags, von 1975 bis 1994 Vorsitzender der Kreistagsfraktion im damaligen Kreis Aachen und ab 1990 Abgeordneter im Landtag Nordrhein-Westfalen. Den verlässt er nach sieben Jahren, um im Dezember 1997 das Amt des hauptamtlichen Landrats des Kreises Aachen zu übernehmen.
 
Nach diesen vielen Jahren als Parlamentarier wird Carl Meulenbergh der erste und – wie sich später herausstellen sollte – zugleich der letzte hauptamtliche Landrat des Kreises Aachen, bevor die gesamte Region als „StädteRegion Aachen“ politisch neu geordnet wird.
Und so hat Carl Meulenbergh ein Stück Landesgeschichte mitgeschrieben. Und mit der Gründung der „Stiftung zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements in der StädteRegion Aachen“ vor zehn Jahren hat er sich ganz besonders um den Zusammenhalt in unserem Land verdient gemacht.
 
Lieber Carl Meulenbergh, Sie sind ein Lokalpatriot im besten Sinne. Sie setzen sich mit großem Herzen für Ihre Heimat und ihre Menschen ein, aber Sie denken weit über alle Grenzen hinaus. Dass wir in Aachen Europa vor der Tür haben, hat Sie stark geprägt.
 
Sie haben die Region nie als Summe ihrer Teile, sondern stets in ihrer Gesamtheit gesehen, was der StädteRegion Aachen bis heute zugutekommt. Sie sind vielseitig interessiert, lieben den Sport und die Natur, leben bürgerschaftliches Engagement vor und sind bis heute an vielen Stellen aktiv, wo Ihre Erfahrung und Ihr Rat geschätzt werden.
 
Für all das danken wir Ihnen heute mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
 
 

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